Ehrenabend
Zahlreiche Auszeichnungen beim Ehrenabend des Landkreises in Elsenfeld

Landrat Jens Marco Scherf (links) gratulierte Rosi Aulbach zur Laienmusik-Ehrenamtsmedaille, Heinz Wehrmann zum „Weißen Engel“ und Rudolf Zeller (rechts) zur Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit.  | Foto: Winfried Zang
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  • Landrat Jens Marco Scherf (links) gratulierte Rosi Aulbach zur Laienmusik-Ehrenamtsmedaille, Heinz Wehrmann zum „Weißen Engel“ und Rudolf Zeller (rechts) zur Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit.
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Musikalisch umrahmt von Veronika Appel (Harfe, Violoncello), Isabella Appel (Harfe, Violine) und Rita Didelyte-Appel (Klavier), war der Ehrenabend des Landkreises Miltenberg am Mittwoch, 18. September, im Elsenfelder Bürgerzentrum wieder einmal einer der Höhepunkte des Jahres. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wurden für ihren Einsatz ausgezeichnet.

Es sei ihm eine Freude, so viele engagierte Menschen versammelt zu sehen, sagte Landrat Jens Marco Scherf vor zahlreichen Gästen, darunter viele aktuelle und ehemalige Politikerinnen und Politiker aus Bundestag, Landtag, Kreistag und den Kommunen. Der Landrat präferiert, wie er sagt, „ein Menschenbild, in dem man den Menschen die Freiheit gibt, Verantwortung zu übernehmen und damit selbst den Sinn dieser Freiheit zu stiften.“ Alle zu Ehrenden engagierten sich seit vielen Jahren, stellte er heraus und unterstrich die Bedeutung des Ehrenamts im Landkreis mit Zahlen: In den sieben Jahren seit Einführung der Ehrenamtskarte im Landkreis seien 4.328 Ehrenamtskarten vergeben worden: 2.535 blaue und 1.777 goldene, fast 200 Akzeptanzstellen böten Vergünstigungen. Mit diesen Zahlen könne man sich auch bayernweit sehen lassen, steht für ihn fest. Für die Ehrenamtskarten sei im Landratsamt Agata Augustin die Ansprechpartnerin, die von Scherfs Amtsvorgänger Roland Schwing eingeführte Koordinierungsstelle sei mit Ulrike Werner-Paulus besetzt. Er sei stolz darauf, dass im Landkreis fast jeder zweite Erwachsene ehrenamtlich aktiv sei, sagte der Landrat. Das bürgerschaftliche Engagement sei unverzichtbar, verwies er auf das Gemeinwesen, das nur so funktioniere. „Durch Ihre Tatkraft und Ihr Engagement schaffen Sie positive Veränderungen und inspirieren andere, Ihrem Beispiel zu folgen“, erkannte er das Engagement an.

Im Namen der 32 Städte, Märkte und Kommunen im Landkreis verwies der Vorsitzende des Kreisverbands des Gemeindetags, Gerhard Rüth, auf eine von vielen Veränderungen gekennzeichnete Gesellschaft. In vielen Bereichen müsse man sich umstellen und bereit sein, sich von manch lieb gewonnen Standards zu verabschieden. Es gelte, neue Wege zu suchen und neue Antworten zu finden. Aber eines habe sich nicht geändert und werde sich hoffentlich nicht ändern: die Menschlichkeit. Die ehrenamtliche Arbeit sei daher wichtig und unverzichtbar, „denn das Engagement für die Mitmenschen und die tätige und gelebte Solidarität bilden die Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft.“ Der Staat könne nicht alles regeln, vielmehr gebe es Bereiche, in denen man sich durch ehrenamtlichen Einsatz besser umeinander kümmern könne. Als Bürgermeister sei er sehr froh, dass es in den Kommunen so viel ehrenamtlichen Einsatz und selbstlos geleistete Nächstenhilfe gibt. Daher sei es ihm ein besonderes Anliegen, für all diesen Einsatz aufrichtig zu danken.

Anschließend leitete der Landrat zu den Ehrungen über. Er rief zunächst Rosi Aulbach nach vorne, der von Staatsminister Markus Blume die Laienmusik-Ehrenamtsmedaille für herausragende Dienste um die Laienmusik verliehen wurde. Aulbach sei eine zentrale Figur in der Kulturszene Leidersbachs, besonders durch ihr Engagement im Chorbereich. 1987 gründete sie den Singkreis Leidersbach aus einem Schulchor heraus und förderte die Chormusik in der Region. Als Jugendreferentin im Maintal-Sängerbund setzte sie sich für Kinder- und Jugendchöre ein, führte neue Konzertformate ein und organisierte Jugendchortage. Auch gründete sie 1984 das Hutzelgrund-Theater, das sie bis heute leitet.

