Wein am Main
Von „Furz Trocken“ bis „BergRebellen“
Bereits zum 14. mal fand im historischen Casino auf dem Campus Westend in Frankfurt die „Wein am Main“ statt. Hier ist genügend Raum, um mit Winzern und Weinfachleuten ins Gespräch zu kommen, ausgiebig zu probieren und zu flanieren. Die zahlreichen Besucher konnten wieder in die Welt der Weine und Genüsse eintauchen. Über 50 Aussteller waren vor Ort – hauptsächlich aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Toskana und Katalonien. Auch aus fernen (Wein)-Landen wie Argentinien, Chile, dem Libanon, Neuseeland, Peru, Südafrika und sogar Uruguay waren Winzer und ihre Weine vertreten.
Viele hundert Weine konnte man auf der „Wein am Main“ verkosten. Jeder einzelne erzählte eine Geschichte und war ein Unikat. Doch auch beim besten Willen schaffte man es nicht, sie alle zu probieren. Für Weinfans, die auf der Suche nach dem Besonderen waren, gab es viele Tipps und jede Menge neue Entdeckungen.
So hat das Niersteiner Weingut Georg Gustav Huff zum allerersten Mal einen grauen Burgunder auf der Maische vergären lassen. Eine Methode, die sonst eher den roten Sorten vorbehalten ist. Brandneu in der Riesling-Kollektion des Weingutes Beiser aus dem rheinhessischen Vendersheim war der Rote Riesling. Die alte Rebsorte ist eine Mutation des weißen Rieslings und im Geschmack kräftiger und intensiver als sein weißer Bruder. Rote Rieslinge überzeugen durch fruchtige Säure, die dem Wein Frische, Rasse, Lebendigkeit und Eleganz verleihen. Das muss man einfach mal probiert haben.
Richtig trocken ist auch ein weiterer Riesling der Moselaner, der den bezeichnenden Namen „Furz Trocken“ auf dem Etikett trägt.
Im Weingut Messer-Krämer schuf ein junger, engagierter Weinbaustudent eine flüssige Hommage an Tochter Kimberley, die dieses Jahr Weinprinzessin für das Pfälzer Weindorf Weisenheim am Berg wird. Und noch eine gute Nachricht kommt aus Weisenheim. Diesmal von einem Whiskybrenner, der die „Wein am Main“ gerne als Plattform nutzt. Auf der Interwhisky, die Ende 2018 in Frankfurt stattfand, durfte sich die Palatinus Whisky Destillery Thomas Sippel für ihren „Palatinus Single Malt Whisky“ über die Goldmedaille freuen. Leider war der Stand dem Antrag der Besucher nicht gewachsen und nur die wenigstens konnten sich über eine Kostprobe freuen.
„BergRebellen“ so heißen drei Weine aus Württemberg, die seit Ende Februar zu haben sind. Das klingt rebellisch, und so ist es gewollt. Denn es stecken viel Leidenschaft, Mut und Wissen um die klimatischen Veränderungen drin, die so manchem Rebhang, der einst ungeliebter Außenseiter war, heute zu neuen Höhenflügen verhelfen. Interessante Aussichten - nicht nur für Alpinisten!
Autor:Liane Schwab aus Wörth a.Main |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.