Alle Trassenführungen für Sulzbach umstritten

Alexander Hess (rechts) von der Initiative „Lebenswertes Sulzbach“ fürchtet mehr Verkehr bei der Nord-Süd-Variante. Von links: Malte Nowak, Matthias Hummel und Norbert Biller.
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  • Alexander Hess (rechts) von der Initiative „Lebenswertes Sulzbach“ fürchtet mehr Verkehr bei der Nord-Süd-Variante. Von links: Malte Nowak, Matthias Hummel und Norbert Biller.
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Am 6. Oktober 2014 versammelten sich circa 500 Sulzbacher und Niedernberger Bürger in der Main-Spessart-Halle in Sulzbach. Sie wollten beim Informationsabend des Staatlichen Bauamtes Aschaffenburg mehr über die Trassenführung der geplanten Umfahrung für Sulzbach erfahren.

Norbert Biller, Behördenleiter des Staatlichen Bauamtes, stützte sich an diesem Abend auf die vom Büro BrennerPlan aus Stuttgart ermittelten Werte beim Verkehrsgutachten und wagte eine „Grobbewertung“.
Diese sieht so aus: eine Nord-Süd-Umfahrung würde zu einer 45 %igen Entlastung der Ortsdurchfahrt führen. Das entspricht etwa 5500 Fahrzeugen. Verbunden mit der Nord-Ost-Tangente könnte noch eine weitere Steigerung der Entlastung möglich sein.

Matthias Hummel, verantwortlich für den Straßenbau in Miltenberg beim Staatlichen Bauamt Aschaffenburg, erläuterte die Streckenführung und die Auswirkungen der Trassenführungen Nord-Ost und Süd-Ost und auch Nord-Süd auf Mensch, Natur, Wasser und Stadtentwicklung. Die Analyse zeigte, dass es die ideale Trassenführung nicht gibt. Die von vielen Bürgern bevorzugte Nord-Ost-Umfahrung müsste an vier Knotenpunkte höhenmäßig ausgeglichen werden. Ferner wären elf Querungen von Verkehrswegen – teilweise mit Bauwerken – und fünf Querungen von Wasserläufen zu überwinden. Außerdem wäre die Strecke rund 1,9 Kilometer länger als die von den meisten Bürgern ungeliebte Nord-Süd-Umfahrung.
Auch die Naturschutzgebiete und die von der EU besonders ausgezeichneten Flora- Fauna- und Habitat-Gebiete wären bei der Nord-Ost- bzw. Süd-Ost-Umfahrung stärker betroffen. Zusätzlich wäre bei dieser Streckenführung auch das Trinkwasserschutzgebiet betroffen.

Dieses Ergebnis führte dazu, dass so mancher Besucher die Veranstaltung aus Frust vorzeitig verlies. Norbert Biller stellte klar, dass es keine Strecke gibt, bei der es nicht zu Konflikten kommt. „Der nächste Schritt ist, eine weitere Gesprächsrunde und eine Umweltverträglichkeitsprüfung auf den Weg zu bringen, die zeigen wird, welche Streckenführung die besten Ergebnisse bringt. Diese Prüfung kann bis zu 2 Jahren dauern. Erst dann wird unter Beachtung der Bürger, der Stimmung und nicht zuletzt des Geldes die Trasse festgelegt werden. Eine Trasse, die keine Chance auf Durchführung hat, ist keine Entlastung für Sulzbach“, so Norbert Biller.

Bei der anschließenden Fragerunde standen sowohl Norbert Biller als auch Dipl. Ing. Malte Nowak vom Büro BrennerPlan und Matthias Hummel für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Für die anwesenden Niedernberger Bürger war vor allem der eventuell zu erwartende Lärm bzw. das Hochwasser Grund zur Sorge.
Alexander Hess von der Initiative „Lebenswertes Sulzbach“ befürchtet „Anziehungseffekte“, wenn die Nord-Süd-Umfahrung gut ausgebaut ist. Nach allen emotionalen Fragen ergriff Rainer Vorberg das Wort, bedankte sich für die Informationen und bat Norbert Biller, zügig weiterzumachen, da der „Ist-Zustand“ die schlechteste Lösung sei.

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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