Abwechslungsreiches Programm
Jahreskonzerte Musikverein Schweinberg 2023
Schweinberg. Traditionell stehen die Jahreskonzerte des Musikvereins Schweinberg für gute Unterhaltung. So auch am dritten Dezember-Wochenende: Gleich zweimal war die Erftalhalle ausverkauft, als die MiniBand und das Gesamtorchester zu ansprechenden Abenden eingeladen hatte – mit umfangreicher musikalischer Bandbreite von Folklore über Filmmusik bis hin zu Weihnachtlichem. Unter den Gästen befanden sich auch Bürgermeister Stefan Grimm und MdB Nina Warken.
Unter großem Applaus marschierte zunächst die MiniBand ein, deren Ouvertüre „How To Train Your Dragon“ auf Anhieb ins Ohr ging. Nach Art einer klassischen Fanfare gehalten, entstammt die Melodie dem Film „Drachenzähmen leicht gemacht“. Dirigiert von Clara Murphy, erfreute der Nachwuchs noch mit „Lord Of The Dance“ - eine interessante Hommage an den irischen Stepptanz. Mit „The Hunger Games“ aus dem Film „Die Tribute von Panem“ beschlossen die Jungmusiker ihre hörenswerte Vorstellung: Ohne Frage kann sich der MVS glücklich schätzen ob seiner in Klang und Zusammenhalt beispielhaften Jugendarbeit. Die Zugabe bestand aus dem fröhlichen Lied „All I Want for Christmas is You“ und einem Klangexperiment, das Freude schenkte: Die „Boomwhacker-Kids“ gaben den Takt an, ein Spaß für alle Beteiligten auf und vor der Bühne.
Dass bewegte Bilder aus dem Vereinsleben über die Leinwand flimmerten, verkürzte dem Publikum die Umbauphase, nach der wiederum das Gesamtorchester mit „Maestro“ Luk Murphy sich die Ehre gab. Auf Anhieb vermochte das Ensemble zu überzeugen: Kraftvoll erklang der „March Of The Royal Trumpets“, während das Werk „Victory“ sich auf einen Lebensweg aus Lachen, Nachdenken und Fühlen bezog - eine mitreißende, mehrteilige Konzerthymne.
Aus klanglicher Sicht imponierend war die sogenannte „Treppendynamik“: Mal spielte das Orchester leiser, dann hoben die Musiker die Lautstärke wieder an, ohne aufdringlich zu wirken. Dazu passte die durchaus geschmackvolle Dekoration der Erftalhalle: Schmucke Tannenbäumchen sorgten für adventliches Flair, überfrachteten das Ambiente jedoch nicht, nur etwas weniger ist im Zweifel doch erheblich mehr.
Beim nächsten Stück reüssierte der Saxofon-Solist Stanislav Projdakov, ein Ukrainer, der das Gesamtorchester seit rund zwei Jahren verstärkt und mit dem Stück „Nostalgia“ seine private Wunschmelodie zum Besten gab. Flankiert vom Orchester, fungierte er als Beispiel dafür, dass Musik Grenzen überwinden kann – in diesem Fall mit einer leicht wehmütigen Komposition über das Bewahren von Vergangenheit, Erinnerungen und dem Gedenken an die Heimat.
Höhepunkt des Abends
Als Höhepunkt des Abends kann das nächste Werk bezeichnet werden: Die von Klaus Doldinger komponierte Filmhymne „Das Boot“ gewann durch exzellente Leistungen des Ensembles, aber auch durch Einspieler aus dem Originalfilm von 1979 an besonderer Tragkraft, eine sehr anspruchsvolle und überzeugende Arbeit. Die andere Seite der konzertanten Blasmusik bildete der tschechische „Textilaku-Marsch“ ab: Auch als „Marsch der Textilarbeiter“ bekannt und von Karol Pádiv verfasst, fegte er beschwingt und fröhlich durch die Halle und sorgte für einen weiteren spontanen Beifall: So lässt es sich leben!
Nun ging es durch die Pause, die freilich den idealen Rahmen für gepflegte Gespräche mit guten Bekannten gab, von denen man sicher viele traf: Die Konzerte des MVS fungieren Jahr für Jahr auch als Treffpunkt. Man erhebt das Glas, tauscht sich aus, macht einen Witz und „wünscht sich was“ – begleitet von guter Musik. Schließlich gab es nach der Pause vier weitere niveauvolle Stücke: Passend zur Jahreszeit wurde die „Winter Tour“ nach Angelo Sormani präsentiert, ein klangvoller Zyklus mit feiner Perkussion. Immer mittendrin: Luk Murphy, der mit ruhigen Händen Takt und Ton vorgab. Das tat er auch bei „Schloss Orth“, einer klanglichen Reminiszenz an das gleichnamige Wasserschloss in Österreich, und bei manchem Konzertbesucher wurden sicher gewisse Erinnerungen an die ZDF-Serie rund um das „Schlosshotel Orth“ geweckt. Das waren Zeiten!
Tolles Finale
In musikalischen Riesenschritten näherte man sich dennoch dem Ende: Nach rund drei Stunden trieben „Danzón No. 2“ mit südamerikanischer Lebensfreude und das Medley „Selections From Encanto“ aus dem Film „Encanto“ das Jahreskonzert auf die Spitze.
Natürlich gab es auch eine Zugabe und den Dank an alle Beteiligten - darunter auch an Maren Greß und den als „Weihnachtsmann“ auftretenden Jonas Henn, die den Abend auf sympathisch-stimmungsvolle Weise und mit allerhand fröhlichen Anspielungen moderiert hatten. (ad)
Autor:Musikverein Schweinberg aus Schweinberg |
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