Die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit hat Rudolf Zeller (Kleinheubach) für sein mutiges und beherztes Einschreiten von Innenminister Joachim Herrmann bekommen. Zeller hatte nach einem brutalen Angriff den Täter in die Flucht getrieben und diesen verfolgt, bis die Polizei den Verbrecher stellen konnte. Mit seinem Eingreifen rettete er dem schwer Verletzten vermutlich sogar das Leben. Für diese Zivilcourage unter Einsatz des eigenen Lebens gebühre Zeller tiefster Dank, so Scherf.

Den „Weißen Engel“ hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege an Heinz Wehrmann verliehen. Er ist seit über 50 Jahren Mitglied des Bayerischen Roten Kreuzes und unterstützt die Bereitschaft Eichenbühl in herausragender und vielfältiger Weise. Auch wenn er seine Berufung als Pflegefachkraft und Stationsleiter im Haus Maria Regina wegen starker gesundheitlicher Einschränkungen beenden musste, ist er weiter ehrenamtlich für die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv. Er unternimmt mit ihnen Einkaufsfahrten, entlastet aber auch das Personal durch Botengänge. Während der Coronapandemie war er eine unverzichtbare Unterstützung.

Die kommunale Dankurkunde überreichte der Landrat an drei Ehrenamtliche.
Edith Büttner (Mömlingen) bereichert seit 2002 den Gemeinderat Mömlingen mit Weitblick und Tatkraft. Im Rechnungsprüfungsausschuss hat sie von 2002 bis 2008 und erneut seit 2020 maßgeblich zur Finanzkontrolle der Gemeinde Mömlingen beigetragen. Zudem engagiert sie sich seit 2008 im EBV-Ausschuss und setzt sich mit Herzblut für die Belange der Gemeinde ein.
Dieter Derlet (Kleinheubach) ist seit 20 Jahren Mitglied des Marktgemeinderats und seitdem ununterbrochen Mitglied im Jugend-, Sport- und Familienausschuss. Er engagierte sich als Umweltbeauftragter und als stellvertretendes Mitglied in weiteren Ausschüssen, auch ist er als Vorsitzender des Vereinsrings das Bindeglied zwischen den örtlichen Vereinen und der Marktgemeinde.
Gottfried Hofmann (Wörth) ist seit 2005 tragende Säule des Stadtrats und engagiert sich für das Wohl der Gemeinschaft. Als langjähriges Mitglied im Bau- und Umweltausschuss und Vertreter des Bürgermeisters hat er stets Verantwortung übernommen. Hervorzuheben ist sein Einsatz als Ehrenbauleiter beim Bau der Kindertagesstätte „Wirbelwind“. Mit seinem unermüdlichen Einsatz im Verbandsausschuss der Abwasserverbands Main-Mömling-Elsava und im Seniorenbeirat prägt er das Leben in Wörth maßgeblich mit.

Drei Politiker bekamen die kommunale Verdienstmedaille.
Josef Scheuring (Niedernberg, Medaille in Bronze) hat über mehr als drei Jahrzehnte das politische und gesellschaftliche Leben in Niedernberg maßgeblich geprägt. Seit 1990 Mitglied des Gemeinderats, war er ein verlässlicher Kommunalpolitiker und eine treibende Kraft in wichtigen Projekten. Als dritter Bürgermeister und langjähriger Fraktionsvorsitzender der SPD verfolgte er stets eine klare, kooperative Linie. Sein Engagement im Vereinsleben und sein Einsatz während der Corona-Pandemie zeugen von seinem tiefen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft.
Jürgen Reinhard (Niedernberg, Medaille in Silber) wurde für sein herausragendes Engagement vor allem als Bürgermeister geehrt. In den 24 Jahren an der Spitze der Gemeinde hat er die Gemeinde geprägt und bedeutende Projekte auf den Weg gebracht – etwa die Sicherung der Trinkwasserversorgung, die Entwicklung des „HonischBeach“ und den Ausbau der Infrastruktur. Sein Wirken im Kreistag und seine Führungsrollen in mehreren Gremien unterstreichen seine Kompetenz und seinen unermüdlichen Einsatz für die Region, etwa als Kreisvorsitzender des Gemeindetags. Er sei „ein Vorbild für engagierte und zukunftsorientierte Kommunalpolitik und für die Selbstverwaltung der kommunalen Ebene“, lobte Scherf und verwies auf Reinhards Einsatz bei der Gründung und Etablierung des Regionalen Energiewerks.
Berthold Rüth (Eschau, Medaille in Silber) ist seit 1990 im Marktgemeinderat Eschau und im Kreistag. In beiden Gremien hat er wichtige Projekte vorangetrieben, wie die Sanierung der Valentin-Pfeifer-Volksschule und das Projekt „Bahndamm Hobbach“. Scherf hob auch seinen Einsatz für die Dorferneuerung und Entwicklung des Ortskerns in Eschau hervor. Von 2003 bis 2023 war Rüth Mitglied des Landtags und setzte sich in zahlreichen Ausschüssen für die Belange der Region und die Bedürfnisse der ländlichen Räume ein. Als Präsident des Musikverbandes Untermain unterstützte er viele Jahren die lokale Kultur der Blasmusik. Er sei über Parteigrenzen hinweg ein hochgeschätzter Kommunalpolitiker, der sich mit großem Einsatz für die Stärkung des ländlichen Raums einsetzt.

