Normalität nicht in Sicht
Aufbruch ins dritte Corona Jahr
Sicher haben auch Sie in den letzten Tagen öfter schon gedacht oder gehört: Mit diesem Ausmaß an Veränderungen in allen Lebensbereichen hätte vor zwei Jahren um diese Zeit noch keiner gerechnet!
Für den Gesangverein Sängerkranz 1910 Sulzbach e. V. mit seinem Chor La Movida bedeutet diese Aussage: keiner hätte sich vorstellen können, dass es einmal solch massiver Anstrengungen bedürfen würde, das Vereinsleben – wenn auch nicht in seiner althergebrachten Form- aufrecht zu erhalten.
Nachdem im Winter 2020/21 nur noch Online Chorproben möglich gewesen waren, schöpften die Sängerinnen und Sänger neue Hoffnung im Frühjahr letzten Jahres. Unter Einhaltung strengster Hygienemaßnahmen, die in Form von Hygienekonzepten auch behördenkonform dokumentiert werden mussten, fanden zunächst wieder Chorproben im Freien statt. Bei der „Zukunftswerkstatt“, die vom BMCO (Bundesmusikverband Chor und Orchester) getragen wurde und bei der sich 20 Mitglieder einen Tag lang Gedanken über die Zukunft der Chöre machten, wurde neben vielen anderen die Idee geboren, unter dem Motto „Lauschangriff“ Spaziergänger und Besucher zum Mithören der Proben einzuladen. Schließlich war inzwischen die Teilnahme an einem Konzert in weitere Ferne gerückt. Um aber möglichst bald wieder „Auftrittsfähigkeit“ zu erreichen hatte der Vorstand organisiert, dass La Movida am ersten Juliwochenende zum Proben nach Hammelburg aufbrechen konnte, gleich am ersten Wochenende nach Wiedereröffnung der Bayrischen Musikakademie. Und um im Gemeindeleben weiter präsent zu sein, gab es auch einen Programmpunkt bei den Ferienspielen der Marktgemeinde Sulzbach vom Gesangverein.
Ab September konnten dann wieder Chorproben in der Braunwarthsmühle stattfinden, was nicht nur etwas komfortabler war, sondern auch für das musikalische Fortkommen einen Schritt in die richtige Richtung bedeutete. Auf gesanglicher Ebene begannen die Vorbereitungen für den Weihnachtsgottesdienst in St. Margareta und im Hintergrund liefen die Arbeiten für eine eventuelle Teilnahme am Sulzbacher Weihnachtsmarkt weiter. Schon über den ganzen Sommer waren Fruchtaufstriche hergestellt worden, Papierwerkstatt und Seifensiederei kamen im Herbst dazu. Letztendlich fand der Markt dann, wie viele andere, nicht statt, aber die Marktgemeinde stellte dem Verein eine Weihnachtsmarktbude kostenlos zur Verfügung, sodass am 4. und 5. Dezember wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung ins Ortsbild kam, was die Bevölkerung sehr wohlwollend aufnahm und mit zahlreichen Einkäufen auch entsprechend honorierte.
Aber das „Kerngeschäft“ eines Gesangvereines ist nun mal Gesang! Die Bilanz für 2021, was diesen Punkt angeht, verzeichnet einen Auftritt beim Kreischorfest in Obernburg zwei Ständchen und die Mitgestaltung des Gottesdienstes am zweiten Weihnachtstag in St. Margareta.
Nun stellt sich die Frage: Was wird 2022 bringen? Zwar ist ein Probenverbot in geschlossenen Räumen vermutlich vom Tisch, aber die Zahl der Neuinfektionen lässt viele Sängerinnen und Sänger trotzdem von den Proben fernbleiben, obwohl sie nach 2G+ - Konditionen und weiterhin geltenden Hygienevorschriften wie Einhaltung der Maskenpflicht bis zum Platz, Singen mit Abstand, häufigem Lüften und Vielem mehr stattfinden. Die Entwicklung im europäischen Ausland lässt darauf hoffen, dass Omikron die Variante des Coronavirus ist, mit der wir dann letztendlich leben werden, ähnlich wie mit dem Grippevirus. Deshalb startet der Sulzbacher Gesangverein auch in dieses Jahr mit einem Bündel an Plänen und dem bewährten Vorsatz: Wir machen das Beste daraus! Bleibt nur zu hoffen, dass nicht allzu viele Sängerinnen und Sänger dauerhaft donnerstags abends auf dem Sofa bleiben.
Autor:Anke Ackert aus Sulzbach a.Main |
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