Sozialwissenschaften am JEG
Schule trifft Politik: MdB Alexander Hoffmann zu Besuch am JEG
Politik ist komplex. Deswegen besteht die Herausforderung des Fachs „Politik und Gesellschaft“ gerade auch darin, diese anschaulich zu vermitteln. Den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10+ des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld bot sich diese Gelegenheit am Freitag, den 5. Mai: Auf Einladung der Sozialkundelehrer Marcel Giloj und Kilian Kneisel nahm sich Alexander Hoffmann (CSU), Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Main-Spessart, Zeit für eine intensive Fragerunde. Politik aus erster Hand sozusagen!
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Petra Hein stellte sich Alexander Hoffmann gut gelaunt den Schülerinnen und Schülern vor und wies auf seine frühere Verbindung zum Julius-Echter-Gymnasium hin: Als Abteilungsleiter im Landratsamt Miltenberg war er an den Planungen zur Schulhaussanierung beteiligt.
Um ein Gespräch in Gang zu bringen, erinnerte sich Hoffmann an seine eigene Schulzeit und an das Wegdösen in den letzten Reihen, weshalb er gezielt dort nach den ersten Fragen suchte. Schnell ließen die Schülerinnen und Schüler die anfängliche Zurückhaltung fallen und es kam zu einem offenen Austausch. Neben persönlichen Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und politischer Betätigung ging es auch um den Alltag eines Bundestagsabgeordneten. Zeit für Hobbies hat man leider kaum noch, so Hoffmann. Als er die Tätigkeit verriet, bei welcher er am liebsten ausspanne, wenn er denn mal Zeit habe und nicht in Berlin sei, erntete er bei vielen ungläubiges Staunen: Gartenarbeit. Das war aber wohl das einzige Thema, bei dem Hoffmann bei den Schülerinnen und Schülern auf Unverständnis stieß.
Politikvermittlung aus erster Hand
Des Weiteren kamen auch tagesaktuelle politische Themen zur Sprache: So erläuterte MdB Hoffmann knapp und anschaulich die aktuelle Wahlrechtsreform und bezog danach sachlich und begründet Stellung zu dem Gesetzesentwurf der Ampel-Koalition. Auch unbequemen Fragen ging er dabei nicht aus dem Weg: Nach den Gründen für das schlechte Abschneiden seiner Partei bzw. der CDU bei der Bundestagswahl 2021 gefragt, gab er ehrlich zu, dass sich die Partei zu viel mit sich selbst beschäftigt habe und die thematische Schwerpunktsetzung problematisch gewesen sei. Die Frage nach seiner Meinung zur Legalisierung von Cannabis nutzte Hoffmann, um zuerst einmal an diesem Beispiel das Wechselverhältnis von Regierung und Opposition sowie die innerparteilichen Entscheidungsfindungen zu erläutern. Aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber einer Legalisierung machte Hoffmann dabei kein Geheimnis. Durch weitere Wortmeldungen des Publikums zur US-Innenpolitik, zur Klimapolitik und zum Ukrainekrieg wurden so gut wie alle aktuell relevanten Themen in der Fragerunde berührt, die in puncto anschaulicher Politikvermittlung nichts zu wünschen übrig ließ.
Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Alexander Hoffmann: In ihm erlebten die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer einen Vollblutpolitiker, der sich aber nicht, wie so manch anderer, hinter nichtssagenden Floskeln verbarg, sondern klar Position bezog. Glaubwürdig deswegen auch sein Bekenntnis, den Schritt in die professionelle Politik bis heute nicht bereut zu haben - auch wenn der Umgangston in den letzten Jahren deutlich rauer geworden ist.
Am Ende seines Besuchs am JEG zeigte sich Alexander Hoffmann von den Fragen und der Beteiligung begeistert, die Jahrgangsstufe 10+ von dem fesselnden Einblick in den Alltag eines echten Bundestagsabgeordneten.
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