Feierlichkeiten vom 18.-20. Januar
Bürgstadter Bruderschaft feiert Sebastianus-Fest mit Pfarrvikar Krems aus Alzenau

Ungewöhnlich ist die Bürgstadter Tragefigur des hl. Sebastian: Nicht nackt und von Pfeilen durchbohrt, sondern in voller Rüstung mit Pfeilen in der Hand hat ihn der einheimische Bildhauer Anton Speth um 1890 dargestellt. Der damals etwa 30jährige Robert Hofmann stand ihm dazu Modell.
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  • Ungewöhnlich ist die Bürgstadter Tragefigur des hl. Sebastian: Nicht nackt und von Pfeilen durchbohrt, sondern in voller Rüstung mit Pfeilen in der Hand hat ihn der einheimische Bildhauer Anton Speth um 1890 dargestellt. Der damals etwa 30jährige Robert Hofmann stand ihm dazu Modell.
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Bürgstadt. Am kommenden Wochenende 18.-20. Januar 2020 feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft wieder das Fest ihres Patrons. Die schon vorher bestehende Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers wurde im Jahr 1515 offiziell errichtet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer ansteckender Krankheiten hinzu.
Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Das tut die Bruderschaft bis heute mit dem 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.

Beichte am Samstag, Hochamt und Festandacht am Sonntag

Die dreitägigen Feierlichkeiten werden alljährlich um den kirchlichen Gedenktag Sebastians (20. Januar) begangen.
Den Auftakt bildet die Beichtgelegenheit am Samstag, dem 18. Januar, von 16-17 Uhr mit Pfarrvikar Sebastian Krems aus der Pfarreiengemeinschaft St. Benedikt am Hahnenkamm (Alzenau) und Pfarrer Jan Kölbel.
Pfarrvikar Krems ist auch Zelebrant im Hochamt am Sonntag, dem 19. Januar, um 10 Uhr. Er wird von den Diakonen Michael Krämer (Bistum Eichstätt) und Florian Grimm unterstützt. Bei diesem Gottesdienst wird auch der lebenden und verstorbenen Mitglieder des Schützenvereins gedacht, dessen Patron Sebastian wegen seines Martyriums durch Pfeile ist.
Beim traditionellen Umgang mit dem Allerheiligsten wird die Statue des Heiligen von der Freiwilligen Feuerwehr mitgetragen. Das Besondere an dieser Bürgstadter Darstellung ist, dass Sebastian hier nicht nackt an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom einheimischen Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Während der Sebastianus-Feierlichkeiten steht sie im Altarraum der Pfarrkirche.
Bei der Festandacht am Sonntagnachmittag um 17 Uhr mit Diakon Florian Grimm werden die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.

Bruderbreze, Neuaufnahme und Versammlung

Auf den Gedenktag Sebastians am 20. Januar fällt in diesem Jahr der darauffolgende Montag, an dem seit alters her die Bruderschaft gehalten wird. Nach alter Bürgstadter Tradition schenkt an diesem sog. „Brudermontag“ jeder Bruder seiner Schwester eine Breze. Eine solche „Bruderbreze“ wird auch den kranken und alten Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht, die im Laufe des Tages besucht werden.
Um 19 Uhr zelebriert Pfarrer Kölbel als Präses der Bruderschaft die Abendmesse für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes erfolgt auch die Neuaufnahme, zu der die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen sind. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Donnerstag, den 16. Januar, mit Namen versehen in der Sakristei abgegeben oder im Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden können.
Anschließend findet die Bruderschaftsversammlung im Pfarrsaal statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“ und ein Vortrag von Pfarrer Kölbel über „Bestattungskultur im Wandel“.

Ungewöhnlich ist die Bürgstadter Tragefigur des hl. Sebastian: Nicht nackt und von Pfeilen durchbohrt, sondern in voller Rüstung mit Pfeilen in der Hand hat ihn der einheimische Bildhauer Anton Speth um 1890 dargestellt. Der damals etwa 30jährige Robert Hofmann stand ihm dazu Modell.
Umgang mit der Sebastianus-Statue im Jahr 2019, dahinter auf Tragestangen die Barockfigürchen der Heiligen Sebastian und Rochus | Foto: Martin Scharbert
Autor:

Dr. Markus Schmitt aus Bürgstadt

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