Regionale Unternehmen gewähren Einblick
Das Schülerpraktikum - Montessorischule Sulzbach-Soden

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Der Fachkräftemangel stellt in einzelnen Regionen seit Jahren immer wieder Unternehmen vor neue Herausforderungen, auch wenn in Deutschland nicht immer ein flächendeckender Personalengpass besteht.

Junge Heranwachsende sind sich in ihrer schulischen Laufbahn oftmals noch unsicher, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten. Eine Ausbildung, weiterführende Schulen oder auch ein Studium stehen bei den meisten SchülerInnen nicht zur Diskussion und sind erstrebenswerte Ziele, doch bis zur konkreten Entscheidung ist etwas Unterstützung notwendig. Bei der Berufsorientierung haben sich Schülerpraktika bewährt, sie dienen als ersten Kontakt zur Arbeitswelt. Dadurch können sich die SchülerInnen im praktischen Berufsalltag einen Überblick über das ausgewählte Berufsbild machen.

Dabei können sie ohne großen Erwartungsdruck in die Arbeitswelt reinschnuppern und herausfinden, ob ihre eigenen Vorstellungen mit dem alltäglichen Ablauf des Berufsbildes übereinstimmen. Die erworbenen Kenntnisse können dabei sehr hilfreich sein, bestenfalls können sie nützlich bei der Entscheidungsfindung werden, welche Berufsausbildung tatsächlich angestrebt werden soll.

Beim Schülerpraktikum können aber auch die einzelnen Unternehmen mittel- und langfristig profitieren. Durch ihre Bereitschaft, den SchülerInnen Einblicke in die Berufswelt zu gewähren, treffen sie ggfs. auf potenzielle Nachwuchskräfte, die im täglichen Umgang ohne Leistungsdruck überzeugen können.

Die Montessorischule in Sulzbach-Soden setzt schon bereits ab Übertritt in die Sekundarstufe an, damit die SchülerInnen der fünften Jahrgangsstufe das Praktikum in den lokalen Betrieben und regional ansässigen Unternehmen gleich miterleben dürfen. Die fünfte, sechste und neunte Jahrgangsstufe gehen einmal im Jahr in ein einwöchiges Praktikum, während ein zweiwöchiges Praktikum bei der siebten und achten Jahrgangsstufe realisiert wird. Insgesamt kommen die SchülerInnen der Montessorischule auf sieben Praktikumswochen während ihrer schulischen Laufbahn in Soden.

Wie schnell eine Woche vorbei gehen kann, hat jeder für sich schon einmal festgestellt. Den SchülerInnen erging es in der Sekundarstufe genau so, es stellte sich tatsächlich die Frage, wo die Zeit geblieben ist. Gerade für die fünfte Jahrgangsstufe war es das erste Mal, die Vorbereitungszeit war für die Praktikumsneulinge sehr aufregend und auch die Praktikumswoche gestaltete sich sehr ereignisreich. Aber auch die erfahrenen älteren Jahrgangsstufen nutzen die Praktikumswochen immer wieder, um sich weiter einzubinden und wertvolle Erfahrungen zu machen.

Nach dem Schülerpraktikum waren sich am Montag die PädagogInnen wieder einig, welch positiven Eindruck die Praktikumswoche bei den SchülerInnen hinterlassen hat.

In der schulinternen Wochenmemo hat die Schulleitung es treffend in der Überschrift ihres Berichts benannt und konnte auch sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen:
„WOW-wie kann man in einer Woche so „groß“ werden? ODER DAS Praktikum der Sekundarstufe A“

Es verwundert nicht, wenn man einen Auszug daraus liest, wie positiv sich ein Schülerpraktikum auswirken kann:
„[…]Die Schüler bei Arbeiten, wie beispielsweise dem Wechseln von Reifen, dem Fangen von Fischen, dem Färben einer Frisierpuppe oder dem Erstellen von technischen Zeichnungen zu sehen ist immer wieder faszinierend. Auch sind wir jedes Mal aufs Neue dankbar für die Zeit, die sich die Betriebe nehmen, um uns Pädagogen den Arbeitsplatz der SchülerInnen oder gar die ganze Firma zu zeigen. Die Rückmeldungen von Optikern, Elektromeistern, Keramikerinnen, Hufschmiedinnen, Einzelhändlerinnen, Hundetrainerinnen und Personaltrainer, um nur einige Berufsgruppen zu nennen, war durchweg positiv. Die noch jungen Praktikanten der fünften und sechsten Jahrgangsstufe begeisterten ihre Praktikumsbetreuer häufig durch ihre offene Art und der Selbstständigkeit, die sie an den Tag legten.
Aber viel verblüffter waren wir Pädagoginnen über die persönliche Entwicklung, die wir an vielen unserer Schüler erkennen konnten. Wie man in einer Woche so viel „größer“ werden kann, ist für uns überwältigend! So viele stolze Gesichter am Montagmorgen im Kreis sitzen zu haben, so viel Selbstbewusstsein, das regelrecht zu spüren war, war uns eine große Freude und bestätigt uns, dass ein Praktikum in der 5. Klasse nicht zu früh ist, sondern für alle Beteiligten ein großer Gewinn sein kann.“

Früh übt sich, wer ein Meister werden will.

Die regional ansässigen Unternehmen und lokalen Betriebe haben einen wertvollen Beitrag geleistet, um die SchülerInnen bei der beruflichen Selbstfindung zu unterstützen.

Autor:

Sandra Woelk aus Großostheim

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