„900 Jahre Elsenfeld im Spiegel der Orgelmusik“
Orgelkonzert mit Michael Hartmann am 16. Juli in der Elsenfelder Christkönigskirche
Elsenfeld.
Auch die Freunde der Orgelmusik kommen im Rahmen der 900-Jahr-Feier auf ihre Kosten.
Am Samstag, 16. Juli um 19 Uhr findet in der Christkönigskirche ein Konzert mit dem gebürtigen Elsenfelder und Münchner Orgelprofessor Michael Hartmann statt. Das Konzert steht unter dem Leitgedanken
„900 Jahre Elsenfeld im Spiegel der Orgelmusik“.
Das festliche Entrée des Konzerts bilden die beiden Werke von Johann Sebastian Bach Praeludium C-Dur, BWV 547 und dem Choralvorspiel „Nun danket alle Gott“.
An die lange Zeit, die Elsenfeld unter der Herrschaft der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe stand, wovon das Mainzer Rad im Wappen der Marktgemeinde Elsenfeld kündet, erinnert eine Komposition des Mainzer Hoforganisten der Barockzeit Jan Zach.
1814 wurde Elsenfeld dem neugegründeten Königreich Bayern eingegliedert. Deshalb erklingen Variationen über die Bayernhymne aus der Feder des ehemaligen Münchner Domorganisten Franz Lehrndorfer.
Wie andernorts auch, haben viele Elsenfelder Familien in den beiden Weltkriegen Menschenleben zu betrauern. Dem Andenken der Gefallenen und Vermissten ist die Trauerode Max Regers gewidmet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte eine große Welle von Vertreibungen und Flucht viele Menschen aus Osteuropa nach Elsenfeld. Kompositionen von Smetana, Chopin und anderen erinnern an die ehemalige Heimat, die nun im gemeinsamen Haus Europas wieder näher gerückt ist und in der völkerverbindenden Sprache der Musik präsent bleibt.
Stellvertretend für die Westbindung der deutschen Politik, das Wirtschaftswunder und die Faszination der US-amerikanischen Zivilisation, für die von der nationalsozialistischen Ideologie befreiten Bürgerinnen und Bürger erklingen ein Ragtime des Amerikaners William Albright und eine swingende Hommage an Mozart des ungarndeutschen Komponisten Zsolt Gárdonyi.
Ein neues Kapitel der Elsenfelder Gemeindechronik wurde 2004 mit dem Abschluss einer Jumelage, einer Städtepartnerschaft mit Condé-en-Normandie im französischen Département Calvados aufgeschlagen. Deshalb schließt das Konzert mit der berühmten Toccata aus der Fünften Orgelsymphonie des französischen Orgelmeisters Charles-Marie Widor.
Karten gibt es im Vorverkauf von 10 Euro in der Gemeindebibliothek.
Zur Person: Michael Hartmann
Michael Hartmann, 1955 in Elsenfeld geboren, war bereits als Gymnasiast Schüler des Münchner Domorganisten Professor Franz Lehrndorfer.
Hartmann studierte das Konzertfach Orgel und Katholische Kirchenmusik an der Musikhochschule München und am Mozarteum Salzburg. Seine Theologie- und Philosophiestudien schloss er mit den Promotionen zum Dr. theol. (LudwigMaximilians-Universität München) und Dr. phil. (Kunstuniversität Graz) ab.
Als langjähriger Korrepetitor der Münchner Philharmoniker prägten ihn die Musizierpraxis und Musiktheorie Sergiu Celibidaches nachhaltig. Hartmann leitete die Kirchenmusikabteilung des Richard-Strauss-Konservatoriums München und lehrt heute als Professor für Orgel und Oratorium an der Hochschule für Musik und Theater München. Zudem wirkt Hartmann als Orgelsachverständiger der Erzdiözese München und Freising, als Musikdirektor der Bürgersaalkirche München sowie als künstlerischer Leiter des Odeon Ensemble München. Neben Tonträger- und Rundfunkeinspielungen dokumentieren zahlreiche musikwissenschaftliche und theologische Artikel, diverse Buchpublikationen sowie Vorträge seine künstlerische und wissenschaftliche Arbeit.
Hartmanns aktuelle Buch-Neuerscheinung “Engel, Kosmische Gefährten des Menschen“ ist beim EOS-Verlag St. Ottilien 2020 erschienen. Die biblische Überlieferung von Engelwesen hat beachtliche Auswirkungen auf die kirchliche Lehre, Liturgie, Frömmigkeit sowie Musik- und Kunstgeschichte. In diesem Buch wird die Präsenz von Engeln in der christlichen Überlieferung dargelegt und die Frage gestellt, inwieweit sich Engel mit naturwissenschaftlichen Zugängen und heutigen Erfahrungen vereinbaren lassen.
Autor:Berthold OBERLE aus Elsenfeld |
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