Auf dem gemeinsamen Weg in die Zukunft
Schulverbund der ABt-Bessel-Realschule und der Karl-Trunzer-Gemeinschaftsschule auf der Zielgeraden
Pressebericht Schulverbund
Auf dem gemeinsamen Weg in die Zukunft
Schulverbund der Abt-Bessel-Realschule und der Karl-Trunzer-Gemeinschaftsschule auf der Zielgeraden
Buchen. „Schulverbund“ – der Name ist Programm. Was am Schulzentrum im Dr.-Fritz-Schmitt-Ring entsteht, ist keine „Verschmelzung“ der Abt-Bessel-Realschule und der Karl-Trunzer-Gemeinschaftsschule. Im Gegenteil: Jede Schule bleibt auch künftig eigenständig und verfolgt ihre unterschiedlichen pädagogischen Konzepte. Was schon 2017 mit vier Jahren Vorlaufzeit vom Gemeinderat beschlossen wurde und nun mit dem Schuljahrgang 2021/2022 tatsächlich umgesetzt wird, ist eine Verbindung der Verwaltungen und Änderungen auf der organisatorischen Ebene. „Die Schüler und auch die Eltern werden praktisch keinen Unterschied merken, alle können sich auf die bewährten Lehrerkollegien, die Lehrpläne und die Lehrmethoden ihrer jeweiligen Schule verlassen“ – diese Feststellung ist Monika Schwarz, der neuen Schulleiterin beider Schulen, und ihren beiden Konrektoren Andreas Philipp und Magnus Brünner wichtig. Für sie freilich und ihre Kolleginnen und Kollegen ändern sich Organisation und Verwaltungsabläufe. „Und genau hier erhoffen wir uns mit dem Schulträger, der Stadt Buchen, Synergieeffekte. Dank einer gemeinsamen Leitung können auf der Basis einer übergreifenden Planung die Raumkapazitäten besser genutzt werden. Sowohl die Realschule als auch die Gemeinschaftsschule sollen sich gleichberechtigt gut weiterentwickeln“, erklärt das Leitungstrio. Damit die extrem vielseitige Schullandschaft in Buchenes auch weiterhin für wirklich jede Schülerin und jeden Schüler passende Schulangebote machen kann.
In drei Teilen soll zunächst auf die Historie der beiden Schulen eingegangen werden und in der Folge auf den Schulverbund und dessen Umsetzung.
Karl-Trunzer-Schule (KTS)
Der Vorgänger der früheren Grund- und Hauptschule Buchen ist die Volksschule, die deutschlandweit bis 1964 von der ganz großen Mehrheit der Kinder bis zur 8. Klasse besucht wurde. Katastrophale Raumnot prägte damals die schulischen Verhältnisse in Buchen. Das 1920 im neubarocken Stil errichtete Volksschulgebäude (heute: Rathaus) und die benachbarte alte Schule aus dem 19. Jahrhundert (auf dem heutigen Wimpinaplatz) platzte aus allen Nähten. Die stark angewachsenen Schülerzahlen basierten auf der sich nach dem 2. Weltkrieg verdoppelten Einwohnerzahl Buchens. Ein neu eingerichteter Mittelschulzweig und ein Sonderschulzweig verschärften Anfang der 60er Jahre die Situation. Der sogenannte Pavillonbau hinter der Volksschule an der Wilhelmstraße brachte nur vorübergehend Entlastung. Als dann 1966 eine Schulreform zur Auflösung kleinerer Dorfschulen führte und der Druck auf die Buchener Schule nochmals wuchs, wurden Klassen in alle nur denkbaren
Gebäude ausgelagert. Eine „große Lösung“ musste her: Der Bau eines eigenen Schulzentrums im Gebiet „Anderbach/Götzinger Weg“, später Dr.-Fritz-Schmitt-Ring. Der Spatenstich erfolgte im August 1968.
Im neuen Schulzentrum entstanden in zehnjähriger Bauzeit nach der Realschule und dem Fachklassentrakt die Hauptschule, die im Oktober 1971 bezogen werden konnte. In der Folge wurden das Hallenbad (1974), die Sport- und Spielhalle (1975) und schließlich die Grundschule (1978) errichtet.
Als „Nachbarschaftshauptschule“ firmierte die Hauptschule ab 1972/1973 und wurde von 1974 bis 1987 von Leonhard Heck geführt .1988 übernahm Rektor Erg, von 2006 bis 2021 war Walter Scheuermann Schulleiter. Der höchste Schülerstand wurde 1975/1976 mit 416 Schülerinnen und Schülern erreicht.
