„Pater Gero Kotschy - ein Segen für den Kreuzberg“

Pater Gero Kotschy, nachdenklich bei den Festreden nach dem Dankgottesdienst
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Beliebter Franziskanerpater feierte sein Goldenes Priesterjubiläum

Mit Leib und Seele Franziskanerpater, im Wesen und Wirken ganz Priester, dabei eher still, ja sogar etwas zurückgezogen, so kann man den Menschen Gero Kotschy in kurzen Worten beschreiben. Was Pater Gero vor 56 Jahren dem Franziskanerorden und vor 50 Jahren seinem Weihebischof versprochen hat, das hat es bis heute gehalten. Ja mehr noch, in Armut und Bescheidenheit zu leben, als Priester ganz in der Verkündigung des Evangeliums zu wirken, das lebt Pater Gero authentisch vor. Pater Stanislaus Wentowski, neu gewählter Guardian des Klosters Kreuzberg, sagte bei seiner Festpredigt, dass Pater Gero sein „Goldenes Priesterjubiläum“ gar nicht öffentlich feiern wollte. Erst als er erfuhr, dass seine Verwandten und ein großer Freundeskreis aus Miltenberg mit dem Bus zum Kreuzberg kommen wollen, stimmte er den Feierlichkeiten zu.

Pater Gero, sein Taufname ist Franz, wurde 1936 in Unter-Langendorf, Kreis Sternberg/Sudetenland geboren. Zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern musste er 1946 seine Heimat verlassen. In den Wirren der Vertreibung kam die Familie Kotschy nach Miltenberg und wohnte bis zur Errichtung eines eigenen Hauses in der Düsseldorfer Siedlung. Schon in dieser Zeit verspürte Franz die Neigung zur priesterlichen Berufung, besonders aber zum franziskanischen Orden. Seine Einkleidung erfolgte 1958, die zeitliche Profess 1959, die Ewige Profess im Jahre 1962. Nach Absolvierung seines Weihekurses in Hammelburg wurde Pater Gero im August 1964 in „St.Gabriel“ München zum Priester geweiht. Stolz und hocherfreut feierte er dann am 16. August 1964 Primiz in seiner Heimatgemeinde „St. Jakobus“ Miltenberg.

Seinem innig gehegten Wunsch, einmal in der Mission zu wirken, entsprach der Orden nicht. Stattdessen kam die Berufung in das Kloster Hammelburg, danach zum Kloster Lechfeld, alsbald folgten Dettelbach und Eggenfelden. Weitere Wirkungsstätten waren dann die Klöster „St. Anna“ München, Ingolstadt und Neunkirchen beim Hl. Blut, schließlich die Berufung im Jahre 2002 zum Kloster Kreuzberg. In den Jahren die er nun dort wirkt, hat er sich große Sympathien bei der heimischen Bevölkerung rund um den Kreuzberg erworben. Dies bestätigten ihm Bürgermeister Udo Baumann von Bischofsheim und der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld Thomas Habermann. Beide bedankten sich bei dem Jubilar für seine außerordentliche Hilfsbereitschaft. Stets habe Pater Gero als Wallfahrtsseelsorger für die vielfältigen Anliegen und Nöten der Gläubigen ein offenes Ohr gehabt, er habe immer glaubhaften Zuspruch erteilt und so manche Sorgen gelindert.

Was sein ganzes priesterliches Leben besonders auszeichnete, ja geradezu zur Leidenschaft wurde, war das „Beichte hören“. In seiner Festpredigt schilderte Pater Guardian Stanislaus in bewegten Worten, dass Pater Gero diese Aufgabe von Anfang an sehr ernst genommen habe. In seinen jüngeren Jahren verbrachte der Jubilar bis zu 10 Stunden am Tag im Beichtstuhl. Den geläufigen Begriff: “Beichten tut man bei den Franziskanern“ habe Pater Gero stets ernst genommen. In den 50 Jahren, in denen Pater Gero als Priester gewirkt habe, hat er sich um das Beichtsakrament verdient gemacht. Wie ernst ihm dieses Anliegen ist, zeigt auch eine Aussage von Pater Gero an den Guardian, erst wenige Tage vor dem Fest: “Jetzt bis Du der Hauptverantwortliche für die Wallfahrten auf dem Kreuzberg. So ist es jetzt auch Deine Aufgabe, vor allem die Tradition des Beichtens der Wallfahrer am Leben zu erhalten. Es ist deine Aufgabe, gerade die Wallfahrer zum Beichten zu motivieren“.

Die Glückwünsche von Bischof Friedhelm Hofmann und die „Goldene Nadel“ des Bistums Würzburg überbrachte Dekan Dr. Andreas Krefft. Bischof Friedhelm schrieb, dass er die Freude zum 50.Priesterjubiläum mit Pater Gero teile und für den treuen Dienst als Priester danke. Dekan Krefft sprach dann auch den denkwürdigen Satz: “Pater Gero ist ein Segen für den Kreuzberg. So still wie er ist, sage er mehr als manche Vertreter der Kirche, die so viel zu sagen haben“.

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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