Erlenbacher Pfarrer im Ruhestand
Abschied von Pfarrer Franz Kraft

Am 1. Advent mussten sich die Gläubigen des Pfarreienverbandes Erlenbach „Christus der Weinstock“ schweren Herzens von ihrem Pfarrer Franz Kraft nach 14 Jahren mit einem feierlichen Gottesdienst verabschieden. Mit seinen Mitbrüdern Reinhold Ball, Franz Leipold, Waldemar Kilb, Robert Sauer und Wolfgang Schultheis, mit seinem Mitarbeiter, Pastoralreferent Thomas Schmitt, WortgottesdienstleiterInnen und zahlreichen MinistrantInnen zog Franz Kraft ein letztes Mal unter den kraftvollen Orgelklängen von Peter Schäfer in die voll besetzte Kirche ein. Der feierliche Gottesdienst wurde mitgestaltet vom Kirchenchor unter der Leitung von Klaus Ottenbreit, der Gruppe SingOut unter der Leitung von Gabi Stegmann, von ganz jungen ChristInnen der Familienkirche, die mit Unterstützung von Manuel Schmitt und Jutta Seyfried den Antwortruf der Fürbitten gestalteten und von einem Streichquartett der städtischen Musikschule unter Leitung von Doris Völcker. Die Predigt nutzte Franz Kraft noch einmal darzulegen, was ihm am Pfarrersein wichtig war und Freude gemacht hat. Seinen Abschied in den Ruhestand hätte er, der nicht gerne im Mittelpunkt steht, wahrscheinlich gerne stiller begangen, aber wenn man so beliebt ist wie er, muss man auch durch einige Ehrungen durch. Von der Stadt waren alle drei Bürgermeister gekommen, Bürgermeister Michael Berninger dankte Pfarrer Kraft für seine Arbeit und ihm war anzumerken, wie sehr er den Pfarrer sowohl als Vertreter der Pfarreien geschätzt hat und ebenso als Mensch. Pfarrer Gregor Kreile brachte die Grüße der evangelischen Gemeinde und sprach einen Segen für Franz Kraft. Pfarrer Robert Sauer aus Aschaffenburg, der seit der Reform des Bistums, das den Gläubigen pastorale Räume beschert hat, regionaler Priesterreferent am Untermain ist, ließ den Werdegang von Franz Kraft Revue passieren, überbrachte Grüße vom Bischof und spendet ebenso einen Segen. Im Namen der Pfarreien und für den Pfarrgemeinderat lobte Rosemarie Becker den Pfarrer als einen, der immer „einer von uns war“. Nahbar, auf Augenhöhe, immer ansprechbar, hörte er genau hin, was ihm seine anvertrauten Gemeindemitglieder erzählten. Er war geduldig, ausgleichend, ruhig und mutig, mutig deshalb, weil er im Sinne Jesu Einzelentscheidungen traf, die möglicherweise im Kirchenrecht nicht vorgesehen aber sinnvoll sind. Er hat ein großes Herz, die Not der Menschen lässt ihn nicht kalt. Er konnte sich an der Familienkirche freuen, die in Coronazeiten stark anwuchs und an den vielen ehrenamtlichen Gruppen und MitarbeiterInnen, die ihm zur Seite standen. Pfarrer Kraft ist viele neue Wege gegangen, so kam ihm die Bewegung Maria 2.0 zu Anfang eher sonderbar vor, aber da er zuhören kann und das tut, hat er die berechtigten Anliegen der Frauen wahrgenommen und unterstützt. Angesichts pastoraler Räume ist er nicht in Ratlosigkeit versunken, sondern hat WortgottesdienstleiterInnen und zwei Beerdigungsbeauftragte gefunden und auf den Weg gebracht, damit die seinen Nachfolger in Erlenbach unterstützen können. Die Not der Menschen berührt ihn sehr. So scheute er sich nicht einer Familie Kirchenasyl zu geben, damit die nicht in ein Land ausgewiesen wurden, wo ihre Zukunft bedroht war. Darum hat er kein Aufhebens gemacht, die Probleme, die er deshalb mit den Behörden hatte waren seine Sache. Besonders wichtig war ihm die Zusammenarbeit mit den anderen Konfessionen und Religionen, die sich auch im regelmäßigen Friedensgebet freitags am St.Maurice Platz ausdrückt.
Zum Dank für seine segensreiche Arbeit, und weil er ein großer Musikliebhaber ist, das darf schon auch Mark Knopfler oder Udo Lindenberg sein, bekam Pfarrer Kraft einen Kurzaufenthalt im Kloster, nicht um hier zur Besinnung zu kommen, sondern um am Konzert „Lieder an einem Sommerabend“ dabei zu sein. Und weil es da erfahrungsgemäß immer spät wird, schenkte die Stadt ihm zusätzlich die Übernachtungen im Kloster. Im Übrigen wird auch kontrolliert, ob er tatsächlich zum Konzert geht, es haben sich mittlerweile 30 Leute aus Erlenbach angesagt, die auch zum Konzert kommen und dort den Abend mit ihm verbringen wollen. Kirchenpfleger Rudi Großmann überreichte dem Pfarrer zum Abschied eine Kollage der vier Kirchtürme der Pfarreien, in denen er wirkte.
„Nicht Herr bin ich, sondern Diener eures Glaubens.“ War eines seiner Mottos für die Seelsorgearbeit. Wenn es ihm manchmal zu viel wurde oder wird, dann findet er Ruhe im Gebet und in seinem tiefen Vertrauen zur Gottesmutter. Franz Kraft war nicht nur ein richtig guter Pfarrer, er wird ein guter Priester bleiben. Er ist ganz einfach ein liebenswerter Mensch. Gedankt wurde auch seiner Schwester Hiltrud, die ihm in Erlenbach den Haushalt geführt hat und ihm den Rücken freihielt, womit auch sie die Pfarreien unterstützte.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten sich die Gäste im alten Kirchenschiff treffen. Viele Besucher wollten sich persönlich von Pfarrer Kraft verabschieden, was weit über eine Stunde dauerte. Die Zeit wurde umrahmt von der Kapelle des Musikvereines Erlenbach, die zu Pfarrer Kraft immer ein herzliches Verhältnis hatte.
Seinen Nachfolger stellte Pfarrer Kraft am Ende des Gottesdienstes vor. Vor einiger Zeit wurde der Pfarrverband Erlenbach mit der Pfarrei St. Nikolaus in Wörth vom Ordinariat zusammengelegt und Pfarrer Schultheis ist nun Pfarrer von fünf Gemeinden.
Es war ein emotionaler Abschied, es geht nicht nur der Pfarrer, es geht ein liebenswerter Mensch. Er hat in seiner Zeit durch seine Arbeit, seine tiefe Freude an Jesus und seine Treue zur zu Recht in Frage gestellten Kirche überzeugt. Ihn begleiten all unsere guten Wünsche.

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