Bundessieg für das JEG!
Feierstunde für Bundessiegerinnen "Jugend forscht" Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries vom Julius-Echter-Gymnasium

Erster Platz beim Bundesfinale von Jugend forscht:
Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries vom JEG. | Foto: Thum
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  • Erster Platz beim Bundesfinale von Jugend forscht:
    Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries vom JEG.
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Feierstunde am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld! Grund dafür waren nicht die anstehenden Pfingstferien, sondern der grandiose Erfolg der Schülerinnen Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries (10 C), die am 29.05. beim Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend forscht“ mit ihrem Beitrag aus dem Fachbereich Chemie „Best Practice in der Abwassertechnologie: Phosphor-RecycIing durch Elektroflotation" den ersten Platz errungen hatten. Am 3. Juni stellten sie in der Aula ihre Siegerpräsentation vor.

Die Schulfamilie ist stolz auf den Sieg der drei Schülerinnen 

Davor begrüßte die sichtlich stolze Schulleiterin Petra Hein die anwesenden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern sowie die geladenen Gäste, darunter Simon Schusser vom Freundeskreis des JEGs, Marion Lebold und Eva-Maria Kulka vom Elternbeirat, Berthold Rüth, Mitglied des bayerischen Landtags, Kai Hohmann, Bürgermeister von Elsenfeld und Bürgermeisterin Waltraud Amrhein aus Dammbach, der Heimatgemeinde der drei Siegerinnen. Ebenfalls waren der Betriebsleiter des Klärwerks Elsenfeld, Herr Specht, und Herr Ulmer als Vertreter der Landwirtschaft sowie Marc Gasper und Thorsten Stürmer von der Initiative „Bayerischer Untermain“ unter den Zuhörern.
In ihrer kurzen Begrüßungsansprache freute sich die Schulleiterin über die famose Leistung der drei Schülerinnen, deren Ruhm auch auf das JEG zurückstrahle, umso mehr als die drei begabten, fleißigen und wissbegierigen Schülerinnen einem nicht-naturwissenschaftlichen Gymnasium entstammen, ohne Uni oder Forschungsinstitut im Hintergrund. Ihr besonderer Dank galt den beiden Betreuern des „Jugend forscht“-Projekts, Jörg Giegerich und Dr. Roland Full.
Dr. Maria Bausback, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Aschaffenburg, unterstrich sodann in ihrem Grußwort die große Bedeutung einer zielgerichteten Begabtenförderung, wie am JEG geschehen. Talente wie Hannah, Lena und Hanna seien eine Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Untermain.

Dr. Roland Full über die Entwicklung des Projekts und seiner drei Schützlinge

„Im Jahresbericht dieser Schule bin ich unter ,Lehrkörper mit geringfügigem Umfang‘ verbucht.“ Mit dieser augenzwinkernden Feststellung leitete Dr. Roland Full seine Rede ein. Seine Aufgabe am JEG sei es, ein- bis zweimal in der Woche besonders Motivierte in das chemische Experimentieren einzuweihen.
Full, der zuvor fast 40 Jahre Lehrer für Chemie und Sport am Gymnasium in Hösbach, war, ist trotz Pensionierung immer noch Lehrer und Forscher aus Leidenschaft. Dies merkt man auch seinen weiteren Ausführungen zum Projektverlauf deutlich an: Mit viel Empathie, gewürzt mit einer Prise Humor, schildert er dem Publikum, wie aus drei freundlichen, aber schüchternen NeuntkIässlerinnen innerhalb von drei Jahren erst Regionalsiegerinnen, dann Landessiegerinnen und schließlich Bundessiegerinnen wurden. Weder zwei Jahre Pandemie noch ein kleiner Rückschlag beim Wettbewerb in Unterfranken, bei dem die drei Nachwuchswissenschaftlerinnen „lediglich“ den zweiten Platz belegten, konnte sie von der Zielgeraden abbringen.
Richtig spannend wurde es für die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Aula, als Full seine Eindrücke vom Bundesfinale von „Jugend forscht“ in Lübeck beschrieb. Die Sonderpreise sowie die hinteren Plätze waren bereits vergeben, ohne dass das JEG Erwähnung fand, und Jörg Giegerich sauer, dass noch nicht mal ein Sonderpreis abfiel. Doch dann die Überraschung, die keiner von beiden für möglich gehalten hatte: Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries wurden im Saal als Siegerinnen ausgerufen, ihr Wettbewerbsbeitrag aus der Chemie wurde von der Jury mit dem ersten Platz belohnt.

„Was unsere drei Jungforscherinnen geleistet haben, kann nahezu jeder von euch, ihr müsst es nur wollen“

Für Dr. Roland Full, der bisher schon weit über 150 Projekte betreut hat, ist dieser Sieg deswegen einzigartig, weil „wir ganz Deutschland gezeigt haben, dass drei clevere Mädchen von einem Provinzgymnasium fast ohne Chemieunterricht Bundessieger im Fachgebiet Chemie werden können.“
Einige kritische Betrachtungen im Hinblick auf die Institution Schule mag sich der ehemalige Chemielehrer Full nicht verkneifen. Viele Schülerqualitäten blieben seiner Meinung nach im normalen Unterricht verborgen, Noten bildeten einen großen Teil des Schülerpotenzials nicht wirklich ab. Deshalb muss die Schule ihren Schülerinnen und Schülern Gelegenheit geben, ihre verborgenen Talente zu entdecken. Erst wenn sie das tut, wird sie ihrem Bildungsauftrag wirklich gerecht.
„Was unsere drei Jungforscherinnen geleistet haben, kann nahezu jeder von euch, ihr müsst es nur wollen“, so sein Appell an das Publikum. Am Ende seiner Rede bedankte sich Full sichtlich gerührt bei seinem Kompagnon Jörg Giegerich für die harmonische Zusammenarbeit.
Höhepunkt der Veranstaltung war dann die Präsentation von Hannah, Lena und Hanna. Die komplexe Thematik ihres Vortrags „Best Practice in der Abwassertechnologie: Phosphor-RecycIing durch Elektroflotation" illustrierten sie anschaulich und mit auf den Punkt gestalteten Präsentationsfolien. Mehr noch trug ihre lockere, sympathische Art dazu bei, dass sich auch dem Laien erschloss, welch geniales Projekt die drei ausgetüftelt hatten.
Abschließend erzählten sie von der Stimmung und dem kameradschaftlichen Miteinander unter den jungen Forscherinnen und Forschern, der den Wettbewerb in ihren Augen zu etwas ganz Besonderem gemacht habe.
Doch nach dem Sieg ist vor dem Sieg! Im September werden die drei Schülerinnen des Julius-Echter-Gymnasiums die Bundesrepublik als deutsche Jugendmeisterinnen im Forschen bei der Europameisterschaft der Jungforscher (EUCYS) in Leiden in den Nieder-landen vertreten.
Davor ist aber erst mal Ausruhen angesagt, denn auf die Frage einer Reporterin, wie sich die drei Mädchen fühlten, kam prompt die einstimmige Antwort „Müde!“

Thum

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