Dt-frz. Austausch
HSG-Schüler in der Normandie
"Bon appétit" lautete das Motto des Schüleraustausches unter dem sich 29 Schülerinnen und Schüler des HSG mit Gleichaltrigen zweier collèges in der Normandie trafen.
Zum ersten Mal seit 2019 konnte der vom DFJW bezuschusste Austausch in diesem Jahr endlich wieder stattfinden. Schuld an der langen Pause war die Pandemie. Diese machte nicht nur Treffen in Präsenz unmöglich, der Corona-bedingte Wegfall des Austausches hatte auch einen weiteren Rückgang der Zahl der Deutschlernenden an unserer langjährigen Partnerschule in der Bretagne zur Folge, so dass wir die Begegnung mit den bretonischen Freunden auf Eis legen mussten. Glücklicherweise ergab sich über die Städtepartnerschaft Elsenfeld - Condé-sur-Noireau eine Möglichkeit, die langjährige deutsch-französische Freundschaft der beiden Gemeinden auf den schulischen Bereich auszuweiten und nach monatelangen Vorbereitungen konnten sich die Schüler und Schülerinnen des HSG Mitte März auf den Weg in die Normandie machen. < /p>
Im Vordergrund stand die Kommunikation, die nach einem gemeinsamen Unterrichtsbesuch mit den Austauschpartnern am Vormittag in den Familien am Nachmittag praktiziert werden konnte. Nach diesem "Schmiss ins französische Wasser" trafen sich alle Austauschpaare am nächsten Morgen im collège in Condé, wo das gemeinsame Kennenlernen im Rahmen von Spielen zunächst im Vordergrund stand. Hier konnte vor allem die französische Kollegin Claire Colin-Martin auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen, die sie bei einer Fortbildung beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) beziehungsweise dem französischen Pendant, dem Office Franco-Allemand pour la Jeunesse (OFAJ) gesammelt hat. Mithilfe der liebevoll vorbereiteten Auflockerungsübungen und Sprachanimationen überwanden die Schülerinnen und Schüler schnell ihre Zurückhaltung und Bedenken, so dass sie sich dann den gemeinsamen deutsch-französischen Aufgaben stellen konnten. Auf dem Wochenmarkt in Condé mussten beispielsweise Verkaufsgespräche belauscht und protokolliert, das Alter der zum Verkauf stehenden Küken erfragt und Redewendungen in beiden Sprachen gesammelt werden. Während also am Vormittag der direkte Kontakt mit Nahrung im engeren und weiteren Sinne im Vordergrund stand, machten sich die Austauschpartner am Nachmittag auf den Weg ins Museum in Condé und untersuchten, wie das Thema "Nahrung" in Gemälden zum Ausdruck kommt. In deutsch-französischen Kleingruppen suchten sich die Jugendlichen dann ihr Lieblingsgemälde und setzten dieses szenisch um. Der Fantasie waren hier keine Grenzen gesetzt, so dass am Ende der Applaus für die jeweils zweisprachigen Minitheaterstücke groß war und alle Beteiligten stolz auf ihre Ergebnisse blicken konnten.
Hatte der eine oder die andere zunächst noch Bedenken gehabt, wie sie mit der Fremdsprache wohl zurecht kommen würde und ob Kommunikation überhaupt möglich sein kann, so war nach zwei Tagen diese Angst überwunden. Die Austauschpartner konnten sich mit Hilfe der intensiven Sprachanimation und der gemeinsamen Aktivitäten näher kennenlernen, gemeinsame Interessen entdecken und feststellen, dass eine deutsch-französische Freundschaft tatsächlich möglich ist. Dem zunächst gefürchteten Wochenende in den Gastfamilien stand nun nichts mehr im Wege und Deutsche und Franzosen erkundeten gemeinsam die Normandie.
Wer in der normannischen Schweiz noch nicht vollends auf seine deutsch-französischen Kosten kam, hat im Mai (09.05.2023 – 15.05.2023) die Möglichkeit, dies nachzuholen oder zu vertiefen. Denn da kommen die französischen Schülerinnen und Schüler nach Erlenbach, um das Thema "Bon appétit" weiter zu bearbeiten. Auf dem Plan stehen unter anderem ein Bibliotheksbesuch, Kochaktivitäten und der gemeinsame Abschlussabend, der hoffentlich der Anfang einer langen fränkisch-normannischen Freundschaft ist.
Karin Lange
Autor:Dirk Simon aus Erlenbach a.Main |
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