Mitgliederversammlung der DLRG Freudenberg
Große Pläne bei der größten Ortsgruppe des DLRG Bezirks Frankenland - 2-mal die höchste Auszeichnung der DLRG verliehen
Am 24.02. begrüßte die 1. Vorsitzende Sonja-Büttner Roth 69 Anwesende zur Mitgliederversammlung. Sie dankte der Stadtverwaltung, den Gemeinderäten, dem Bauhof samt Badeaufsichten und der Feuerwehr für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Mit „Alles Gute geschieht nur, wenn einer mehr tut, als er tun muss“ würdigte sie den unermüdlichen Einsatz aller aktiven Mitglieder in den verschiedenen Ressorts und bedankte sich herzlich für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden. 2023 war ein proppenvolles Jahr und das zeigt sich auch in den Berichten der einzelnen Resorts.
Schriftführerin Carmen Wienand berichtete von den zahlreichen Aktivitäten des Jahres. Teilnahme am Rosenmontagsumzug in Freudenberg, am Bezirksrat, Vorstellung der Drohne am Frühjahrsmarkt, Fahrdienst für den Seniorennachmittag, Frühjahrswanderung nach Eichenbühl, Maifeuer, Teilnahme am Tag der Hilfsorganisationen mit Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, Fackelschwimmen mit Segnung des Motorrettungsbootes und das war erst das erste Halbjahr. Teilnahme am Vereinsturnier des SC Freudenberg, Ferienspiele, Schlauchbootrallye in Impfingen, ein rekordverdächtig nasses Zeltlager mit 51 Kindern, Helferfest und Wachabschluss, Bewirtung der Aktion Stück zum Glück, Herbstwanderung nach Miltenberg, Austragung der JET-Teamer Tagung, Reparatur des Pergola Daches, Teilnahme am Tischtennisturnier des SC Freudenberg, Besuch des Bezirksjubiläums in Osterburken, Sicherungsdienst des Nikolausschwimmens in Kreuzwertheim, Adventsfeier im Cafe Badesee und Teilnahme am Weihnachtsmarkt. Außerdem musste noch die große Garage komplett umgeräumt werden, um Platz für das neue Boot zu schaffen. Der Putzmittwoch fand 12-mal statt und bot neben der Arbeit eine schöne Gelegenheit für gesellige Treffen im DLRG Heim. Ebenfalls 12-mal traf sich die Vorstandschaft zu Sitzungen. Dazu kommen zahlreiche Ausschusssitzungen. Erfreulicherweise konnte die DLRG ihre Mitgliederzahl weiter auf 754 Mitglieder zum 31.12.2023 steigern. Das Vereinsprogramm kommt anscheinend gut an.
Der technische Leiter Schwimmen Armin Wienand konnte auf eine endlich wieder normale Schwimmsaison zurückblicken. 82 Kinder und 19 Betreuer fuhren 19-mal ins Schwimmbad nach Miltenberg. Es konnten folgende Abzeichen vergeben werden: Seepferdchen – 19, Schwimmabzeichen Bronze – 25, Silber – 16 und Gold – 7. Auch das Vergleichsschwimmen mit der Wasserwacht konnte wieder stattfinden. Die Leistungen waren ausgeglichen und es wurden gute Ergebnisse erzielt. Am 21.05. informierte die DLRGam Tag des Schwimmabzeichens über die einzelnen Disziplinen. Leider spielte das Wetter nicht mit, daher waren nur wenig Interessierte am Badesee.
Auch die Rettungsschwimmausbildung konnte wieder ohne Einschränkungen stattfinden. Hier waren es 39 Teilnehmer und 9 Betreuer. Zum Saisonende wurden die folgenden Abzeichen abgenommen: Juniorretter – 5, Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Bronze – 4, Silber – 12, Gold – 2 und Deutsches Schnorcheltauchabzeichen – 10.
Besonders erfreulich ist, dass mit Simone Kern eine neue Ausbildungsassistentin Rettungsschwimmen beauftragt werden konnte. Auch das Jedermannschwimmen findet wieder statt. Es gibt noch freie Plätze im Bus. Jeder ist herzlich willkommen.
Im März fuhren 22 Teilnehmern zur langen Schwimmbadnacht nach Külsheim, um für den Erhalt des Schwimmbades Bahnen zu ziehen. Insgesamt wurden 2368 Bahnen und somit 1184€ von der DLRG Freudenberg erschwommen. Im Mai nahm zum ersten Mal eine Mannschaft aus Freudenberg an der SERC-Trophy teil. Hier gilt es, bei einer gestellten Notfallsituation im und am Wasser möglichst effektiv viele Leben zu retten.
