Folgen des Klimawandels auch bei uns am Untermain ersichtlich
MdL Martina Fehlner auf Waldexkursion in Großostheim
Bei einer Waldexkursion informierte sich die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, forstpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion, bei Ludwig Angerer, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt, im Gemeindewald Großostheim u.a. über die Folgen der Trockenperioden im letzten Jahr, den erforderlichen Waldumbau und die Herausforderungen des Klimawandels. Mit dabei auch die 3. Bürgermeisterin Bettina Göller, Betriebsleiterin Gemeindewald Christina Hock sowie die beiden Revierleiter Toni Schwanzer und Cornelius Storck.
Auf den ersten Blick geht es dem Großostheimer Wald gut, aber die Situation täuscht. Die Bäume gelangen an ihre Leistungsgrenze. „Großostheim hatte im letzten Jahr die höchste Durchschnittstemperatur in ganz Bayern. Besonders die Buchen leiden vermehrt unter der Trockenheit. Die Temperaturschwankungen von Jahr zu Jahr bedeuten großen Stress für die Bäume, die dann auch anfällig sind für Schädlinge, wie Borkenkäfer, Schlauchpilze oder Misteln“ erklärt Christina Hock. Aber auch die Kiefer leidet unter der Trockenheit auf den sandigen Böden. Auf lange Sicht gesehen ist sie keine Baumart mehr für die Region rund um Großostheim. Darin sind sich die Experten einig.
In Zeiten des Klimawandels kommt dem Wald eine zentrale Bedeutung als CO2-Speicher zu. Doch ist es gerade dieser Klimawandel, der unserem Wald zu schaffen macht. Martina Fehlner: „Deshalb ist es jetzt wichtig, den Wald fit zu machen für die veränderten klimatischen Bedingungen. Wir müssen den Waldumbau – weg von den Monokulturen hin zu widerstandsfähigeren Mischwäldern – viel schneller vorantreiben. Insbesondere vom Freistaat, dem rund ein Drittel der bayerischen Waldflächen gehört, erwarte ich in dieser Hinsicht mehr Initiative.“
Um schon heute die Weichen stellen zu können für vitale und ertragreiche zukünftige Wälder, benötigen die Forstexperten neben fundierten Klimavorhersagen auch Informationen, welche Baumarten mit den sich verändernden Klimaverhältnissen besser zurechtkommen werden. Deshalb gibt es in Großostheim ein ca. drei Hektar großes Versuchsfeld für verschiedene „Gastbaumarten“, wie z.B. die Orientbuche, die Silberlinde, die Hemlocktanne oder die Libanonzeder. Koordiniert wird dieses Projekt von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
„Erholungsort, Lebensraum, Forschungs- und Arbeitsplatz – unser Wald mit all seinen ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen ist ein wahrer Kosmos. Nicht immer ist es einfach, die vielen unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen“ betont Fehlner. „Dies kann nur durch einen beständigen Dialog gelingen.“ Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, aber auch als Mitglied im Beirat der Bayerischen Staatsforsten setzt sich Fehlner für einen besseren Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer einzigartigen Bayerischen Wälder ein.
Autor:Dirk Kronewald aus Aschaffenburg |
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