Herr ich bin schon alt, aber sende mich
50jähriges Priesterjubiläum Pfarrer Norbert Geiger i.R.
Am 24.06.2023 feierte Pfarrer Norbert Geiger i.R. sein Goldenes Priesterjubiläum in seiner langjährigen Pfarrei Sulzbach (von 1992 bis 2017) mit einem Festgottesdienst in der St. Margareta Kirche. Weihbischof Ulrich Boom ließ sich nur zu gerne als Festprediger einladen. Eine langjährige Freundschaft verbindet ihn mit dem Jubilar schon seit dessen Pfarrzeit in Partenstein (1983 bis 1992). Als direkter Nachbar war Boom damals in Frammersbach eingesetzt. Neben dem Sulzbacher Hausherrn Pfarrer Arkadius Kyzia sind als langjährige Priesterkollegen gekommen: Pfarrer Jürgen Olf, Pfarrer Hermann Becker, Pfarrer Markus Lang, Pfarrer Martin Wissel , Diakon Karl-Heinz Klameth sowie sein Freund und Ruhestandskollege Karl Schüssler, der ihm während dem Gottesdienst sehr hilfreich zur Seite stand. Zusammen mit allen Kollegen, Fahnenabordnungen der Vereine, den Ministranten und der musikalischen Begleitung von Organistin Sonja Becker und dem Chor Espereanza&Friends zog Pfarrer Norbert Geiger voller Freude in die ihm zu Ehren gut gefüllte Margaretenkirche ein.
In seiner Eröffnungsansprache resümiert Geiger seine 50jährige Priesterlaufbahn mit viel Freude und Dankbarkeit und betonte, dass er sich immer gut geführt wusste von seinem Herrn und aus seinem Glauben viel Kraft geholt hat, um all die Jahre seiner Berufung nachgehen zu können.
Weihbischof Ulrich Boom ging in seiner offenen Predigt zunächst auf das Bibelzitat ein, das sich Geiger für seine Priesterweihe am 24.06.1973 in Würzburg ausgesucht hatte: „Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung.“ (Aus der Berufungsgeschichte des Jeremias) Eine wahre und berechtigte Erkenntnis mit damals gerade mal 25 Jahren. Fünf Jahre später tritt Geiger als jüngster Priester der Diözese seinen Dienst an. Boom erklärte, dass dies die Zeit nach dem 2. Vatikanischen Konzil war. Kirche und Welt befanden sich im Umbruch. Manches was ersehnt wurde, erfüllte sich. Manches ist noch im Werden. Anderes blieb auf der Strecke oder wurde ganz anders. Er blickt zurück auf all das Viele, das in diesen 50 Jahren geschehen ist. Beglückendes und Erschreckendes. Vom Fall der Mauer bis hin zur Kriegserfahrung vor der Haustür. Von den Enttäuschungen und Dunkelheiten der Kirche. Wir spüren den Wandel und die Veränderungen und gehen in eine Zukunft voller Fragen im Blick auf Kirche und Gesellschaft, im privaten wie im öffentlichen Leben. Boom spricht den Synodalen Weg in Frankfurt und die bevorstehende Weltsynode in Rom an. In Frankfurt wurde die Frage gestellt, ob wir noch Priester brauchen. Er betonte, dass es einen Wandel des bisherigen priesterlichen Verständnisses bedarf, hin zum priesterlichen Mensch, der für Gottes Gegenwart in dieser Welt steht, der die Zeichen der Nähe Gottes, also die priesterlichen Sakramente, erfahrbar werden lässt und der ein offenes Ohr und ein weites Herz hat für Gott und seine Welt.
Sehr beeindruckend die Geste, als Boom die Gläubigen in der Kirche einlud, zum Lied „Here I am Lord“ mit erhobenen Armen zu signalisieren, dass es uns ernst ist damit: „Ich bin hier mein Gott, ich habe Deinen Ruf vernommen, führe und leite mich!“ Das Lied hatte sich Pfarrer Geiger nach der Kommunion gewünscht.
Die Begegnung auf dem Kirchplatz nutzten viele um Pfarrer Geiger zu beglückwünschen und mit ihm auf seine Gesundheit anzustoßen. Die Musikkapelle Edelweiß und der Gesangverein Sängerkranz brachten dem Jubilar ihre Ständchen dar.
Autor:Susanne Kiesel aus Sulzbach a.Main |
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