Feierlichkeiten vom 19.-21. Januar
Bürgstadter Bruderschaft feiert Sebastianus-Fest mit Benediktinerpater Stephan Haering
Am kommenden Wochenende 19.-21. Januar 2019 feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft wieder das Fest ihres Patrons. Die schon länger bestehende Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers wurde im Jahr 1515 offiziell errichtet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer ansteckender Krankheiten hinzu.
Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Das tut die Bruderschaft bis heute mit dem 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.
Beichte am Samstag, Hochamt und Festandacht am Sonntag
Die dreitägigen Feierlichkeiten werden alljährlich um den kirchlichen Gedenktag Sebastians (20. Januar) begangen.
Den Auftakt bildet die Beichtgelegenheit am Samstag, dem 19. Januar, von 16-17 Uhr mit Pfarrer Jan Kölbel und P. Stephan Haering OSB aus der Abtei Metten.
Der Benediktinerpater und Professor für Kirchenrecht an der Universität München ist auch Hauptzelebrant und Festprediger im Hochamt am Sonntag, dem 20. Januar, um 10 Uhr. Er wird von den Diakonen Michael Krämer (Bistum Eichstätt) und Florian Grimm unterstützt. Bei diesem Gottesdienst wird auch der lebenden und verstorbenen Mitglieder des Schützenvereins gedacht, dessen Patron Sebastian wegen seines Martyriums durch Pfeile ist.
Beim traditionellen Umgang mit dem Allerheiligsten wird die Statue des Heiligen von der Freiwilligen Feuerwehr mitgetragen. Das Besondere an dieser Bürgstadter Darstellung ist, dass Sebastian hier nicht - wie gewohnt - nackt an einen Baum ge-bunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom einheimischen Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Während der Sebastianus-Feierlichkeiten steht sie im Altarraum der Pfarrkirche.
Bei der Festandacht am Sonntagnachmittag um 17 Uhr mit Pfarrvikar Bernd Winter werden die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.
Bruderbreze, Neuaufnahme und Versammlung
Am darauffolgenden Montag (diesmal 21. Januar) wird seit alters her die Bruder-schaft gehalten. Nach alter Bürgstadter Tradition schenkt an diesem sog. „Bruder-montag“ jeder Bruder seiner Schwester eine Breze. Eine solche „Bruderbreze“ wird auch den kranken und alten Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht, die im Laufe des Tages besucht werden.
Um 19 Uhr zelebriert Pfarrer Kölbel als Präses der Bruderschaft die Abendmesse für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes erfolgt auch die Neuaufnahme, zu der die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen sind. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Donnerstag, den 18. Januar, mit Namen versehen in der Sakristei abgegeben oder im Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden können.
Am Ende dieser hl. Messe wird der Segen mit der Sebastians-Reliquie gespendet, die der Pfarrei von dem später in den Dominikanerorden eingetretenen Fürsten Karl zu Löwenstein geschenkt wurde.
Anschließend findet die Bruderschaftsversammlung im Pfarrsaal statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“ und ein Einblick in die Kunstschätze und Tra-ditionen der Pfarrei Bürgstadt mit Fotos aus der Auftragsarbeit zur Multivision 2017 von Marc und Udo Herrmann.
Autor:Dr. Markus Schmitt aus Bürgstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.