Verbesserung der medizinischen Versorgung
Weiterer kinderärztlicher Sitz für den Landkreis gewonnen
Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat beschlossen, einen weiteren kinder- und jugendärztlichen Sitz im Landkreis Aschaffenburg zu genehmigen. Die zusätzliche Niederlassungsmöglichkeit besteht in den Gemeinden Blankenbach, Geiselbach, Heigenbrücken, Heinrichsthal, Hösbach, Johannesberg, Kleinkahl, Krombach, Mömbris, Sailauf, Schöllkrippen, Sommerkahl, Westerngrund oder Wiesen.
Stadt und Landkreis Aschaffenburg als eine Kreisregion werden nach den Standards des Landesausschusses als überversorgt eingestuft, weshalb ein weiterer Sitz bislang abgelehnt wurde. Mit dem neuen Beschluss wird anerkannt, dass es Teilgebiete gibt, in denen vertragsärztliche Angebote teils nur schwer erreichbar sind, so dass genau dort eine weitere Niederlassung möglich ist.
Landrat Dr. Alexander Legler freut sich sehr über den Erfolg: „Dies ist ein unverzichtbarer und längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung, um die ärztliche Versorgung auch unserer Kinder und Jugendlichen sicherzustellen. Der weitere Sitz ist es auch Ergebnis unserer Beharrlichkeit sowie des gemeinsamen Einsatzes der politischen Vertreterinnen und Vertreter aus der Region, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, des Gesundheitsministeriums, der hier vor Ort niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und der Kinderklinik an unserem Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Allen danke ich herzlich für ihren konsequenten und konstruktiven Einsatz. Er spiegelt die Entschlossenheit und den Willen aller Beteiligten wider, die Lebensqualität in der Region auch im medizinischen Bereich weiter zu steigern und zeigt ein weiteres Mal, was wir vor Ort erreichen können, wenn wir in der gewohnten Art und Weise an einem Strang ziehen.“
In zahlreichen Gesprächsrunden und Briefen hatten sich die regionalen Akteurinnen und Akteure mehr als fünf Jahre lang dafür eingesetzt und einen Arbeitskreis eingerichtet, um sowohl die Dringlichkeit zu verdeutlichen, als auch Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Auch die Gesundheitsregionplus Landkreis und Stadt Aschaffenburg setzte sich von Anfang an konsequent für diese Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung in der Kreisregion Aschaffenburg ein. Deren repräsentative Gesundheitsbefragung und auch deren Gesundheitsbericht bestätigten gegenüber dem Landesausschuss die Unterversorgung in Teilgebieten der Kreisregion.
Gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie hatte der Bundesausschuss die Kreisregion Aschaffenburg zuletzt im Januar 2024 mit einem Versorgungsgrad von 128,50 Prozent eingestuft. „Die Bemessung ist schlichtweg realitätsfremd. Und auch die repräsentative Befragung unserer Gesundheitsregionplus zeigt, dass 37 Prozent der befragten Eltern die kinderärztliche Versorgung als „weniger gut“ oder „schlecht“ bezeichnen. Wie aus der Karte zur Erreichbarkeit im Gesundheitsbericht hervorgeht, stellen die langen Anfahrtswege insbesondere für Eltern aus den Gemeinden im Kahlgrund-Spessart ein bedeutendes Hindernis und eine erhebliche Zusatzbelastung dar.“, erläutert Dr. Legler.
Für den Moment kann er ein Zwischenfazit ziehen: „Die Voraussetzungen für eine neue kinderärztliche Niederlassung in unserem Landkreis sind damit geschaffen. Nun braucht es Bewerberinnen oder Bewerber für diesen Sitz.“
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