Auf „SALAMÄH“ folgt „SALAMUH“
Grünland Spessart Jahrestreffen
Am 12.12. fand die Mitgliederversammlung der Vermarktungsinitiative Grünland Spessart in Johannesberg statt. Der Schlachthof Aschaffenburg, neue Salami-Produkte und ein Verkaufsautomat waren die Hauptthemen.
Etwa 15 Landwirtinnen und Landwirte, Verarbeitende und Vereinsmitglieder aus der Gastronomie trafen sich in Johannisberg zum Jahrestreffen des Vereins Grünland Spessart.
Der erste Vorsitzende Guido Steinel stellte das geplante Projekt „Wertschöpfungspartnerschaft Spessart“ vor. In diesem soll ab 2024 untersucht werden, wo in Zukunft die Tiere aus der Region geschlachtet werden und wie die Wertschöpfungskette der Fleischerzeugung erhalten und weiterentwickelt werden kann.
Denn der bisherige Schlachthof in der Stadt Aschaffenburg wird spätestens 2029 schließen. Dann läuft der Pachtvertrag für das städtische Gelände aus. Die Stadt Aschaffenburg wird das Grundstück anderweitig nutzen.
Es müsse dringend nach einem neuen Standort und einer zukunftsfähigen Lösung gesucht werden, „sonst bricht uns die regionale Wertschöpfungskette zusammen“, so Steinel. Außerdem gehe es nicht nur um die geografische Lage, meinte der Vorsitzende.
Neuer Schlachthof in genossenschaftlicher Hand
Ziel ist laut Steinel ein „Erzeugerschlachthof Spessart“. Dieser solle von regionalen Landwirtinnen und -wirten, Metzgereien, fleischverarbeitenden und Gastronomie-Betrieben, Lebensmitteleinzelhandel, und weiteren regionalen Akteuren getragen werden. Mit diesem Ansatz könnten Tierschutz, kurze Transportwege, eine hohe Lebensmittelqualität und die regionale Wertschöpfung in den Vordergrund rücken.
Und gerade diese Aspekte seien es, die die Initiative Grünland Spessart ausmachen. „Von der Weide, auf den Teller“, erklärt Oliver Kaiser. Der Geschäftsführer des Naturparks Spessart stellte bei der Versammlung die neue Schafsalami „SALAMÄH“ vor. In vier Geschmacksrichtungen sind sie unter anderem bei der Metzgerei Häuser und im Online-Shop des Naturparks Spessart erhältlich.
Schäferin Christiane Geiger aus Gemünden-Adelsberg ist eine der Landwirtinnen, deren Tiere zu SALAMÄH verarbeitet werden. „Wir sind bei Grünland Spessart, weil wir mitgestalten und uns nicht dem Markt und Großhandel ausliefern wollen.“ Raus aus der Anonymität der Masse sei die Devise.
Einer den anwesenden Rinderhalter fragte, ob der SALAMÄH mit Schafs- auch eine SALMUH mit Rindfleisch folgen könne. Die Idee fand Anklang. Dazu Marco Häuser, in dessen Metzgereibetrieb die SALMÄH produziert wird: „Wir werden im kommenden Jahr gerne eine SALAMUH entwickeln.“
Für die Zukunft wünschen sich die Mitglieder von Grünland Spessart zudem einen Verkaufsautomaten. In diesem könnten zukünftig die Salamis, als auch Frischfleisch unabhängig von Ladenöffnungszeiten angeboten werden. Fördermöglichkeiten für solch einen Automaten gäbe es möglicherweise über die Ökomodellregion Aschaffenburg. Der Verein will hier Optionen prüfen und weitere Partner für die regionale Vermarktung suchen. Guido Steinel und seine Mitstreitenden hoffen, die Regionalmarke Grünland Spessart so noch weiter auszubauen.
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