Der verheerende Brand des gemeinsamen Fachklassentraktes der Hauptschule und der Realschule brachte 1990 beide Schulen in große Bedrängnis. Das Realschulgebäude war zunächst nicht mehr nutzbar, Unterricht wurde im Wechsel Vormittag/Nachmittag für alle im Hauptschulgebäude erteilt. Benachbarte Schulen stellten Fachräume zur Verfügung. Dank dieser Solidarität gelang auch unter schweren Bedingungen ein ordnungsgemäßer Unterricht.
1995 wurde der neu errichtete Fachklassentrakt eingeweiht. Die Umbenennung in Karl-Trunzer-Schule – Karl Trunzer war Lehrer und Gründer des Bezirksmuseums Buchen - erfolgte im Oktober 1996. In diesem Schuljahr wurde auch zum ersten Mal eine 10. Klasse der Werkrealschule geführt, ein ergänzendes Angebot zur Erlangung eines mittleren Bildungsabschlusses, das auch Schülerinnen und Schülern anderer Hauptschulen offenstand.
2008/2009 wurde der gebundene Ganztagesbetrieb zunächst für die Klassen 5 und 6 aufgenommen. Dafür wurde ein Anbau errichtet, Umgestaltungs- und Renovierungsarbeiten wurden durchgeführt. Der „Werkrealschule in neuer Form“ folgte die Ganztags-Werkrealschule für die Klassen 5-8 und dann der gebundene Ganztagesbetrieb für alle.
2013/2014 positionierte sich die Schulleitung erstmals in Richtung Gemeinschaftsschule. 2017 gab der Buchener Gemeinderat grünes Licht für die Antragstellung zur Einführung einer Gemeinschaftsschule unter der Voraussetzung, dass vier Jahre später KTS und ABR mit dann „gefestigten Strukturen“ in einem Schulverbund zusammengeführt werden. 2020/2021 besuchten 194 Schülerinnen und Schüler die KTS.
Abt-Bessel-Realschule (ABR)
Im Februar 1961 bestanden 65 Schülerinnen und Schüler die Aufnahmeprüfung für den nach langem Vorlauf eingerichteten „Mittelschulzug an der Volksschule Buchen“ – die Mittelschule als Vorläufer der Realschule wird im April 1961 im Gymnastikraum des Volksschulgebäudes eingeweiht (vgl. Bericht KTS). Besonders verdient gemacht hat sich hier Bürgermeister Dr. Fritz Schmitt, Namensgeber der Straße, an der später das gesamte Schulzentrum entstand.
Die Anfänge waren sowohl räumlich als auch die Ausstattung betreffend sehr bescheiden (vgl. KTS). Mit der Ernennung von Rektor Helmut Stieber 1969 wurde die Realschule zu einer selbstständigen Schule, die zum Schuljahresbeginn 1970/1971 ihre neuen Räumlichkeiten im Schulzentrum als eine der „modernsten Schulen unseres Bereichs “ beziehen konnten. Wenig später erhielt sie den Namen Abt-Bessel-Realschule (ABR) nach dem in Buchen geborenen
Wissenschaftler und Abt des großen Benediktinerstifts Göttweig in Österreich.
Auch der ABR hat der Brand des Fachklassentrakts ungeheuren Schaden und in der Folge bis zur Einweihung des Nachfolgebaus große Schwierigkeiten bereitet (vgl. Bericht KTS).
Die Schülerzahlen entwickelten sich von 64 (1961) auf 236 (1967), 550 (1975), 363 (1985), 782 (2003, Höchststand), 678 (2010) bis zu aktuell 570. Verdiente Rektoren waren außer Helmut Stieber Bruno Trunk und Joachim Falz, dem 2011 Monika Schwarz folgte. Sie ist zudem seit 2013 geschäftsführende Schulleiterin von Buchens Schulen und wird auch dem Schulverbund vorstehen.
Ein neues Realschulkonzept, das einen leistungsdifferenzierten Unterricht noch mehr in den Mittelpunkt rückt, wird seit 2017 umgesetzt.
Neben vielen anderen AG´s gibt es zwei Schulinitiativen der ABR, die über sehr viele Jahre besonders segensreich tätig waren: Die Hilfe für Awasa in Südäthiopien und die Schülerfirma Nepal sAG, die mit Spenden und Kaffeeverkauf unter anderem den Schulbau in diesem Land unterstützt.
Autor:Stadt Buchen aus Buchen | |
Webseite von Stadt Buchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.