Polizeibericht
Erlenbach | Festnahme nach Callcenterbetrug - Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Gemeinsamer Pressebericht des PP Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 20.02.2024
Callcenterbetrüger haben am Donnerstag bei einer Seniorin mit einer gängigen Masche Wertgegenstände erbeutet. Ein Bekannter der Geschädigten, den sie um Geld gebeten hatte, erkannte den Betrugsversuch. Er konnte den Täter mit der Beute festhalten und der Polizei übergeben. Am Freitag führte die Kripo den Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor, der Haftbefehl erließ.
Am Donnerstagnachmittag riefen die Täter bei der Seniorin an und berichteten von einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall. Eine enge Verwandte der 81-Jährigen habe den Unfall verursacht und müsse nun eine Kaution im hohen fünfstelligen Bereich bezahlen, um eine Haftstrafe abzuwenden. Die Dame bat daraufhin einen Bekannten um Geld. Dieser durchschaute die Betrugsmasche und machte sich unmittelbar auf den Weg zu ihr. Die Übergabe von Wertgegenständen war bei seinem Eintreffen jedoch bereits erfolgt. Geistesgegenwärtig nahm er zusammen mit einem Passanten die Verfolgung des Täters auf und konnte ihn noch im Ortgebiet stellen. Die von ihm hinzugerufenen Kräfte der Polizei nahmen den 31-jährigen Mann fest.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg führte die Kripo den Tatverdächtigen am Freitagnachmittag dem Ermittlungsrichter vor. Dieser erließ gegen den 31-Jährigen einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Anschließend brachte die Polizei den Mann in eine Justizvollzugsanstalt.
Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die zentrale Sachbearbeitungsstelle in dem Deliktsfeld bei der Kriminalpolizei Würzburg.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
• Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
• Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
• Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
• Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
• Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
• Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei - Präventionskampagne - LEG' AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen:
„Ich schütze Oma und Opa“
„Chill mal Oma“
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