Zusammenhalt im Südspessart
Notunterkunft in der Südspessarthalle in Collenberg
Am 11.03.2022 erreicht die Gemeinde Collenberg die Nachricht aus dem Landratsamt, dass in der Südspessarthalle in Collenberg eine Notunterkunft für Flüchtende aus der Ukraine eingerichtet wird. Seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, um die Aufgabe zu stemmen.
Noch am Freitagabend hat die Gemeindeverwaltung Hilfsorganisationen und Vereine zusammengetrommelt, die umliegenden Orte informiert und bei einem gemeinsamen Treffen das Projekt besprochen und einen Notfallplan vorgestellt. Einen Tag später ist die Südspessarthalle bereits nicht wiederzuerkennen: ein Bodenschutz wurde verlegt und Betten und Sichtschutze aufgebaut. Auch weitere Aufgaben wie die Nutzung der Sanitäranlagen, die Formulierung von Spendenaufrufen und die Vorbereitung von Helferlisten werden direkt übers Wochenende erledigt.
Große Spendenbereitschaft
Bereits am Montag- und Dienstagabend konnten sehr viele Sachspenden entgegengenommen und in der Südspessarthalle sortiert und gelagert werden. Herzlichen Dank an alle Spendenden und an alle Helfenden – die Unterstützung und das Hilfsangebot waren überwältigend!
Da die Lagerkapazität in der Südspessarthalle begrenzt ist, werden aktuell keine weiteren Sachspenden angenommen. Wenn Bedarf an bestimmten Artikeln ist, wird hierzu gezielt aufgerufen bzw. diese in Zusammenarbeit mit den anderen Orten organisiert. Denn was genau gebraucht wird, steht erst fest, wenn die Menschen in der Unterkunft angekommen sind.
Wer die Flüchtenden gerne mit einer Geldspende unterstützen möchte, die zum Beispiel für Einkäufe eingesetzt wird, kann dies über das Konto der Kolpingfamilie Collenberg tun. Für eine Spendenquittung geben Sie bitte Name und Adresse an.
Kolpingfamilie Collenberg e.V.
IBAN: DE21508635130004132416
Verwendungszweck: Spende Flüchtlingsaufnahmestation Collenberg
Helfende in der Südspessarthalle
Die Verwaltung im Rathaus Collenberg hat einen Schichtplan für die ersten Wochen erstellt, der mit Helfenden aus dem Südspessart und umliegenden Orten gefüllt ist. Pro Schicht sind vier Helfende eingeteilt, die bei der Vorbereitung der Mahlzeiten, bei der Essens- und Getränkeausgabe, bei Bettenwechseln, bei der Kinderbetreuung und bei der Kleiderausgabe unterstützen. Die Frühschicht geht von 6-11 Uhr, die Mittagsschicht von 11-16 Uhr und die Abendschicht von 16-20 Uhr. Alle Helfenden bekommen einen Helferausweis, der zum Zugang der Halle berechtigt. Da die Notunterkunft vorübergehend die Privatunterkunft der Flüchtenden ist, muss die Privatsphäre gewahrt werden. Die Halle darf nur mit Helferausweis betreten werden und wird von einem Sicherheitsdienst überwacht.
Helfende werden natürlich auch über die ersten Wochen hinaus gebraucht. Da die Gemeinde Collenberg zukünftig die Einteilung der Helfenden nicht übernehmen kann, wurde eine digitale Lösung entwickelt. Die Helfenden können sich in eine digitale Liste eintragen und verbindlich zu einer Schicht anmelden. Die Liste wird in Kürze auf www.suedspessart.de zu finden sein.
Ziel ist es, die Anzahl der Helfenden über einen längeren Zeitraum konstant zu halten und nach dem Motto „geteiltes Leid, ist halbes Leid“ nicht nur das Leid der Flüchtenden zu mindern, sondern die Belastung für jeden einzelnen möglichst klein zu halten.
Vielseitige Themen
Auf den Südspessart ist eine große Aufgabe mit vielseitigen Themen zugekommen. Neben Müllentsorgung, Reinigung, Verpflegung, Sicherheits- und Sanitätsdienst, psychologische und kirchliche Betreuung und technische Ausstattung der Halle muss auch an Tierbetreuung und Wäscheservice gedacht werden. Ohne die Unterstützung und den Zusammenhalt im Südspessart kann die Einrichtung und der Betrieb der Notunterkunft nicht funktionieren. Die Hilfsbereitschaft und das Engagement sind sehr groß und die Gemeinden im Südspessart sind auch zukünftig auf Helfende in verschiedenen Bereichen angewiesen. Wer sich zum Beispiel für Dolmetscherdienste zur Verfügung stellt, kann sich gerne bei der Gemeinde melden (09376 9710-0).
Danke!
Ein besonderer Dank geht an die vielen ehrenamtlichen Helfenden, die seit Freitag rund um die Uhr im Einsatz sind und viele Herausforderungen vorbildhaft gemeistert haben!
Nur durch den unermüdlichen Einsatz konnten die ersten 50 Flüchtenden am 17.03. in eine liebevoll hergerichtete Unterkunft ziehen. Auch wenn sie hier nur wenige Tage verbringen, um dann in private Unterkünfte zu ziehen, sind sie sehr dankbar, einen sicheren Rückzugsort zu haben.
Autor:ILE Südspessart aus Collenberg | |
Webseite von ILE Südspessart |
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