ICO-Süderweiterung
Das ICO-Süderweiterung-Puzzle
Ich oute mich heute als eine von den Unterschriftenjäger:innen, die aktuell in Erlenbach im Rahmen der Bürgerinitiative für schonenden Flächenumgang (bzgl. der ICO-Süderweiterung) unterwegs ist. Was mir anfangs nicht klar war: Solch ein Unterfangen bedeutet nicht nur möglichst viele Autogramme für einen Bürgerentscheid zu ergattern, es gleicht ebenso einem Puzzlespiel. Denn fast noch vehementer sammelt man Informationen rund um das Bauvorhaben, um diese zu einem Sinn ergebenden Ganzen zusammenzuführen. Das Problem dabei: Egal wie herum man die Informationspuzzleteilchen dreht und wendet - sie wollen nicht zusammenpassen. Da wäre z. B. das Totschlagargument „neue Arbeitsplätze“ auf der einen Seite - doch wie verlässlich lässt sich hier etwas versprechen, wenn nicht einmal bekannt ist, welche Unternehmen sich auf dem neuen Gelände ansiedeln? Und: Woher sollen die Kräfte kommen? Das ICO wird diese mit ihren rund 200-300 Azubis und dem gleichzeitigen Anspruch auf neue Stellen in vierstelliger Zahlenhöhe, sowie dem aktuellen Fachkräftemangel kaum liefern können. Egal - dafür gibt es umso mehr Gewerbesteuereinnahmen, oder? Eine Zusage, die sich leicht machen lässt - denn diese Aufgabe bekommen die neu ansässigen Unternehmen direkt aufs Auge gedrückt. Wenn da nicht das kleine Problem mit den ausländischen Investoren wäre (siehe ICO aktuell) und daraus resultierenden, schwachen Hoffnung auf ein paar Groschen mehr. Doch Schwamm drüber, was uns Erlenbachern niemand nehmen kann, ist der zusätzliche Verkehr! Da ist die Tendenz nach oben garantiert! Auch dafür gibt es - zumindest auf den ersten Blick, ein passendes Puzzle-Gegenstück: Die Kleinwallstädter Brücke. Zwar noch lange nicht vorhanden, einem geschenkten Gaul (bzw. Brücke) schauen die ICO-Erweiterungsbefürworter aber nicht ins Maul. Irgendwie, irgendwo, irgendwann werden die Anwohner samt der LKW´s schon auf die andere Mainseite rüberkommen, dafür sorgt die Staatskasse (oder die Stadtkasse). Und noch etwas macht Hoffnung: Das ganze Vorhaben soll möglichst ökologisch umgesetzt werden! An dieser Stelle müsste nur eine Kleinigkeit geklärt werden: Wie versiegelt man rund 40 Hektar Fläche und rodet einen Wald ökologisch? Und: Wie werden zwei Seen voll mit Tieren naturbewusst zugeschüttet? Wenn die geplante Ausweitung nicht so dramatische Folgen hätte, könnte man über die utopischen Pläne fast schon kopfschüttelnd grinsen..
Autor:Lucia Wenderoth aus Erlenbach a.Main |
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