Polizeibericht
Raum Aschaffenburg | Telefonbetrügerin täuscht Unfall vor - Geld für angeblichen Verkehrsunfall gefordert - Übergabe gerade noch verhindert
Pressebericht des PP Unterfranken vom 13.10.2021
LKR. ASCHAFFENBURG. Am vergangenen Dienstag wäre eine Seniorin um ein Haar um eine hohe Geldsumme gebracht worden. Eine Telefonbetrügerin hatte sich als ihre Enkelin ausgegeben, einen Verkehrsunfall vorgetäuscht und einen fünfstelligen Betrag für eine vermeintliche Kaution gefordert. Dank eines Telefonats mit einem echten Verwandten konnte die Geldübergabe gerade noch rechtzeitig verhindert werden.
Die unbekannte Anruferin meldete sich mit einer weinerlichen Stimme und gab sich als Enkelin aus. Sie behauptete, eine rote Ampel überfahren und dadurch einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im weiteren Verlauf meldete sich bei der älteren Dame ein männlicher Betrüger, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er gaukelte vor, dass eine hohe Kaution fällig sei, um die Haft der Enkelin abzuwenden.
Während die Betrüger das Telefongespräch stets aufrecht hielten, machte sich die Seniorin auf dem Weg zur Bank. Sie hob 20.000 Euro von ihrem Konto ab, um für die vermeintliche Kaution aufzukommen. Glücklicherweise wurde die ältere Dame später doch stutzig. Zu Hause angekommen rief sie bei noch laufender Verbindung mit den Betrügern parallel ihre echten Verwandten an. Als die Betrugsmasche aufflog, beendeten die Täter das Gespräch. Ein enormer finanzieller Schaden blieb der Seniorin somit glücklicherweise erspart.
Telefonbetrüger sind derzeit leider auch unterfrankenweit besonders aktiv und es ist weiterhin mit Anrufen von falschen Verwandten oder falschen Polizeibeamten zu rechnen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass gerade ältere Leute von ihren Freunden, Bekannten und Verwandten über die aktuell gängigen Betrugsmaschen auf dem Laufenden gehalten werden.
Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken
Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich „Callcenterbetrug“ und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ und „Schockanrufe“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:
Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/unterfranken/schuetzenvorbeugen/senioren/index.html/322685
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