Eichelsbacher Kitzretter waren auch heuer wieder aktiv
Eichelsbach. Auch in diesem Jahr war die Aktion „Action for Kitz“ im Landkreis wieder erfolgreich und es konnten zahlreiche Rehkitze vor dem Mähtod gerettet werden. Es steckt allerdings doch auch ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand dahinter. Deshalb ist die Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera geplant
Seit einigen Jahren sind verschiedene Gruppen von Kitzrettern im Landkreis aktiv. Ins Leben gerufen wurde die Aktion „Action for Kitz“ von Doris Wamser-Völker aus Hausen, die dafür auch schon mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurde. Verantwortlich für die Organisation in Eichelsbach ist Barbara Ben Amor. Sie ist seit 5 Jahren die zentrale Anlaufstelle für Landwirte und Jäger die um Unterstützung bitten, wenn vor der Maht die Wiesen rund um Eichelsbach nach jungen Rehkitzen abgesucht werden müssen, damit diese nicht vermäht werden.
Nicht jede Wiese ist klein und mal schnell durchlaufen. Oft sind es große Flächen mit viel Gestrüpp die einiges an Zeit, und auch viele freiwillige Helfer aus den umliegenden Ortschaften, in Anspruch nehmen. Daher ist für die nächste Saison die Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera geplant. Die Zeiteinsparung mit solch einem Gerät sei immens, meint Barbara Ben Amor, wie ihr auch schon von verschiedenen Seiten bestätigt wurde. Läuft man ein großes Feld in 6 Stunden ab, schafft das eine Drohne in 10 Minuten. Es müssen dabei nur die passenden Koordinaten, bzw. Feldnummern eingegeben werden. So ein Teil ist mit etwa 3500 Euro natürlich auch nicht ganz günstig, aber durch Spenden sei schon ein ordentlicher Betrag zusammengekommen.
Jäger und RaiBa spenden für Drohne
Unter anderem lud Jagdpächter Hugo Konrad am 4. August Jagdfreunde, zur jährlichen Treibjagd nach Eichelsbach ein. Sogar aus Luxemburg, Hamburg und Südtirol waren die Jäger angereist, um in den Maisfeldern rund um Eichelsbach auf Wildschweinjagd zu gehen. „Für uns Jäger hat es nicht allein mit dem Abschuss zu tun. Die Wildschweine haben sich in den letzten Jahren sehr stark vermehrt, erklärt Hugo Konrad. „Und die Schäden, die sie in den Maisfeldern anrichten, ist für die Bauern schon immens. Es geht dabei nicht allein um Verbiss – oft wird nur ein Kolben angefressen, aber die Verwüstung reicht oft bis zu einem Radius von 3-4 Metern durch ein Schwein. Wenn man überlegt, wie viele Tiere in einer Rotte sind, kommt da schon einiges an Schäden zusammen. Allerdings hatten die Tiere in diesem Jahr Glück, meint Hugo Konrad schmunzelnd. Wir haben heuer keine einzige Sau geschossen. Das erste Mal seit 25 Jahren! Aufgrund der Hitze und Trockenheit bleiben die Tiere lieber im Wald“.
Nichtsdestotrotz, waren die Jäger nicht untätig und hatten für die Rehkitzretter eine Überraschung im Gepäck: „Wir sind dankbar, so engagierte Menschen an der Seite zu haben, die sich für das Tierwohl einsetzen“, meinte Konrad und überreichte Barbara Ben Amor auch im Namen seiner Jagdkollegen einen Spendenscheck über 900 Euro.
Neben den Jägern, hat sich auch die Raiffeisen-Volksbank Miltenberg mit einem Scheck in Höhe von 350 Euro großzügig gezeigt. „Insbesondere Projekte im Bereich Ehrenamt, Kultur und Sport finden unsere Unterstützung“, so Pierre Eilbach von der Raiffeisenbank. Barbara Ben Amor bedankte sich bei den bisherigen Spendern recht herzlich und hofft, dass eine Drohne schon im nächsten Jahr zum Einsatz kommen wird!
Autor:Sylvia Kester aus Elsenfeld |
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