Stadtrat Wolfgang Giegerich (SPD)
Vor 80 Jahren, am 22. Februar, wurden die Geschwister Scholl durch die Nazis ermordet
In Aschaffenburg im Stadtteil Nilkheim gibt es als zentralen Platz den Geschwister-Scholl-Platz. Er ist nach den beiden Mitgliedern der „Weißen Rose“ benannt, einer in ihrem Kern studentischen Münchener Gruppe, die während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war, insbesondere bei der Verbreitung von Flugblättern gegen den Krieg und die faschistische Diktatur unter Adolf Hitler. Sophie und Hans Scholl sowie ihr Freund Christoph Probst wurden am 22. Februar 1943 - genau vor 80 Jahren - von den Nazis ermordet.
Am 18. Februar 1943 kamen Hans und Sophie Scholl gegen 10:45 Uhr durch den Haupteingang in das Münchner Universitätsgebäude. Sie trugen einen rotbraunen Koffer und eine Aktentasche, beide gefüllt mit verschiedenen Flugblättern. Die Geschwister legten die Flugblätter vor den noch geschlossenen Hörsälen und in den Gängen stoßweise aus. Als sie schon am rückwärtigen Ausgang Amalienstraße waren, kehrten sie um und liefen in den ersten Stock, wo sie nochmals Flugblätter ablegten. Dann rannten sie in den zweiten Stock, von wo Sophie den Rest der Flugblätter über die Brüstung in den Lichthof der Münchener Universität warf. Dabei wurden die beiden vom Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und von diesem (und anderen) so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf.
Hans und Sophie Scholl wurden nach ihrer Festnahme in die Gestapo-Zentrale transportiert und dort getrennt bis zum 21. Februar stundenlang vernommen. Hans Scholl hatte bei seiner Festnahme einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich, sodass auch dieser festgenommen und angeklagt wurde. Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden vom sogenannten „Blutrichter“ Roland Freisler am Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 22. Februar vom Henker Johann Reichhart durch das Fallbeil vollstreckt.
Die Weiße Rose gilt als bekanntestes Beispiel für den studentisch-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime innerhalb Deutschlands. Sie steht für moralische Lauterkeit, Mut, Zivilcourage und Opferbereitschaft im Einsatz für humanistisch-demokratische Ideale vor dem Hintergrund einer totalitären Diktatur.
(Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Scholl/
https://www.weisse-rose-stiftung.de/
https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-weisse-rose/
https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Dokumente-zur-Zeitgeschichte/19430218-verhaftung-scholl.html)
Wolfgang Giegerich: "Wenn ich über den Geschwister-Scholl-Platz laufe und an Hetzer, Geschichtsklitterer, Holocaust-Leugner und andere Schwurbler denke, fällt mir immer wieder an den Satz von Berthold Brecht ein: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Deshalb brauchen wir eine starke Demokratie und den Zusammenhalt aller Demokraten."
Autor:wolfgang giegerich aus Aschaffenburg | |
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