Politik und Gesellschaft am JEG
Bundestagsabgeordnete diskutieren über "soziales Pflichtjahr"
Bernd Rützel und Erik von Malottki, beide Mitglieder des Deutschen Bundestages für die SPD, besuchten am 18. November das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld. Während Rützel auch selbst vor Ort war, sah man Malottki mittels Videoschalte, was den ein oder anderen an die Zeit des „Homeschoolings“ vor zwei Jahren denken ließ.
Im Rahmen eines Schulprojekts der Politikklasse 11A/C von Lehrer Fabian Fischer wurden Fragen der Jugendlichen rund um die heiß diskutierte Forderung nach einem sozialen Pflichtjahr aufschlussreich beantwortet. Bernd Rützel konnte durch persönliche Erfahrungen und vor allem durch seine Offenheit einen positiven Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen. Erik von Malottki, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, stellte sich als ausgewiesener Kenner der Materie den Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Beide Bundespolitiker waren sich einig, dass ein soziales Pflichtjahr mehr Nachteile als Vorteile hätte, weswegen sie sich dagegen aussprachen. Die SPD sei eher für das Recht auf ein Soziales Jahr, anstelle der verpflichtenden Alternative, die zum Beispiel Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert.
Ferner erläuterten die Politiker, dass es aus ihrer Sicht wichtig wäre, finanzielle Anreize zu setzen. Beide nannten als Problem, dass die meisten der aktuell ein FSJ Ableistenden zu sehr von der finanziellen Hilfe der Familie abhängig seien. Gesellschaftliches Engagement sollte aber nach ihrer Meinung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Finanzielle Anreize wie ein ordentliches Taschengeld würden hier Abhilfe schaffen und das Angebot attraktiver gestalten. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch Rützel sowie von Malottki waren sich einig, dass die bereits existierenden Angebote rund um das FSJ und den Bundesfreiwilligendienst die Chance bieten, einen Einblick in soziale Berufe, wie beispielsweise bei Pflegeeinrichtungen, zu gewinnen. Alle Gesprächsteilnehmenden betonten die Wichtigkeit sozialen Engagements. Insbesondere junge Menschen würden hiervon – auch persönlich – profitieren.
Diese interessante Gesprächsrunde war Teil eines Projekts der Klasse im Rahmen des PuG-Unterrichts. In diesem Rahmen fanden bereits u.a. Gespräche mit dem Elsenfelder Bürgermeister Kai Hohmann statt. Ziel des Projekts ist die erfolgreiche Teilnahme am Bundeswettbewerb für Politische Bildung. Wir drücken jedenfalls schonmal ganz fest die Daumen!
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