Beim Waldschwimmbad wird Strom erzeugt
Photovoltaik-Solar-Zaun am Buchener Waldschwimmbad
Buchen. Wer von Erneuerbaren Energien spricht, der denkt meist an Windräder, an Dächer mit Photovoltaikanlagen oder entsprechende Anlagen am Boden. Dass es weitere Alternativen gibt, beweist das Buchener Waldschwimmbad: Dort wurde dieser Tage ein Solar-Zaun aufgebaut. Bürgermeister Roland Burger hatte die Installierung bereits in der letzten Gemeinderatssitzung verkündet: „Wir wollen unseren Anteil an der Erzeugung Erneuerbarer Energien stetig ausbauen und gehen neue Wege.“
Damit hat man aus der Not eine Tugend gemacht. Denn nutzbare Dachflächen standen im Buchener Waldschwimmbad nicht mehr zur Verfügung. Die Dächer dort sind da, wo es Sinn macht, von thermischen Solaranlagen belegt, die zur Warmwassererzeugung genutzt werden. Weitere freie Dachflächen werden durch den angrenzenden Wald zu stark verschattet und scheiden damit aus. Also wurde nach anderen Lösungen zur Errichtung einer Photovoltaikanlage gesucht. In einem 28 m langen PV-Solar-Zaun in Ost-West-Ausrichtung wurde diese Lösung gefunden. Der Zaun besteht aus insgesamt 26 bifazialen Photovoltaik-Modulen, hat eine Gesamtleistung von 10,4 Kilowatt (kW) und erzeugt rund 12.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Die bebaute Fläche ist um das sieben- bis achtfache geringer als bei einer klassischen PV-Freiflächenanlage und die Fläche, die dafür versiegelt werden musste, ist minimal.
Die produzierte Energie wird von der vorhandenen Schwimmbadtechnik und dem Waldschwimmbad-Kiosk genutzt. Was dann noch übrig ist, wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist; dank der Ost-West-Ausrichtung des Zauns passiert das netzdienlich in den Morgen- und frühen Abendstunden.
Zu den Details: Die Module werden bei diesem Anlagensystem senkrecht aufgeständert. Dabei werden spezielle rahmenlose Glas-Glas Module eingesetzt. Diese sognannten bifazialen Module sind beidseitig lichtempfindlich. Die senkrechte Anordnung der Module erlaubt einen sehr geringen Überbauungsgrad der vorhandenen Fläche. Darüber hinaus ergibt sich durch die senkrechte Ausrichtung in Ost-West Ausrichtung der Modulvorder- und Rückseite ein neuartiges Einspeiseprofil, kombiniert mit einem technischen Mehrertrag von Kilowattstunden zur vorhandenen Anlagenleistung – immer im Vergleich zu nach Süden ausgerichteten Photovoltaikanlagen. Eine konventionelle
Photovoltaikanlage hat einen ungefähren Stromertrag von 1.050 kWh pro verbautem kW, der errichtete PV-Solar-Zaun im Buchener Waldschwimmbad dagegen erzeugt immerhin 1.100 bis 1.150 kWh pro verbautem kW.
Tatsächlich entstehen im Vergleich zu einer konventionellen monofazialen Süd-Anlage auch rund 15 Prozent Mehrkosten für die Errichtung einer derartigen Anlage. Kosten, die sich allerdings im laufenden Betrieb bald wieder amortisieren. Andreas Stein, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Energie und Dienstleistungen Buchen (kurz: EDB), der die Bäder betreibt, ist jedenfalls überzeugt vom neuen Solar-Zaun: „Die Technologien werden immer effizienter Die Möglichkeit, auf weniger verbrauchter Fläche mehr Strom zu produzieren, nutzen wir gerne.“
Autor:Stadt Buchen aus Buchen | |
Webseite von Stadt Buchen |
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