Upcycling von „Altfett“ zu Bio-Diesel
CSU (AG) Umwelt: Ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft
Klingenberg: Im Rahmen eines Unternehmensgespräch besuchten Hubert Zenk, Geschäftsführer der „Jeder Tropfen zählt“ GmbH mit Sitz in Thalmässing (Landkreis Roth, Mittelfranken), und Christoph Hilbert, auf Einladung von Christian Schreck, die Arbeitsgruppe Umwelt des CSU-Kreisverbandes Miltenberg.
„Kreppel, Pommes, Schnitzel, alles schmeckt gut, aber wohin mit den Ölresten und den Altfetten aus Fritteuse und Pfanne? Vor diesem Dilemma stehen viele Bürgerinnen und Bürger auch im Landkreis Miltenberg. Oft landen die Abfälle in der Bio- oder Restmülltonne oder gar in der Kanalisation. Jedes Kilo Fett im Abwasser führt - laut einer Erhebung der Regierung von Niederösterreich - zu Mehrkosten von 70 Cent.“, erklärte Zenk.
Das Recycling von gebrauchtem Speiseöl und -fett ist ein weiterer Baustein im Umweltschutz, eben im Bezug auf eine Kreislaufwirtschaft und schützt zugleich die öffentlichen Kanal- und Abwassersysteme.
In vielen europäischen Ländern (Italien, Belgien, Österreich, Spanien) existieren schon diverse Sammelsysteme. In Deutschland finden solche Sammlungen – wenn überhaupt – nur über die Wertstoffhöhe statt.
Diesem Problem hat sich die „Jeder Tropen zählt“ GmbH 2018 angenommen und ein Haushaltsammelsystem entwickelt. Das Unternehmen ist eigenständig unter der Firma „Altfettrecycling Lesch“, welche ein Spezialist für die Altfettverwertung aus der Gastronomie ist, angesiedelt.
Mit dem 1,2 Liter Sammelbehälter, den jeder Haushalt frei erhält, können im Haushalt anfallende, gebrauchte Speiseöle und -fette - bist zu 70 Grad Celisius eingefüllt und gesammelt werden. Bürgerinnen und Bürger könnten die vollen Behälter rund um die Uhr an Sammelautomaten, die an hochfrequentierten Stellen (z.B. Einkaufsmärkte) stehen - ähnlich einem Pfandsystem- abgeben und erhalten wieder einen leeren Behälter zurück.
„Die smarten Automaten enthalten 200 Behälter in einer Größe von 1,2 Litern und melden sich automatisch, wenn eine Leerung optimal ist. Die nächste Generation der Automaten wird auch keine Batterie mehr enthalten, die Technik wird dann mittels Solarpaneels mit Strom gespeist. Nach der Abholung werden die Fette und Öle durch Filtern, Zentrifugieren und Temperieren von Reststoffen getrennt. Die so entstandenen Rohstoffe können dann in einem weiteren Verfahren in Biodiesel verwandelt werden.“, so Zenk.
Christian Schreck bedankte sich abschließend bei den Herren Zenk und Hilbert für den Besuch im Landkreis Miltenberg, sowie den interessanten Fachvortrag. In der anschließend Diskussion erachteten alle Mitglieder der AG Umwelt sowie die anwesenden Gäste Marius Kretschmer – Kreisvorsitzender der Jungen Union Miltenberg – und Gerhard Rüth – 1. Bürgermeister Eschau und Mitglieder im Umweltausschuss des Kreistages Miltenberg – das Sammelsystem als eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Abfallwirtschaftssystems und würden eine pilothafte Einführung im Landkreis Miltenberg begrüßen.
Autor:Christian Schreck aus Eschau |
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