CSU setzt Wahlversprechen „Schwimmbadsanierung“ um
Die Grundsatzentscheidung zum sofortigen Einstieg in die Generalsanierung des Bergschwimmbades ist im Stadtrat gefallen, aber einige Bürgerinnen und Bürger interessieren sich auch für die Hintergründe und Details und kamen am vergangenen Freitag zur Veranstaltung „CSU im Gespräch“ im Bürgerkeller. Gewünscht wurde der Erhalt der derzeitigen Beckengröße, eine schönere Rutsche und eine Wassererwärmung.
Der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Christian Steidl verwies in seinen einleitenden Worten darauf, dass es allen Stadträten bewusst war, dass wir in den nächsten Jahren nicht mehr an einer Generalsanierung vorbei kommen werden. Gleichzeitig hofften alle, dass diese Maßnahme bis nach dem Abschluss des Neubaus der Barbarossaschule geschoben werden könnte. Die rückläufigen Wasserverluste des Beckens in den letzten vier Jahren gaben Anlass zu dieser Hoffnung. Deshalb waren alle Stadtratsbeschlüsse zur Vorgehensweise und zum Zeitplan der Schwimmbadsanierungsplanung einstimmig erfolgt. Es hatte keine abweichenden Anträge von der Stadtratsmehrheit bestehend aus SPD, UWV und Grünen gegeben. Es sei daher kein guter politischer Stil, wenn so manche andere Gruppierung nun behauptet, sie hätte schon immer alles besser gewusst. Zumal die CSU mit ihrem damaligen Stadtrat Jürgen Schneider die Partei war, die im Jahr 2002 als erstes die Frage einer Schwimmbadgeneralsanierung im Stadtrat zur Sprache brachte.
Bürgermeister Michael Berninger erläuterte anschaulich mittels Powerpoint-Präsentation, dass das Schwimmbecken nicht nur punktuell, sondern flächenhaft undicht ist und zudem die Betonstabilität wegen Unterspülungen fraglich ist. Daher erschien eine schnelle Notreparatur nicht praktikabel und der Stadtrat hat auf seinen Vorschlag hin einstimmig beschlossen, stattdessen sofort in die Generalsanierung einzusteigen. Die CSU-Fraktion hat den Vorschlag des Bürgermeisters, Planschbecken, Spielplatz, Beachvolleyballfeld, Liegewiese und Kiosk zu öffnen und hierfür keinen Eintritt zu verlangen, einstimmig begrüßt. Unter den gegebenen Umständen ist diese Vorgehensweise nach Ansicht der CSU die optimalste Lösung. Zum Ausgleich für die Schwimmer verkauft die Stadt Erlenbach verbilligte Schwimmbadkarten für das Freibad in Trennfurt.
Zur Schwimmbadsanierung sagte Michael Berninger, dass in den nächsten 2 Jahren zunächst das Becken und die Wasseraufbereitungstechnik erneuert werden soll. Hierfür waren im Gutachten von 2011 Kosten von 1,6 Millionen Euro ausgewiesen. Wegen der Ausspülungen unter dem Betonbecken muss jedoch mit höheren Kosten gerechnet werden. Grundlage für die Kostenschätzung war ein mit Folie ausgekleidetes Becken mit einem Beckenrandkopf aus Edelstahl. Aber dieses Konzept wird in der Detailplanung nochmals geprüft. Der zweite Bauabschnitt werde dann die Sanierung des Planschbeckens sein. Der dritte Bauabschnitt werde sich den Umkleideräumen und dem Gastronomiebereich widmen. Michael Berninger zählte die Investitionen auf, die Erlenbach in den nächsten Jahren zu schultern hat. Neben dem Neubau der Barbarossaschule und der Sanierung der Barbarossahalle müssen die Kanäle und Straßen saniert werden. Eine alternative Trinkwasserversorgung muss gefunden werden. Dem Stadtzentrum wolle man mit „ProZent“ neue Impulse geben und auch an der Dr.-Vits-Schule sind einige Sanierungsarbeiten zu erledigen. Insgesamt sind Investitionen von über 30 Millionen Euro zu schultern. Da müsse man in Bauabschnitte einteilen und priorisieren. Für die CSU haben dabei die Pflichtaufgaben und insbesondere die Schulen die höchste Priorität. Jeder Bürger sei eingeladen, sich als Besucher von Stadtratssitzungen über diese Abwägungsprozesse zu informieren und in Bürgerversammlungen darüber zu diskutieren.
In der Diskussion unter Leitung des Fraktionsvorsitzenden Martin Gundert wurde der Wunsch geäußert, dass das Becken in seiner Form erhalten bleibt. Zudem sei die Beheizung des Wassers für wünschenswert. Lea Kroth sprach sich für eine schönere Rutsche aus, die über eine Ampel verfügt, damit niemand auf den anderen drauf rutscht. Pia Klug ergänzte, man könnte die Hanglange des Bergschwimmbades für eine lange Rutsche ausnutzen, ohne einen Turm bauen zu müssen. Michael Berninger sagte zu diesen Anregungen, dass der Erhalt der Beckengröße schon in der Amtsblattumfrage vor einigen Jahren mehrfach geäußert wurde und die Grundlage für die Entwurfsplanungen war. Eine Solarerwärmung des Wassers sei ebenfalls eingeplant. Bei der Erneuerung der Rutsche Verbesserungswünsche einzubeziehen, sei auf jeden Fall möglich. Eine Riesenrutsche sei aktuell nicht geplant, weil man nicht das Gleiche bieten wolle wie das Nachbarbad in Trennfurt. Den in der Umfrage geäußerten Wunsch nach Massagedüsen wolle man jedoch aufgreifen. Außerdem kündigte Michael Berninger an, in einem der nächsten Amtsblätter erneut zu Vorschlägen für die Ausgestaltung der Generalsanierung aufzurufen.
Michael Berninger sicherte zu, dass die Bürger über den Planungsstand auf dem Laufenden gehalten werden und immer wieder die Möglichkeit bekommen werden, Ideen einzubringen. Eine Bürgerin brachte den Vorschlag der Gründung eines Fördervereins ins Spiel. Michael Berninger versicherte, dass er einer solchen Initiative positiv gegenüber stehe und Martin Gundert bot an, bei der Ausarbeitung einer Vereinssatzung zu unterstützen. Abschließend warb Martin Gundert dafür, das Schwimmbad nicht gegen andere Projekte auszuspielen. Der „Terroir f Punkt“ im Weinberg sei eine tolle Werbung für Erlenbach. Ein Verzicht auf das Projekt würde noch nicht einmal ein Zehntel der Kosten des ersten Bauabschnitts der Schwimmbadsanierung decken. Zudem habe man einen Teil des Geldes bereits ausgegeben, denn der Architekt wurde vom Stadtrat bereits mit der Detailplanung beauftragt. Damals hatte die SPD mehrheitlich zugestimmt.
Autor:Christian Steidl aus Erlenbach a.Main |
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