Besonders war die Badeseesaison im Hinblick auf die geleisteten Wachstunden. Erst zum zweiten Mal wurde die 1000er Marke geknackt. Die 35 Hilfeleistungen bestanden zum Großteil aus Schürfwunden und Insektenstichen, aber auch ein Badeunfall konnte verhindert werden. Dank viel Aufklärungsarbeit konnten potentielle Gefahrensituationen bereits im Vorfeld entschärft werden. Ein herzliches Dankeschön ging an die befreundeten Gastgruppen der DLRG Königheim, Osterburken, Königshofen und Bad Mergentheim mit Schweigern, die jeweils ein Wochenende Wachdienst übernommen hatten.
Auch der Technische Leiter Einsatz Andreas Fenz konnte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Begonnen hat es damit, dass im März endlich das neue Motorrettungsboot in Rostock abgeholt werden konnte. Dieses moderne Boot erweitert die Einsatzkapazitäten und verbessert die Effizienz der Rettungsaktionen. Die Einsatztrupp- und JET-Mitglieder nahmen an zahlreichen Aus- und Weiterbildungen teil. Jonas Rauh und Tim Beuchert: SAN-A; Florian Gehrig, Jan Müssig, Jan Roth, Jan Giegerich, Armin Wienand und Markus Kempf: Fernpilotenlizenz; Andreas Fenz: „Sprechfunker digital Upgrade“; Natascha Fuchs und Tim Beuchert: SAN-B; Yvonne Bachmann und Harald Fuchs: Fortbildung für EH-Ausbilder; Andreas Wolz: Lehrgang für Drohenausbilder; Hansjürgen Heinrich: UBI-Multiplikator für Funk-Binnenschifffahrt und Jan Roth und Jan Giegerich: Fachausbildung Wasserrettungsdienst.
Insgesamt wurden 931,5 Stunden in Ausbildung investiert. Davon 576,25 Stunden JET und 355,25 Stunden Einsatztrupp. Außerdem wurden zusätzlich an 11 Übungsabenden 215 Stunden geleistet.
Im Jahr 2023 gab es vier Einsatzalarmierungen. Der Einsatz im April wurde auf der Anfahrt abgebrochen, da sich die verunfallte Person bereits selbst aus der akuten Gefahrensituation befreien konnte. Im Juni rückte die Droheneinheit zu einem Waldbrand in Mondfeld aus und lieferte den Einsatzkräften vor Ort entscheidende Luft- und Wärmebilder, um eine bessere Lageeinschätzung zu ermöglichen. In der folgenden Nacht rückte die Droheneinheit erneut aus, um weitere Glutnester zu lokalisieren. Im August wurde der letzte Einsatz des Jahres erfolglos abgebrochen. Trotz intensiver Suche konnte eine angeblich vermisste Person nicht gefunden werden.
Bei den folgenden Veranstaltungen wurde zusätzlich der Sicherungsdienst übernommen: Burgfestspiele Freudenberg, Fackelschwimmen, SC Jugendturnier und Nikolausschwimmen der Wasserwacht Kreuzwertheim.
Harald Fuchs bot vier Erste Hilfe Kurs an, zwei davon mit BG-Zertifizierung. Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten vermittelten Christina und Andreas Wolz allen Teilnehmern des Zeltlagers und des JET-Hüttenwochenendes.
Das Jugend Einsatz Team, aktuell bestehend aus 11 Personen, traf sich zu 11 Übungsabenden. Highlight waren das Schnuppertauchen in Höpfingen, das Ausbildungswochenende in der Hütte Weckbach und für drei JET’ler die Teilnahme am JET-Imagefilm des Bezirks.
Abschließend bedankte sich Andreas Fenz mit einer Präsenttüte bei Peter Haamann und Martin Müssig, die ihre aktive Zeit im Einsatztrupp altersbedingt beendeten. Peter Haamann nach 35 und Martin Müssig nach 48 Jahren.
