MINT am JEG
Physik einmal anders: Mittelschule trifft Gymnasium
Man kennt es aus dem Alltag: Jeder hat besondere Fähigkeiten oder Fertigkeiten, von denen andere ebenfalls profitieren könnten. Und man freut sich, wenn man anderen etwas vermitteln kann, was diese gut brauchen können. Was im Alltag gut funktioniert, sollte doch auch innerhalb der bayerischen Schullandschaft möglich sein? Das dachten sich zumindest der Miltenberger Schulamtsdirektor Harald Frankenberger, der gemeinsam mit Mittelschul-Seminarleiter Christoph Hartmann und Physiklehrer Gerald Schlosser vom Julius-Echter-Gymnasium eine Praxisstunde für Lehramtsanwärterinnen und -anwärter der Mittelschule organisierte. Am 5. Juli traf man sich dann im Physiksaal des JEG Elsenfeld zum Experimentieren.
Im Rahmen ihrer Ausbildung beschäftigen sich die Lehramtsanwärterinnen mit allen Fächern, die an der Mittelschule gelehrt werden, auch mit dem Fach Natur und Technik und dem Schwerpunkt Physik. Da in der Mittelschule Lehrkräfte grundsätzlich in allen Fächern eingesetzt werden, auch wenn sie diese Fächer nicht studiert haben, ist es Christoph Hartmann, Leiter des Seminars Miltenberg III/Aschaffenburg, ein großes Anliegen in der Ausbildung Hemmschwellen vor physikalischen (Schüler-) Versuchen zu vermindern. Auf der Suche nach einer Lehrkraft, die dem Seminar eine Physikstunde mit Schülerversuchen zeigen und auch praktische Schülerversuche zur Erprobung bereitstellen würde, vermittelte Schulamtsdirektor Harald Frankenberger den Kontakt zu Gerald Schlosser, Physiklehrer am JEG, der sich schnell dazu bereit erklärte. So konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: die Seminarteilnehmer sahen in einer Unterrichtsstunde Physikversuche, die in Partnerarbeit von den Schülerinnen der Klasse 7C durchgeführt wurden, und konnten danach selbst einfache Versuche erproben.
Einen weiteren wichtigen Aspekt für beide Seiten erfüllte diese Hospitation ebenfalls, nämlich den Blick über den Tellerrand auf eine andere Schulart. Alle beteiligten Personen fanden es sehr gewinnbringend, mit einer anderen Schulart in Kontakt zu kommen. Normalerweise kooperieren die Mittelschulen untereinander mit Grundschulseminaren oder auch mit Förderschulen bzw. Grundschulen.
Am Ende des Physikunterrichts in der Klasse 7C stand fest: Die Versuche waren so aufgebaut, dass auch Lehrkräfte, die nicht Physik studiert haben, damit gut zurecht kommen, so die einhellige Rückmeldung der Seminarteilnehmer. Ein gelungener Vormittag im Physiksaal des JEG!
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