Naturschutz
Knirschendes Gold - Kiess frisst Wald

Am 16.03.2024 um 19.00 Uhr wird in der Kinopassage Erlenbach der 70-minütige Film „Knirschendes Gold“ mit anschließendem Gespräch und Diskussion gezeigt.
Er entstand aus einer Kurzdokumentation zum Sand- und Kiesabbau in Babenhausen und Schaafheim, in Zusammenarbeit mit der Umweltaktivistin und Regisseurin Sabine Schwöbel-Lehmann und dem Filmemacher Valentin Boczkowski. Schon bald wurde beiden klar, dass die ökologischen und umweltpolitischen Probleme, die der Sand- und Kiesabbau in der Region verursacht, in ganz Deutschland auftreten. Das undurchsichtige Berggesetz, das viele Lokalpolitiker*innen selbst nicht verstehen, aber Sand- und Kiesunternehmen etliche Schlupflöcher bietet, jedes Jahr mehr Sand- und Kies abzubauen. Wenig, bis keine Kontrollmechanismen, die transparent machen, was mit dem Sand- und Kies geschieht, den die Unternehmen abbauen. Ein veraltetes Bergrecht aus dem 19. Jahrhundert, das es Unternehmern leicht macht, Natur- und Grundwasserschutzgebiete für den Sand- und Kiesabbau zu opfern. Diese und andere Probleme haben die beiden Filmemacher dazu motiviert, einen umfassenderen Dokumentarfilm zu produzieren, der sich grundlegend mit den vielen komplexen und schwer zu durchschauenden Problemen des Sand- und Kiesabbaus in Deutschland beschäftigt. Mit Unterstützung weiterer Expert*innen und Umweltaktivist*innen aus verschiedenen Regionen Hessens, bietet der Dokumentarfilm verschiedene Perspektiven und neue Erkenntnisse zum Sand- und Kiesabbau.
Der Film behandelt folgende Aspekte, mit der die Sand- und Kriegsindustrie in Konflikt steht: Die Rodung von Bann- und Schutzwäldern, Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und Böden für immer, Zerstörung von Lebensraum von streng geschützten Arten, Zusammenhänge zwischen dem Rohstoffabbau Sand und der Bauwirtschaft, Notwendigkeit der Reform des Bergrechts, Auswirkungen auf die Klimakrise und Gefährdung des Grundwassers und Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. Vor allem zeigt der Film, dass es möglich ist, sich als Bürger*innen für den Schutz der Natur und für einen nachhaltigen Abbau von Sand- und Kies einzusetzen. Damit dies möglich ist, ist es wichtig, Bürger*innen über ihre politischen und demokratischen Rechte zu informieren und zu zeigen, wo und wie sie ihre Rechte nutzen können, um in ihrer Region die Natur zu schützen.
Einzelne Politiker vor Ort und Kommunalparlamente schaffen vielerorts durch Verkauf und Verpachtung die Voraussetzungen, damit übers Bergrecht Raubbau an der Natur genehmigt werden kann und überhaupt angewendet werden kann. Dabei wird keine Rücksicht auf die Trinkwasserversorgung genommen, denn das Bergrecht steht über Menschen-, Klima-, Natur- und Artenschutzrechten. Der industrielle Abbau von Kohle, Sand, Kies, Gips, Basalt und anderen Gesteinen darf nicht mehr dazu führen, dass Menschen enteignet und die Natur auf Kosten künftiger Generationen unwiederbringlich zerstört wird.

Die neuste Zulassung des Quarzsandabbaus in Schaafheim vom Januar 2024 durch das Bergamt in Wiesbaden wird in der aktuellen Version der Dokumentation kritisiert, denn politischen Gremien der Kommunen und der Regionalversammlung wollen die riesige Erweiterung nicht und dennoch setzt sich die Privatfirma über die politischen Entscheidungen hinweg und betreibt ein Genehmigungsverfahren, welches Ihre eigenen Profitinteressen über die kommunalen Entscheidungen stellt. Nur durch das veraltete Bergrecht ist es möglich, dass eine Behörde, in diesem Fall das Regierungspräsidium Darmstadt, sich über den politische Willen der Gemeinden hinwegsetzen kann.

Wir fordern deshalb eine Reform des veralteten Bergrechts und unterstützen die Petition:
„Menschenrecht vor Bergrecht“ http://www.openpetition.de/bergrecht
Unterschreiben Sie und schützen Sie Wasser, Natur und unsere Menschenrechte!

Autor:

Sabine Schwöbel-Lehmann aus Erlenbach a.Main

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