Filmabend in der KinoPassage
Erlenbacher Stadträtinnen thematisieren Gewalt an Frauen
Im dritten Jahr in Folge thematisierten die Erlenbacher Stadträtinnen das erschreckende Ausmaß von Gewalt an Frauen, in diesem Jahr anhand des Films "Kehrtwende", der sich mit den Auswirkungen häuslicher Gewalt auf die gesamte Familie beschäftigt.
Gaby Salner, die Vertreterin von SEFRA (Selbsthilfe- und Beratungszentrum), Tel: 06021-24728 und Tanja Draudt, die Vertreterin des Frauen - und Kinderschutzhauses in Aschaffenburg, Tel. 06021-24455 informierten die Anwesenden über die Beratungs- und Unterstützungsangebote ihrer jeweiligen Einrichtung, Bürgermeister Christoph Becker sprach eine Grußwort.
Die Erlenbacher Stadträtinnen führten in ihrer Begrüßung aus, was sie motiviert, fraktionsübergreifend dieses Thema zu bearbeiten.
Hier einige Ausführungen:
Anne Ehrentraut:
"Aufmerksam gemacht und sensibilisiert hat mich meine Arbeitszeit in Frankfurt im sozialen Bereich. Da habe ich die Erfahrung gesammelt, wie wichtig Informationen und Schutzmöglichkeiten für Frauen sind.
Gerne unterstütze ich die Aktion von uns Stadträtinnen.
Mein Appell an Sie: Bleiben Sie aufmerksam, schauen Sie nicht weg…….Gewalt zieht sich durch alle Schichten, Berufe, Kulturen, Nationen."
Helga Raab - Wasse:
"Die Zahlen "Gewalt gegen Frauen" steigen dramatisch.
Alle drei Minuten erleidet eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner.
Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau an Folgen von Gewalt.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist kein einzelnes Schicksal einzelner Frauen, sondern ein akutes, gesamtgesellschaftliches Problem.
Besonders Frauen von Mehrfachdiskriminierung sind betroffen, und auch Frauen in den ländlichen Räumen.
Das treibt mich an."
Marina Oliveira Zbinden:
"Sie haben in den letzten Tagen in den Nachrichten gehört oder in der Zeitung die Zahlen des Bundesinnenministeriums über häusliche Gewalt gelesen.
360 Femizide im Jahr 2023, beinahe einer am Tag. Das sollte uns alle aufrütteln und zum Nachdenken bringen.
Ich habe früher in meinem Bekanntenkreis gesehen, wie lange es dauert, bis Betroffene Hilfe annehmen können/wollen. Daher finde ich es sehr wichtig durch solche Aktionen auch zu zeigen, wo sich Betroffene Hilfe holen können."
Ellen Hauck:
"Mein Impuls ist, betroffene Frauen zu ermutigen, sich aus ihrer Abhängigkeit zu lösen und für sich selbst einzustehen."
Sylvia Deckert:
"Ich habe schon oft privat und durch die Arbeit als Krankenschwester Gewalt an Frauen mitbekommen. Es gilt aufmerksam zu sein, Menschen zu beobachten in ihrer Körperhaltung und "zwischen den Zeilen" zu lesen. Für das, dass so viel Gewalt an Frauen stattfindet, ist es beschämend, wie niedrig die Anzahl der Frauenhäuser ist."
Petra Münzel:
"Ich finde es erschütternd, wie viele Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Und die Zahl der weiblichen Opfer nimmt zu statt ab. Ich finde es ist wichtig über diese skandalöse Situation zu informieren und auf Unterstützungs- und Hilfsangebote hinzuweisen."
.....
Autor:Petra Münzel aus Erlenbach a.Main |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.