Marionettenspiel auf hohem Niveau – „Die Ballade vom Wassermann und der schönen Lilofee“
Marionettentheater hat Tradition bei der "Theresia-Gerhardinger-Realschule" Amorbach
Amorbach. Eine gelungene Premiere erlebten am vergangenen Freitagabend in der „Theresia-Gerhardinger-Realschule“ Amorbach die zahlreichen Besucher und Freunde des Marionettenspiels: Dreizehn Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 8 führten mit ihren Marionetten die neuinszenierte Ballade „Der Wassermann und die schöne Lilofee“ auf. Was die jungen Marionettenspieler mit ihren Gliederpuppen, die ja nur den Pendelgesetzen und der Schwerkraft gehorchen an Können zeigten, war wirklich bewundernswert. Zwei Jahre arbeitete die Spielergruppe mit ihrem Leiter Lehrer Magnus Hottkowitz an diesem Projekt. Dabei wurde die Bühne in Eigenleistung gebaut, die Technik mit den Lichteffekten und Beschallung in eigener Regie installiert.
Sicher ist die »Ballade von der Lilofee« vielen Menschen aus der Schulzeit bekannt. Die erste Strophe lautet: »Es freit ein wilder Wassermann in der Burg wohl über dem See, des Königs Tochter musst er han, die schöne junge Lilofee«. Im weiteren Verlauf des Gedichtes kommt das Geschehen zu einem dramatischen Ende: »Und eh ich die Kindlein weinen ließ im tiefen, tiefen See, scheid ich von Laub und grünem Gras, ich arme junge Lilofee«. Die Inszenierung der Realschule unterstellt dem Wassermann aber ein edles Motiv für seine Forderung an den König, dem Vater der Lilofee. Der angeblich wilde Wassermann ist um das Wohl der Prinzessin sehr besorgt. In sieben Jahren schenkt Lilofee dem Wassermann 4 Kinder. Doch Lilofee ist von unsagbarem Heimweh geplagt. Wassermann erlaubt seiner Frau ihren Vater über dem Wasser zu besuchen. Als Lilofee ihren Vater begrüßt, erscheint der Wassermann und erinnert Lilofee an ihr eheliches Versprechen der Treue. Und Lilofee entscheidet sich, dem Wassermann treu zu bleiben und will mit ihm in den tiefen See zurückkehren. Doch diese Entscheidung wird dem Wassermann zur Rettung. Augenblicklich wird er von seinem bösen Schicksal befreit und in den Prinzen verwandelt. Damit endet die Ballade mit einem glücklichen Ende und ist damit eigentlich keine Ballade mehr und wird in den erlösenden Märchenbereich umgewandelt. Die Treue, als das gute menschliche Element, siegt über das Böse.
Das Marionettenspiel hat in der »Theresia-Gerhardinger-Realschule« Tradition. Schon seit 2004 wird sie in beeindruckender Weise gepflegt. Schulleiter Siegfried Schwarz sagte dies bei der Begrüßung der Gäste nicht ohne Stolz. Er dankte den jungen Schauspielern mit ihrem Leiter Magnus Hottkowitz und wünschte weiterhin viel Erfolg bei den noch folgenden Aufführungen:am Sonntag, den 26.11.2017, am Samstag, den 02.12.2017 und am Sonntag, den 03.12.2017 jeweils um 15 Uhr.
Nach 90 Minuten Spielzeit mit den »kleinen Menschlein« endete eine gelungene Premiere. Der lange Applaus war verdient, zur Freude für die jungen Schauspieler und für die Gäste des Abends. Lehrer Hottkowitz stellte die jugendlichen Talente jeweils mit Ihrer Puppen vor: Anna-Maria Laske mit der Lilofee, Florian Laske mit Wassermann und Prinz, Hannah Probst mit dem König, Maresa Teubner mit dem Müller und die blauen Fische, Anna Hackstetter mit der Müllerin und der kleinen Tochter, Anna Maria Scharpegge mit dem Diener, der ältesten Tochter und dem Koch, Mina Marschall mit dem Kanzler und der Wiege, Frida Bischof mit dem Minister, Svenja Frey mit dem zweiten Müller und dem ältesten Sohn. Pauline Hottkowitz mit den Schmetterlingen, dem Soldat und den Seepferdchen, Leo Grimm mit dem Hund, Soldat und den roten Fischen, Jakob Setzer verantwortlich für die Lichtanlage und die Spezialeffekte, Robin Hitzfeld sorgte für den guten Ton und die Beschallung.
Eine Anzahl der Marionettenpuppen wurden vom Vater von Magnus Hottkowitz geschaffen, einige aber auch selbst von den Schülern.
Bleibt zu wünschen, dass die noch folgenden Aufführungen ebenso so viele Zuschauer mit dem gleichen Erfolg wie bei der Premiere erleben.
Weitere Informationen
Anmeldung für Gruppen, Betriebskollegien, Vereine von montags bis freitags ab 15 Uhr und 18 Uhr (auch samstags)
und vormittags für Schulklassen und Kindergartengruppen unter 09373/2886.
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Der Eintritt ist frei und eine Spende für den Fortbestand willkommen.
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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