Neues aus der Kommunalpolitik
Lärm um Umbau der Hafenbahn und B26

Hafenbahnhof und B 26 in der Bauphase | Foto: Wolfgang Giegerich
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Wie geht es weiter mit dem Umbau Hafenbahn und B26 ?

Der Umbau der Hafenbahn und der B26 sorgt bei manchen Bürgern für Unmut. Die derzeitige Optik - in der Bauphase - ist verständlicherweise brutal. Eine direkte Anwohnerin aus dem Stadtteil Leider hat an die Stadträte und die Stadtverwaltung geschrieben: "Ich wohne mit meiner Familie im Stadtteil Leider an den Gleisen der Hafenbahn, eine gewisse Lärmbelästigung ist hier völlig normal. Aber seitdem der Hafen floriert, fahren die Rangierloks sehr oft am Tag von früh am Morgen bis spät in die Nacht, sogar am Wochenende. Die Bremsmanöver und das Brummen der alten Dieselloks sind teilweise unerträglich. Gleichzeitig hat der Verkehr auf der Darmstädter Straße sehr stark zugenommen.

Ich habe Verständnis, dass der Verkehr von der engen Großostheimer Straße auf die Darmstädter Straße geführt werden soll, was leider zu einem weiteren höheren Verkehrsaufkommen führen wird. Aber dann muss hier wenigstens für ausreichend Lärmschutz gesorgt werden. Platz wäre dafür vorhanden. Die zusätzlichen Autoabgase allein sind schon genug. Auf der Seite zum Stadion wurde bereits die Pappelallee aufgeforstet und auf der Leiderer Seite wurden dafür die Vorbereitungen getroffen. Das heißt, einfach alles was den Verkehrslärm und Feinstaub etwas abgehalten hat wurde gerodet. Der Lärm ist für uns Leiderer Bürger kaum auszuhalten. Mir wird übel, wenn ich an die schöne Frühlings- und Sommerzeit in unserem Garten denke. Schlafen bei gekipptem Fenster ist nicht möglich. Die LKWs donnern in der Nacht auf der Darmstädter Straße in Richtung Ring um auf die A3 zu gelangen. Ebenso finden nächtliche PKW-Autorennen statt. Durch diesen Kahlschlag ist sehr schön zu erkennen, dass die Darmstädter Straße einiges höher liegt als das Bahngelände. Es muss ein hoher Lärmschutz her und auf dem durch die Gleisverlegung freiwerdenden Platz muss auch auf dem Hafengelände weiter aufgeforstet werden."

Stadtrat Wolfgang Giegerich (SPD) und andere Stadträte haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Sie antwortete mit der Versendung des Beschlussvorschlags des Planungs- und Verkehrssenats vom 19. Mai 2019, in dem einstimmig mit 16:0 dem Antrag auf Umbau des Hafenbahnhofs zugestimmt wurde, "sofern die Auflagen ... beachtet werden." In dem Beschlussvorschlag heißt es: "Der Bayernhafen ist für die Region Bayerischer Untermain die Logistik-Drehscheibe im Güterverkehr. Die Verkehrswege Wasser, Schiene und Straße werden dort effizient vernetzt. Auf rund 160 ha Fläche sind dort rund 60 Unternehmen tätig. Mit über 2.500 Beschäftigten in den jeweiligen Betrieben ist dies eine der größten Arbeitskonzentrationen in Stadt und Region. ...

Zweck der Arbeiten (am Hafenbahnhof) ist zum einen die technische Anpassung an die bereits erfolgte Umstellung von „Zugmeldebetrieb“ auf „Rangierbetrieb“ . Zweck zum anderen ist die Sanierung und Modernisierung des Hafenbahnhofs Aschaffenburg. Immissionsschutzrechtlich von Vorteil ist hierbei der Austausch und die Wiederaufbereitung der Oberbaustoffe sowie der Einbau neuer Betonschwellen und neuer Schienen. ... Im Ergebnis wird die Anzahl der neun Hafenbahngleise nicht verändert. Dadurch, dass die neun Aufstellgleise über drei Zufahrtsgleise entkoppelt werden, verflüssigt sich der Verkehr im Hafenbahnhof, was zu weniger schallintensiven Fahrbewegungen führen wird."

Die Verwaltung sieht darin einen Vorteil: "Das neue Betriebskonzept und die damit verbundenen Gleisänderungen stellen einen Vorteil da, denn mit dem Abrücken der Gleisanlagen auf Leiderer Seite ergibt sich ein deutlich größerer Abstand gegenüber dem Siedlungsrand. Die Stadt Aschaffenburg legt Wert darauf, dass dieser Übergangsstreifen intensiv eingegrünt wird. Das Abrücken wird somit städtebaulich begrüßt, weil tendenziell eine Reduzierung der Lärmeinwirkungen auf die nördlich gelegene Wohnbebauung zu erwarten ist. ... Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Stadt Aschaffenburg die historische Pappelallee gänzlich nachpflanzt.

Im Zuge des Umbaus des Hafenbahnhofs soll das Beleuchtungskonzept für die Gleisanlagen geändert werden. Die Stadt Aschaffenburg begrüßt diese Planung, da mit einem solchen fortschrittlichen Beleuchtungskonzept die Lichtverschmutzung und die Fernwirkung des Hafenbahnhofs in der Nachtzeit deutlich gemindert wird."

Die untere Emissionsschutzbehörde ergänzt: "Nach Fertigstellung der Umbaumaßnahmen wird sich die Lärmsituation im Vergleich zum jetzigen Zustand nicht verschlechtern, da keine Kapazitätserweiterung vorgenommen wird. Im Gegenteil: durch den Rückbau der zwei Gleise im Norden rückt der Bahnverkehr von der Wohnbebauung ab. Nachts sollen nur die beiden südlichen Gleise von maximal drei Zügen genutzt werden."

Stadtrat Wolfgang Giegerich meint dazu: "Wir werden darauf achten, dass die Auflagen eingehalten werden. Die beste Lösung ist sicherlich eine begrünte Lärmschutzwand auf dem Gelände der Hafenbahn, auch wenn es dazu keine rechtliche Handhabe geben mag. Ich denke auch der Hafenverwaltung liegt an einem guten Miteinander mit den Leiderer Bürgern."

Hafenbahnhof und B 26 in der Bauphase | Foto: Wolfgang Giegerich
Die Bagger rollen... | Foto: Wolfgang Giegerich

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