Der Apfelvielfalt auf der Spur
Montessorischüler besuchen den Obstkulturpark in Klingenberg-Trennfurt
Bei Regenwetter muss man auch mal in den sauren Apfel beißen. Das taten am vergangenen Mittwoch die rund 80 Grundschulkinder der Montessorischule Soden gerne. Wetterfest bekleidet machten sich die Jungen und Mädchen auf den Weg zum Obstkulturpark nach Klingenberg-Trennfurt. Auf den erlebnisreichen Tag waren sie gut vorbereitet. Die achtjährige Roxane hatte bereits im Vorfeld mit ihren Eltern die Anlage besucht und im Rahmen einer Projektarbeit ihre Mitschüler über die Streuobstwiese und die verschiedenen Apfelsorten informiert. Begrüßt und geführt wurden die Kinder von Helga Amrhein vom Obstkulturpark Bayerischer Untermain e.V. Auf dem rund fünf Hektar großen Gelände bekamen die Kinder an vier Stationen die Bedeutung von Streuobstwiesen erklärt und wie der Obstkulturpark zum Erhalt der regionalen Apfelsorten und der genetischen Vielfalt beiträgt. Dass es dabei nicht allein um Äpfel sondern um den Umwelt- und Naturschutz im Allgemeinen geht, wurde schnell deutlich. An verschiedenen Biotopsituationen auf dem Gelände entdeckten die Kinder beispielsweise eine Steinkauzhöhle und erfuhren, dass auch die heimische Zauneidechse auf der Anlage ihren Lebensraum findet, genauso wie viele nützliche Insekten, die im Insektenhotel nisten und überwintern können. Darüber hinaus lernten die Kinder, dass auch das Eingreifen des Menschen von Bedeutung ist. So staunten viele über die Vogelgreifstangen, die künstlich angebracht wurden, um die zarten Äste der Obstbäume vor den Vögeln zu schützen. Nach der ausführlichen Führung standen Spiele und ein Quiz rund um den Apfel auf dem Programm. So konnten die Kinder zeigen, was sie sich bereits gemerkt haben. Mit Eimern ausgestattet machten sich die Kinder anschließend dann an das Sammeln der Äpfel, was allen großen Spaß machte. Wer bislang die Schafnase für das Riechorgan eines Wolllieferanten gehalten hatte, wurde jetzt eines Besseren belehrt: diese Apfelsorte war gerade reif und bildete einen großen Teil der Ernte der Montessorischüler. Aufregend war es dann an der letzten Station, der Kelterei im Obstkulturpark. Hier wurden die Äpfel gewaschen, zerkleinert und gekeltert. „Ich trinke sehr gerne Apfelsaft. Selbst zu sehen, wie aus den Äpfeln der leckere Saft wird, ist toll“, sagt die siebenjährige Nana begeistert. Der frisch gepresste Saft wurde selbstverständlich direkt vor Ort verkostet und bekam von den Jungen und Mädchen das Prädikat „sehr gut“. Auf die Frage von Helga Amrhein, was den Kindern am besten gefallen habe, kam die einstimme Antwort „Alles“. Für viele Kinder wird es sicher nicht der letzte Besuch im Obstkulturpark gewesen sein. Auf dem Heimweg planten bereits einige, den Besuch zusammen mit Eltern, Geschwistern und Freunden zu wiederholen.
Autor:Renate Hense aus Soden |
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