"Rana von Wingert" - sanftmütig und liebevoll
Eine Bernhardinerhündin auf dem Kreuzberg
Hunderttausende Menschen wallfahren oder wandern alljährlich auf den bekannten Berg der Hohen Rhön, den "Kreuzberg". Seit Jahrhunderten steht auf dem Gipfel ein mächtiges Kreuz aus Holz. Erst in diesem Jahr fertigten die Rhöner ein neues Kreuz aus einem Lärchenstamm. Ganz in der Nähe davon befinden sich die drei "Golgota-Kreuze", die Wahrzeichen des "Heiligen Berges der Franken". Vom Kloster der Franziskaner führt ein Kreuzweg mit Bildkapellen hinauf zu den Kreuzen, dem beliebtesten Aussichtspunkt weit unf breit. Von hier aus eröffnet sich der Rundblick weit in das fränkische Land, die hessische Rhön, den Thüringer Wald und den Spessart.
Die Wallfahrtskirche und das Kloster mit seinen Anlagen errichteten die Franziskanermöche in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Seit dieser Zeit ist das "Kloster Kreuzberg" ein beliebter Wallfahrtsort. Schon immer war es gute Tradition, dass sich die Wallfahrer nach der "inneren Einkehr bei Andachten und Gottedsdiensten" in der Klostschenke stärkten. Schon seit 1731 brauen die Franziskaner ihr viel gerühmtes Klosterbier selbst. Bis 1963 stellten die Franziskaner den Braumeister aus eigenen Reihen. Letzer franziskanischer Braumeister war Bruder Eliseus. Von ihm übernahm Ludwig Klebl diese so wichtige Stellung. 1953 begann er seine Laufbahn als Brauerlehrling und war bis zum Jahr 2002 als Braumeister tätig. Schon immer habe er sich und die Bernhardinerhunde gekümmert, so der ehemalige Braumeister. Dass sich die Franziskanermönche schon Anfang des neunzehnten Jahrhunderts Bernhardinerhunde anschafften, war allzu verständlich. Denn die Patres vom Kreuzberg versorgten seelsorgerlich die vielen umliegenden Walddörfer. Die Strecken mussten zu Fuß bewältigt werden, oft in der Winterzeit bei hohen Schnee und meist in der Dunkelheit. Dann begleiteten die Hunde ihre Führer, die Patres und Brüder vom Kreuzberg.
Lange Zeit waren bis zu 6 Bernhardinerhunde auf dem Kreuzberg heimisch. Die Patres kauften sich die Welpen und zogen sie groß. Ludwig Klebl habe sich schon immer etwas um die Hunde gekümmert, einen direkten Betreuer hatten sie aber nicht. "Wenn ich mal in Rente gehe", so Klebl mit einem lächelnden Gesicht," wird sich das aber ändern." Das habe er sich immer vorgenommen und auch gehalten. Seit 2002 betreut er nun seine Lieblinge, und diese dankten es ihm in vielerlei HInsicht. Die Hunde, trotz ihrer imposanten Größe, sind sehr sensibel und haben einen zuverlässigen Charakter. Sie sind sanftmütig und liebevoll, sogar mit Fremden. Sie zeigen ein ausgeprägtes Beschützerverhalten, ihr "Dickkopf" ist typisch für die Rasse.
Leider lebt zur Zeit nur noch die Hündin "Rana" aus dem Zwinger "von Wingert". Rana wurde im Jahre 2009 geworfen und ist das "Ein und Alles" für Ludwig Klebl. Bei einem Besuch zeigte er mit Stolz seinen Schützling und führte sogar einige nette Übungen vor. Viele Stunden verbringt Klebl mit seinem Liebling in der freien Natur und hofft noch auf manche gemeinsame Jahre.
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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