Neujahrsempfang von Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Jens Marco Scherf: Enge Zusammenarbeit mit der Bundesebene
Beim Neujahrsempfang von Bündnis 90/DIE GRÜNEN warf Jens Marco Scherf, Landrat, einen Blick auf die Situation im Landkreis Miltenberg.
Jens Marco Scherf war es ein Anliegen, das große Engagement im Landkreis Miltenberg in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wertzuschätzen: "Ohne das große Engagement der Menschen und der Gemeinden wäre es nicht möglich gewesen, bis zu 1.500 Menschen aus der Ukraine im Landkreis Miltenberg aufzunehmen."
"Selten war es angesichts so großer und vieler Herausforderungen so wichtig, die kommunale Ebene mit der Bundespolitik zu vernetzen", stellte Jens Marco Scherf fest und lobte beispielhaft den großen Einsatz des örtlichen Bundestagsabgeordneten Niklas Wagener. Gemeinsam mit ihm sei es gelungen, nach einer gemeinsamen Runde mit der Bäcker-, Metzger- und Fleischerinnung Veränderungen bei den Energieentlastungspaketen zugunsten kleinerer energieintensiver Betriebe noch in den Gesetzgebungsprozess einzubringen.
Auch bei der Umsetzung der Energiewende in regionaler Verantwortung ist der enge Austausch zwischen kommunaler Ebene und Berlin wichtig. "Für eine dauerhaft sichere und bezahlbare Energieversorgung in unserem Landkreis für die Haushalte und die Wirtschaft brauchen wir deutlich mehr regenerativ erzeugte Energie in der Region. Gerade als Industrielandkreis brauchen wir grüne Energie vor Ort, weshalb wir ambitioniert das Wind-an-Land-Gesetz umsetzen", so Jens Marco Scherf: "Mein Ziel ist es, dass der Landkreis Miltenberg mit seiner stark industriellen Prägung zur bundesweiten Modellregion für die industrielle Transformation wird. Neben deutlich mehr regenerativer Energie wird hier auch der Wasserstoff als Speicher- und Transportmedium eine wichtige Rolle spielen", erklärte Scherf und hob das Engagement der Unternehmen im Landkreis sowie beispielhaft des IndustrieCenterObernburg ICO hervor: "Nur wenn wir die Produktion klimaneutral umgestalten, schaffen wir die Energiewende und den Klimaschutz und erhalten die Grundlagen unseres Wohlstands", so Scherf.
Unterstützung fand auch die angekündigte Reform des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes durch die Bundesregierung. Jens Marco Scherf kündigte an, dem Bund auch eine Reform der Weitergabe freiwerdender ärztlicher Sitze zu empfehlen. Das aktuelle Vakuum durch die angekündigte Schließung einer Kinderarztpraxis im Landkreis zeige, dass das System der Weitergabe von Sitzen zur ärztlichen Versorgung reformbedürftig sei. Man profitiere aber auch von dem Engagement im Landkreis im Rahmen der Gesundheitsregion, denn so konnte die kinderärztliche Versorgung von 6,5 auf 8,0 aktuell besetzte Sitze ausgeweitet werden. Im Laufe des Jahrzehnts werde auch das seit 2020 jährlich im Landkreis stattfindende Famulaturprogramm für Medizinstudierende Wirkung bei der Versorgungssituation im Landkreis Miltenberg Wirkung zeigen, zeigte sich Scherf zuversichtlich. Wichtig sei auch der Einsatz für die Pflege, weshalb im neuen Jahr der Ausbau des Pflegenetzes zu einer landkreisweiten Pflegekonferenz geprüft werde.
Lobende Worte fand Jens Marco Scherf auch für den gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten von SPD und Grünen in Erlenbach am Main, Benjamin Bohlender. Die Art, wie er anhand der Debatte rund um die Süd-Erweiterung des größten Wirtschaftsstandortes des Landkreises Miltenberg, dem ICO, die Diskussion und Information der Bevölkerung ermögliche, sei vorbildlich und beispielhaft für einen guten politischen Diskurs, so Scherf.
Auf den Dialog setzt Jens Marco Scherf auch beim Diskussionsprozess rund um das mögliche Unesco-Projekt Biosphäre Spessart. "Es ist wichtig, dass wir die Chancen ausloten, den Spessart mit seinem einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft sowie die Dörfer und die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen."
Das kommende Jahr wird auch das Jahr der Planung der Generalsanierung und des Neubaus der Berufsschule Miltenberg-Obernburg am Standort Obernburg sein.
Autor:Petra Münzel aus Erlenbach a.Main |
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