Foodsharing am HSG
Alltagsprojekt
Ich muss hier raus - wer rettet mich?
HSG-Schülerinnen informieren sich über Lebensmittelverschwendung und -verwertung
Im Rahmen der Alltagskompetenz-Woche der 8. Klassen setzte sich eine Gruppe zusammen mit Frau Karin Lange mit dem Thema Lebensmittelverschwendung versus Lebensmittelrettung auseinander.
Nach einer theoretischen Einarbeitung in das Thema besuchten die Schülerinnen zunächst den Bauer Markt in Elsenfeld. In der Erwartung, dass in einem Supermarkt natürlich viele Lebensmittel in der Mülltonne enden, wurden die Schülerinnen eines Besseren belehrt. Die Menge an Lebensmitteln, die in dem großen Markt in einer Woche wirklich weggeworfen wird, füllt nicht einmal einen Einkaufswagen. Tatsächlich wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, welche Lebensmittel in den kommenden Wochen ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen. Diese werden dann aussortiert und entweder zu einem günstigeren Preis angeboten oder direkt an den Erlenbacher Martinsladen weitergegeben, der damit bedürftige Menschen unterstützt. Zusätzlich wird bereits beim Einkauf darauf geachtet, das Sortiment möglichst bedarfsgerecht aufzufüllen. Zu guter Letzt helfen die oft umstrittenen Verpackungen, das Lebensmittel am Ende seines oft energieaufwändigen Produktions- und Transportweges auch wirklich dem Verbraucher und nicht der Mülltonne zukommen zu lassen.
Ein weiterer Höhepunkt der Alltagskompetenztage war der Vortrag von Frau Ronja Kirchgessner, der Foodsharing Botschafterin im Landkreis Miltenberg. Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin der foodsharing-Bewegung, die täglich tonnenweise gute Lebensmittel vor dem Müll rettet. Diese Lebensmittel werden ehrenamtlich und kostenfrei von privat zu privat im Bekanntenkreis, der Nachbarschaft, in Obdachlosenheimen, Schulen, Kindergärten und über die Plattform foodsharing.de verteilt.
Während der Bauer Markt eng mit dem Martinsladen zusammenarbeitet, nimmt foodsharing selbigem keine Lebensmittel weg und steht damit nicht in Konkurrenz. Tatsächlich betont die Organisation, dass Tafel und Martinsladen immer Vorrang haben. Das Hauptaugenmerk der Organisation liegt dabei auf der Rettung von Lebensmitteln. Wenn aber der Martinsladen nur einmal in der Woche geöffnet hat, kümmern sich die foodsaver um die Verwertung von Lebensmitteln, die außerhalb der Öffnungszeiten in den Müll wandern würden.
Und dass dies eine ganze Menge ist, erfuhren die SchülerInnen direkt vor Ort. Mit drei Kisten geretteter Backwaren, Süßigkeiten und drei Kühltaschen voll Obst und Gemüse reisten die foodsaver an und nahmen im Anschluss an den Vortrag eine Fairteilung vor.
Diese Fairteilungen ergänzen das Anliegen des Martinsladens. Tatsächlich gibt es viele Menschen, die nicht die Berechtigung haben, im Martinsladen einzukaufen oder Hemmungen haben, sich als bedürftig „zu outen“.
Diese Menschen sind unter anderem Zielgruppe für die Abnahme von geretteten Lebensmitteln.
Autor:Dirk Simon aus Erlenbach a.Main |
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