CSU konnte mit ihren guten Argumenten überzeugen
Bewährtes Müllentsorgungskonzept bleibt erhalten
Als Erfolg bewertet die CSU-Kreistagsfraktion die Umweltausschusssitzung vom vergangenen Donnerstag. Die CSU konnte sich mit ihrer Kritik an der Vorlage des Landratsamtes für das Pflichtenheft der Ausschreibung der Müllentsorgung durchsetzen. Die Argumente waren so überzeugend, dass am Ende meist sogar einstimmige Beschlüsse fielen. Danach sah es zunächst nicht aus, denn das Landratsamt hatte deutliche Änderungen vorgeschlagen, wie die Abschaffung des Eigenkompostierer-Vorteils und den 3-wöchigen Rhythmus für die Leerung der Restmülltonne.
Die CSU begründete in der Kreistagssitzung, warum sie den 2-wöchigen Abholrhytmus für die Restmülltonne erhalten will. Gerade im Sommer beginnt der Restmüll zu stinken und sollte nach 2 Wochen entsorgt werden. Ebenso sollte die zusätzliche Restmülltonne für Haushalte mit pflegebedürftigen Familienmitgliedern erhalten werden, statt durch Müllsäcke ersetzt zu werden. Dies sei ein wichtiger Service für die Bürger.
Auch die Eigenkompostierung habe sich bewährt. Der Landkreis muss dadurch weniger Biomüll kompostieren und spart somit Geld. Außerdem hat der private Kompost eine höhere Qualität als der des Landkreises, der signifikant Plastik enthält. „Eine Pflichtbiotonne lehnen wir daher ab“, bekräftigte Kreisrat Dr. Christian Steidl (Erlenbach). Wenn in der grauen Tonne bei Haushalten mit Pflicht-Biotonne 33% organischer Anteil drin ist und dieser Anteil bei Eigenkompostierern nur um 5% höher liegt, dann sei eher Beratung gefragt als eine Zwangsbiotonne. Die gewünschten Änderungen wurden von Umweltausschuss einvernehmlich beschlossen.
Auch bei der Papiertonne setzt die CSU im Hinblick auf die Größe ebenso auf Freiwilligkeit. Die 240 Liter-Tonne könne das Regelvolumen darstellen, damit es weniger Beistände gibt, aber eine Widerspruchsmöglichkeit sollte für Leute bestehen, die wenig Platz für die Tonne haben, oder bei denen wenig Papier und Kartonage anfällt. Auch dieser Sichtweise folgte der Umweltausschuss einstimmig. Gleiches gilt für die Abbuchung der Gebühr, die weiterhin vierteljährlich erfolgen soll. Es gibt Haushalte, die finanziell nicht so gut gestellt sind und für die das einen Unterschied macht gegenüber dem Vorschlag des Landratsamtes auf halbjährliche Abbuchung, so die CSU in ihrer Begründung.
Nur in einem Punkt scheiterte die CSU an der Landratsmehrheit: Das Beschwerdemanagement und Service Telefon wollte die CSU dann im Landratsamt angesiedelt sein, wenn diese Aufgaben mit dem bestehenden Personal bewältigt werden kann. Da der Landrat hierfür jedoch zwei zusätzliche Halbtagskräfte einstellen möchte, plädierte die CSU dafür, diese Aufgabe weiterhin dem Entsorgungsunternehmen zu überlassen. Nur die Neue Mitte stimmte hier mit der CSU. Die Personalkostenkurve im Landratsamt geht damit weiterhin steil nach oben.
Dennoch zog der CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Reinhard (Niedernberg) nach der Umweltausschusssitzung eine positive Bilanz: „Die bürgerfreundlichen Rahmenbedingungen des guten Müllentsorgungskonzepts im Landkreis Miltenberg konnten verteidigt werden.“
Autor:Christian Steidl aus Erlenbach a.Main |
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