Leseförderung am JEG
"Ziemlich beste Nachbarn - Wir in Europa": Bundesweiter Vorlesetag am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld
Wen überkommt nicht auch gelegentlich ein Gefühl der Nostalgie, wenn er ein Buch aus dem Bücherregal zieht? Durch die Digitalisierung hat das Greifbare seinen einstigen Charme zum Großteil verloren; trotz der Tatsache, dass das Schmökern in einem guten Buch bekanntlich Balsam für die Seele ist. Oder in den Worten des deutschen Schriftstellers Jean Paul: „Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.“
Das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld machte es sich anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 18.11.2022 erneut zur Aufgabe, das Lesen für Schülerinnen und Schüler wieder attraktiver zu machen. „Ziemlich beste Nachbarn - Wir in Europa“, so lautete das diesjährige Thema am JEG. Ziel war es, Europa nicht nur als modernen politischen Ballungsraum zu präsentieren, sondern seinen historisch-kulturellen Stellenwert hervorzuheben. „Schaut vorbei, hört zu und entdeckt mit uns unsere Nachbarn in Europa!“, hieß es auf dem bunten Flyer im Eingangsbereich des JEG. Zentrale Werte wie Akzeptanz und Toleranz, aber auch Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung, die Europa im Kern beschreiben, fanden sich nämlich bei genauem Hinhören in den Geschichten wieder.
"Leseinseln" mit lesenden Lehrkräften
Überdies feierte das eigens kreierte Konzept der „Leseinseln“ nach einer Corona-Zwangspause 2022 ihr großes Comeback: Interessierte Schüler konnten in den beiden Pausen spannenden, lustigen, nachdenklichen und sogar englischen Texten lauschen, welche einige Lehrerinnen und Lehrer an verschiedenen Standorten im Schulhaus wie der Mensa oder der Schulbücherei kunstvoll vortrugen. Das Repertoire reichte von Michael Endes Klassiker „Momo“, über „Krabat“ (Ottfried Preußler), bis hin zu dem modernen Roman „Wunder“ von Raquel J. Palacio. Daneben hat das P-Seminar „Rund ums Lesen“ der Q11 speziell für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 die Themenschwerpunkte „Der Zauber Europas“, „Europäische Märchen“ und „Die Insel der Tausend Gefangenen“ vorbereitet und diese mit den vorlesenden Lehrkräften abgestimmt. Das Fazit am Ende des Tages: zufriedene Lehrkräfte, die sich an einer großen Zuhörerschaft erfreuen durften und aufmerksame Schülerinnen und Schüler, die den Moment des Innehaltens genossen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Vorlesetag auch in Zukunft dazu beiträgt, den Wert des Kulturguts Buch hervorzuheben und seine Bedeutung in einer modernen Welt, die von beständiger Digitalisierung geprägt ist, zu betonen. Denn eines sollte man sich stets vor Augen halten: Bücher sind wie kleine Schatztruhen, prallgefüllt mit Wissen „zum Anfassen“, mit Wissen, das durch Lesen lebendig wird. Es gilt sie nur zu öffnen.
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