Jugendleiterin Laura Achstetter informierte über die Aktivitäten der Jugend. Es fanden 9 Kindernachmittage statt mit verschiedenen Angeboten wie basteln, Schnitzeljagd und Spielenachmittage. Auch die Wasserrutsche aus Zeltböden wurde im Juni wieder aufgebaut und war gut besucht. Vier Vorstandsmitglieder fuhren zum Bezirksjugendausflug ins Palm Beach nach Nürnberg. Auch am Bezirksjugendzeltlager nahmen drei Vorstandsmitglieder teil. Fünf weitere Vorstandsmitglieder haben in einer Weiterbildung die Jugendleitercard erworben. Beim Fackelschwimmen bot die Jugend eine Spielstrasse an, die sehr gut angenommen und bespielt wurde. Ein Novum musste Kassier Hans-Werner Höfling verkünden. Das erste Mal in seiner Amtszeit wurde ein Negativ-Ergebnis in der Kasse erzielt. Aber das war zu erwarten, nachdem nun endlich das neue Motorrettungsboot kam und der größte Posten auf der Ausgaben-Seite ist. Doch trotz dieser Ausgabe, für die auch eine Rücklage gebildet war, konnte Hans-Werner Höfling doch auf ein positives Jahr zurückblicken, in dem der Verein auch erfolgreiche Feste und gute Zuschüsse verbuchen konnte. Die Kasse wurde von Norbert Oppelt und Gerd Reiner geprüft und für tadellos befunden. Die Versammlung entlastete die Vorstandschaft nach den Berichten einstimmig Im Anschluss stellten Sonja Büttner-Roth und Andreas Wolz den wohl spannendsten Punkt der Tagesordnung vor: Information und Beschluss Baumaßnahme. Das aktuelle DLRG-Heim platzt aus allen Nähten. Es fehlen Stellplätze für die vorhandenen Fahrzeuge. Sicherheitsabstände sind kaum einzuhalten, Durchfahrtsbreiten und –höhen sind zu gering. Eine Beladung der Fahrzeuge ist im Gebäude fast nicht möglich und auch das neue Boot ist, wenn es in der Garage steht, nicht in einem abfahrtsbereiten Zustand. Das alles birgt Gefahren und führt zu Zeitverlust bei Einsätzen. Es fehlen Reinigungs-, Desinfektions- und Trocknungsmöglichkeiten sowie ausreichende Lagermöglichkeiten.
Ein Bauausschussbeschäftigt sich bereits seit vier Jahren intensiv mit dem Thema Neubau. In unzähligen Treffen wurde beratschlagt, Verwaltungsvorschriften gewälzt, Bedarfspläne erstellt Es wird eine Fahrzeughalle benötigt, in der alle Autos und Anhänger Platz haben. Diese Planung war insofern einfach, als das die Verwaltungsvorschrift ganz klar regelt, wie lang, breit und hoch alles zu sein hat. Schwieriger war die Planung der Räume im Bestandsgebäude. Hier wurde einige Male umgeplant und Wände verrückt. Am Ende sollen ein Desinfektions-, Reinigungs- und Trocknungsraum, eine Umkleide mit Geschlechtertrennung, ein Büro, ein Lager für Sanitätsmaterial und ein allgemeines Lager mit Werkstatt und Putzmittelraum entstehen. Auch der Aufenthaltsraum und die Küche sollen renoviert werden.
Dass das natürlich nicht für kleines Geld zu haben ist, ist allen bewusst. Eine Baumaßnahme dieses Ausmaßes ist nur mit einer Förderung zu stemmen. Die Mitgliederversammlung beschloss das Bauvorhaben mit einer Enthaltung und somit wird das Bauvorhaben „Erweiterung/Umbau/Sanierung der Wasserrettungswache“ weiter verfolgt. Ein bis 31.03.24 gestellter Förderantrag wird bis zum 30.09.24 entweder abgelehnt, oder genehmigt. Dies bedeutet entweder Baubeginn, oder erneute Einreichung bis 31.03.25. Es bleibt spannend.
Was so ein Bauvorhaben für einen Verein bedeutet, weiß Tim Mögel, Kommandant der Feuerwehren Freudenberg, nur allzu gut. Sie selbst sind im letzten Jahr in ihr neues Gebäude umgezogen, nachdem sie auch lange in alten und zu engen Räumlichkeiten untergebracht waren. Er dankte der DLRG für die tolle Zusammenarbeit und Freundschaft in allen Bereichen und sicherte die Hilfe der Feuerwehr beim Bau zu, sollte diese benötigt werden.
