Vor-Ort-Begehung mit Benjamin Bohlender

Wie wollen wir langfristig unsere Friedhöfe gestalten?

Wie geht es mit den vier städtischen Friedhöfen in Erlenbach weiter, wie wollen wir sie in Zukunft gestalten und welche (pflegeleichten) Grabarten sind gefragt? Am Beispiel des Mechenharder Friedhofs haben sich rund 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Benjamin Bohlender (SPD/Grüne) die Situation bei einer gemeinsamen Friedhofsbegehung angeschaut.
Stadtrat Benjamin Bohlender informierte vor Ort über den aktuellen Stand der Planungen für die städtischen Friedhöfe und erläuterte die nächsten Schritte im Stadtrat. Er betonte, dass die gesellschaftlichen Veränderungen zukünftig bei der Gestaltung der Friedhofsanlagen berücksichtigt werden müssen. Hierzu tauschten die Teilnehmenden Ideen über Gestaltungsmöglichkeiten aus und sammelten konkrete Verbesserungsvorschläge, die nun in die Friedhofsrahmenplanung mit einfließen sollen. 
"Der Trend zu Urnengräbern schreitet weiter voran, während immer mehr Grabflächen für Erdbestattungen auf unseren städtischen Friedhöfen frei werden und leer bleiben", so Bohlender. "Wir passen sie an die sich wandelnden Gegebenheiten an." Dazu wolle man zeitgemäße neue Bestattungsformen ermöglichen, die den Bedürfnissen der Angehörigen entgegenkommen. Viele Menschen haben weniger Zeit für die Grabpflege als früher oder die Angehörigen wohnen nicht mehr hier. Nachgefragt werden von den Hinterbliebenen schon jetzt eher pflegeleichte Bestattungsarten, v.a. Urnengräber.
"Wir werden in allen Stadtteilen ergänzend zu den Erdgräbern für klassische Sargbestattungen mehr Raum für Urnenstelen, Urnenwände und Urnenfelder vorsehen und Baumbestattungen ermöglichen, die weniger pflegeintensiv sind.Wir wollen, dass die Friedhöfe im Ort erhalten bleiben." Sie seien nicht nur ein Ort der Trauer, sondern würden auch als soziale Treffpunkte und Kommunikationsorte v.a. für ältere Menschen wahrgenommen. Langfristig frei werdende Flächen sollen sinnvoll zu einem parkähnlichen Raum umgestaltet werden.
Auch die Möglichkeit einer automatischen Bewässerung von Grünzonen und Grabfeldern solle geprüft werden. Dies reduziere den Unterhaltsaufwand und die damit verbundenen Kosten. Mehrere Teilnehmende des Friedhofsrundgangs äußerten außerdem den Wunsch, dass bei den anstehenden Planungen auch Raum für muslimische Bestattungen berücksichtigt werden sollte.
"Die sukzessive Umgestaltung unserer Friedhöfe ist ein sensibles Thema und wird Jahre und Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Wir wollen sie fit machen für die Zukunft", so Bohlender abschließend.