Obstbaumpflege
Erfolgreiche Ausbildung und Qualifikation im Bereich Obstbaumpflege
Von den Kreisfachberatungen für Gartenkultur und Landespflege Unterfrankens wurde in Kooperation mit dem Bezirksverband nun erstmalig die Ausbildung zum zertifizierten Obstbaumpfleger angeboten. Insgesamt 24 Obstbaumpfleger und -pflegerinnen haben die Ausbildung im November erfolgreich abgeschlossen – davon auch drei Personen aus dem Landkreis Aschaffenburg. Die Ausbildung wurde in den einzelnen Landkreisen der beteiligten Kreisfachberater durchgeführt.
Die Ausbildung umfasst insgesamt zehn theoretische und praktische Module. Sie vermittelt eine breite fachliche Grundlage zum fachgerechten Obstbaumschnitt, zur Pflanzung und Veredelung von Obstgehölzen, zur Pflege von naturnahen Streuobstbeständen, zur Wertschöpfung von Obstprodukten sowie zur erforderlichen unternehmerischen Tätigkeit. Zu bestimmten Themen referierten zusätzlich externe Fachleute, wie zum Beispiel zum Thema „Verwertung und Vermarktung von Streuobst“ die Agrarökonomin Marion Buley sowie Alexander Vorbeck von der Schlaraffenburger Streuobstagentur. Zum Ende der Ausbildung ist eine umfassende schriftliche wie auch eine praktische Prüfung verpflichtend.
Die Obstbaumpflegerinnen und -pfleger können nach dem erfolgreichen Abschluss gewerblich eigenständig arbeiten, um private und gemeindliche Streuobstwiesen sowie Obstgärten von Vereinen zu pflegen oder auch in gärtnerischen und landschaftspflegerischen Firmen tätig werden. Qualifizierte Fachleute der Obstbaumpflege werden in eine beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege geführten Liste aufgenommen www.baumwart-in-bayern.de.
Der zweite Kurs, der wieder ein Jahr andauert, startete bereits Anfang November mit 30 neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unterfranken.
Die Streuobstbestände in Bayern sind seit den fünfziger Jahren aufgrund von Flächenverbrauch, mangelnder Pflege und fehlender Nutzung stark zurückgegangen und vielerorts gefährdet. Streuobstwiesen zählen in der durch Menschen stark genutzten Kulturlandschaft zu den wertvollsten Lebensräumen, mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Mit dem Streuobstpakt Bayern soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Altbäume sollen durch fachgerechte Pflege erhalten und bis 2035 insgesamt eine Million neue Obstbäume in Bayern gepflanzt werden.
Teil dieses Streuobstpakts ist, dass wieder mehr Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung im Bereich Streuobstbau angeboten werden. Der Verband der bayerischen Kreisfachberatung in Unterfranken möchte mit der angebotenen Ausbildung interessierte Laien sowie auch Fachleuten aus Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft die Möglichkeit bieten, sich die Standards der Obstbaumpflege anzueignen. Die Kreisfachberatungen wollen das Wissen um die Pflege und den Erhalt des artenreichen Lebensraums Streuobstwiese sichern.
Weitere Informationen zur Ausbildung sind auf www.bezirksverband-gartenbau-unterfranken.de unter dem Stichwort „Obstbaumpfleger/in“ zu finden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.