Der Landrat gratulierte Eberhard Gerlach (Bürgstadt) zur Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Damit lenkt der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen, denen er besondere Bedeutung für das Gemeinwesen beimisst. Dieser Orden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Nach einer erfolgreichen Karriere bei der Ziemann GmbH und der Rettung der Künzel Maschinenbau GmbH aus einer schwierigen finanziellen Lage, widmete Gerlach sich mit seiner Frau Oya verstärkt der Förderung der Altenpflege, Jugendhilfe und Entwicklungshilfe über die von beiden gegründete „E+O-Gerlach-Stiftung“. Projekte wie der Bau eines Kindergartens in Tansania, die finanzielle Unterstützung des Seniorenzentrum Maria Regina in Miltenberg und das Johanniterhaus zeugen von seinem unermüdlichen Einsatz. Dabei leiste Gerlach nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern leiste seinen Beitrag auch durch persönlichen Kontakt und Einsatz, so Scherf. Sein Einsatz als Investor habe auch die Realisierung des Senioren- und Sozialzentrums Schwanenhöfe ermöglicht. Gerlach sei ein Vorbild für generationsübergreifende Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, so der Landrat.

Der Landrat überreichte zudem eine große Anzahl von Ehrenplaketten des Landkreises. Diese werden für mindestens 25-jährige aktive und unentgeltliche Tätigkeit in Vereinen und sonstigen Organisationen mit kulturellen, sportlichen, sozialen, kirchlichen oder anderen gemeinnützigen Zielen verliehen. Ausgezeichnet wurden folgende Bürgerinnen und Bürger (in Klammern stichpunktartig und in Auszügen ihre Tätigkeitsfelder):
Bernd Hofmann (Fränkische Rebläuse Bürgstadt), Dorothea Klug (BRK-Kreisverband Miltenberg), Herwig Bleicher (Angelsportverein Erlenbach, Riesenadventskalender Erlenbach), Reiner Full (Gesang- und Musikverein „Eintracht“ Mechenhard), Maria Weinert (Kreisverband der Rassegeflügelzüchter Miltenberg, Seniorenarbeit in Eschau), Robert Zöller (Schützenverein Großheubach, Rotes Kreuz), Walburga Scholz (Katholische Kirchenstiftung Großwallstadt, Frauenbund, Kolpingsfamilie, Kontaktpersonenkreis), Robert Seus (Schützenverein Hausen), Claus-Peter Mann (Musikverein 1924 Kleinwallstadt), Christiane Helmstetter-Schaubhut (Herzsportgruppe des TV Elsava Elsenfeld, Herzsportübungsleiterin TV Miltenberg, Leitung Bewegungsgruppe „Mach mit-bleib fit“ im Mehrgenerationenhaus der Johanniter, Kursleiterin „Koordination & Gleichgewicht“ BIG-Projekt der Odenwald-Allianz, Senioren-Turngruppe TV Bürgstadt, Singtreff „Jung und Alt“), Karl-Heinz Hock (TV Mömlingen), Ludwina Weis (Theatergruppe „Gesetzbücher“ Mönchberg, Gesangverein 1874 Mönchberg), Hedwig Eckert (BRK-Kreisverband Miltenberg-Obernburg, Volks- und Brauchtumspflege, Kirchenführerin, Gesang- und Musiktrio „Sameds“), Hugo Fischer (Katholische Pfarrgemeinde Obernburg, Orgelbauverein, TuSpo Obernburg, Gesangsverein 1883 Obernburg), Hildegard Müller (Pfarrei St. Peter und Paul Röllbach, Krankenkommunion, Pfarrgemeinderat, Seniorenausschuss), Thomas Link (TC Großheubach), Doris Diehm (Katholische öffentliche Bücherei Schneeberg), Brigitte Kohl (Turnverein Schneeberg), Jörg Kuhn (BRK-Bereitschaft Sulzbach), Senay Karaoguz (Arbeiterwohlfahrt, Sprachkurse, Flüchtlingsintegration).

Nach dem Dank des Landrats an die Musikerinnen und alle, die an der Organisation beteiligt waren, tauschten sich die Gäste noch bei Speisen und Getränken aus.

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