Bezirksleiter Uwe Spielvogel sprach seinen Dank für die viele tolle Arbeit aus. Er freute sich sehr über das eindeutige Votum für den Neubau. Es sei eine gewaltige Aufgabe mit vielen Herausforderungen. Er dankte, nicht weil das die Aufgabe des Bezirksleiters ist, sondern weil es von Herzen kommt und er von der Qualität und Richtigkeit und den zahlreichen Aktivitäten und geleisteten Stunden der größten Ortsgruppe im Bezirk Frankenland absolut überzeugt ist. Spielvogel ging noch auf die kürzlich veröffentlichten Eintrinkungszahlen ein, die sich leider seit Jahren nicht wesentlich geändert haben. Die DLRG habe es sich vor Jahren auf die Fahne geschrieben, diese Zahl zu halbieren. Es sei trotz immenser Aufklärungsarbeit und intensiver Schwimmausbildung nicht zu schaffen. Die Bäderlandschaft bekomme immer mehr Lücken und Förderprogramme seien nicht mal ansatzweise kostendeckend. Trotzdem trete man nicht auf der Stelle. Das habe das abgelaufene Jahr in Freudenberg deutlich gezeigt.
Im Anschluss wurden folgende Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt.
Für 10jährige Mitgliedschaft:
Mattis Essig, Sarah Figueiredo, Kimberly Kemp, Arne Kern, Armin und Robin Kiefer, Sandra Klappenberger, Corinna Stoklossa und Svenja Zipprich
Für 25jährige Mitgliedschaft:
Laura Achstetter, Neil Bachmann, Barbara Baumann, Kevin Diwersi, Lea Hofmann, Stefan Hügle, Wolfgang Sochor und Michael Weimer
Für 40jährige Mitgliedschaft:
Norman Eckert, Fred Höfling, Lieselotte und Stefan Kaiser, Eva Kern, Christian Müssig, Peter Müssig, Albert , Antonia und Frank Röchner, Mathias Schmitt, Beate Weimer, Carsten Weinmann, Frank und Jürgen Wiedemann
Für 50jährige Mitgliedschaft:
Heike Baumer, Frank Hartmann, Erich Keck, Claus Merkwitz und Michael Rauh
Außerdem wurden noch vier Sonderehrungen vergeben.
Die Ehrenmedaille des DLRG Bezirks Frankenland e.V. in Bronze erhielt Michaela Pölleth. Sie ist Vorstandsmitglied seit 2019, Wachgängerin seit 2017, Einsatztruppmitglied seit 2016, Schwimmbetreuerin seit 2017 und inzwischen Ausbilderin Schwimmen und seit 2022 Zeltlagerbetreuerin mit aktueller Lagerleitung.
Armin Wienand wurde mit der Ehrenmedaille des DLRG Bezirks Frankenland e.V. in Silber ausgezeichnet. Er ist seit 2013 Vorstandsmitglied, seit 2007 Wachgänger, Schwimmbetreuer und Einsatztruppmitglied sowie Einsatztaucher. Von 2006 bis 2019 war er Zeltlagerbetreuer. Außerdem war er Technische Leiter Tauchen und ist aktuell Technischer Leiter Schwimmen.
Die höchste Auszeichnung der DLRG – das Verdienstzeichen Gold mit Brillant – wurde an Martin Müssig und Gerd Reiner vergeben. Das Engagement der Beiden spiegelt sich den folgenden, mehr als beeindruckenden Zahlen wider.
Martin Müssig war Vorstandsmitglied von 1975 bis 2016, Einsatztruppmitglied von 1975 bis 2023; hier auch Einsatztaucher und Taucheinsatzführer, Technische Leiter Tauchen von 1989 bis 2016 und langjähriger Zeltlagerbetreuer. Seit 1975 ist er Wachgänger und Schwimmbetreuer. Seit 1991 trägt er die Fahne, ist regelmäßiger Helfer auf Festen und immer da.
Gerd Reiner war Vorstandsmitglied von 1969 bis 2019, Wachgänger von 1966 bis 2022, Schwimmbetreuer von 1972 bis 2023, hier auch Lehrscheininhaber, Schriftführer von 1969 bis 1973, Stellvertretender Vorsitzender von 1980 bis 1986, Kassenwart von 1986 bis 2012, sowie langjähriges Einsatztruppmitglied und Jugendleiter.
Danach fasste sich Sonja Büttner-Roth wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit kurz. Sie dankte den Mitgliedern im Namen der Vorstandschaft für das Interesse am Vereinsleben und die Geduld einer langen Versammlung. Sie lud noch zum gemütlichen Beisammensein ein. Die Sitzung schloss mit der Vorführung des JET-Imagefilms des Bezirks, der eine gelungene Werbung für das Jugend-Einsatz-Team ist.
Autor:Michaela Pölleth aus Freudenberg |
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