Buchvorstellung: Escape Room - Gefangen im Schnee
Der Trend geht weiter...
Dass der Trend rund um die Escape Games weiter geht, war schon im Advent klar, als diverse Escape-Adventskalender schnell vergriffen waren.
Bei Arsedition ist nun ein neues Format für alle Rätselfreunde erschienen. Weniger spielerisch für mehrere Personen gibt es hier eine richtige Geschichte. So wird das Escape Buch auch als Thriller verkauft. Für echte Thriller-Fans ist das dann aber eher eine Enttäuschung, viel mehr ist ein Kriminalroman, der zwar relativ beklemmend geschrieben ist, aber auch noch viel Luft nach oben hat.
Für mich stand die Geschichte aber nur bedingt im Vordergrund. Kurz geschildert: Es geht um Jonas, der aus seinem Business-Leben unvermittelt wieder in seinen Heimatort muss, da sein Vater gestorben ist. Nun gilt es den Nachlass zu regeln, allerdings ergeben sich dabei immer mehr Ungereimtheiten und zwielichtige Konkurrenten machen Jonas das Leben schwer. Da noch einen kühlen Kopf zu bewahren, ist nicht leicht, aber ein Unbekannter hat Rätsel und Hinweise versteckt. Diese sind der Schlüssel um die Zusammenhänge rund um das Erbe in ihrer Gänze zu verstehen.
Wie gesagt, die Geschichte ist zwar recht kurzweilig und irgendwie auch nett, dass es einen richtigen Plot gibt, aber weder war mir Jonas sonderlich sympathisch, da er sich anfangs ziemlich reserviert und arrogant verhält, noch ist die Geschichte haarsträubend.
Nun aber zum Rätseln, darauf freue ich mich immer am meisten. Leider ist hier das System, finde ich, wirklich nicht gut durchdacht. Drei Bildausschnitte stehen als Lösungen zur Auswahl und nur eines findet sich auf einer anderen Doppelseite im Buch. So muss man auf jeden Fall durchblättern und so muss man schon sehr unaufmerksam sein, dass man sich die Bilder nicht zumindest ein bisschen einprägt. Ich bin nicht wirklich in Rätselstimmung gekommen, zu schnell schweift der Blick auf die Bildausschnitte und dann versucht man oft nur noch nachzuvollziehen, wieso das Bild nun das Richtige ist. Die Rätsel selbst waren nicht unbedingt knifflig und hatten manchmal auch nichts mit der Geschichte selbst zu tun (erstes Rätsel z. B.).
Das für mich Ärgerlichste war aber die Tatsache, dass das Rätsel im 17. Kapitel einen Bildausschnitt ergab, den es im Buch NICHT gibt. Das ist ein grober Fehler, der wirklich doof ist, denn man sucht sich einen Wolf und muss dann in die verbleibenden Doppelseiten spicken, um überhaupt weitermachen zu können.
Insgesamt finde ich die Kombination aus Rätsel und Buch gut, die Technik mit den aufzuschneidenden Doppelseiten ebenso. Ich denke, es wäre besser, wenn es ein separates Lösungsblatt oder eine Pappklappe - analog zu Kinderbüchern - über den Bildausschnitten gibt. Dann kann man in Ruhe rätseln. Ich habe ab einem gewissen Punkt die Lösungsbilder auch einfach zugehalten, um mich zum Rätseln "zu zwingen".
Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Reihe, in der das Potenzial etwas mehr ausgeschöpft wird!
Das Buch ist im arsedition Verlag erschienen (ISBN: 978-3-8458-3930-1) und kostet 12,99 Euro.
Autor:Gustav Teschner aus Mönchberg |
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