Horst Berger auf Wahltour in Adelsheim
Kontroverse Diskussion im Löwenkeller

- hochgeladen von Michael Hitzelberger
Eine lebendige und teils auch kontroverse Aussprache prägte den Besuch von Grünen-Bundestagskandidat Horst Berger im Adelsheimer Löwenkeller. Mehr als zweieinhalb Stunden waren Themen aus dem gesamten aktuellen politischen Spektrum in der Diskussion, die von Besucher*innen mit erkennbar unterschiedlichen politischen Standpunkten in das Gespräch eingebracht wurden.
Nachdem Berger seine persönlichen Beweggründe für Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl anzutreten besonders mit seiner christlichen Wertehaltung und den Verpflichtungen, künftigen Generationen gegenüber verantwortungsvoll zu handeln, erläutert hatte, nannte er Beispiele und Programmpunkte, durch die er dies bei den Grünen am breitesten verankert sehe. So habe man auch den Ausgleich der finanziellen Belastungen, die Klimaschutzmaßnahmen wie die CO2-Steuer oder das Heizungserneuerungsgesetz mit sich brächten, stets im Blick. Das Klima-Geld zum sozialen Ausgleich der CO2-Abgaben sei im Koalitionsvertrag der Ampel fest vereinbart, dann aber vertragswidrig von der FDP verweigert worden. Die Heizungserneuerung werde mit bis zu 70% gefördert, diese Förderung sei nun von den Plänen der Union bedroht. Mit dem 49 € Ticket sei eine Kompensation des Tankrabatts für Menschen ohne Auto dauerhaft eingeführt worden. Die Verpflichtung zum mitmenschlichen Umgang mit benachteiligten Menschen wie auch Geflüchteten leitete Berger aus dem Gebot der Nächstenliebe ab.
Seitens der Gäste gab es einerseits die Aufforderung, die Klimaschutzpolitik zu intensivieren, andererseits den Vorwurf einseitig auf erneuerbare Energie zu setzen und für die Rückkehr zur Atomenergie nicht offen zu sein. Auch der Wohnungsmangel und die Wohnungsbaupolitik kam zur Sprache, strittig blieb, welche Standards zur Kostenreduzierung gesenkt werden könnten. Aus Bergers Sicht können das nicht die Energiestandards sein, diese würden sowohl zur Heizkosten- wie zur CO2-Ersparnis beitragen und sich mehr als amortisieren. Mehrere Besucher*innen forderten Berger auf sich für Förderprogramme zur Leerstands- und Innenbereichssanierung einzusetzen, um so Bausubstanz zu erhalten, Wohnraum verfügbar zu machen und dem Verfall von Dörfern und Städten entgegenzuwirken.
Auch die Pläne der Grünen zur Besteuerung bei Betriebsübergaben wurden grundsätzlich in Frage gestellt. Der Großteil der Besucher wollte dieser Kritik jedoch angesichts einer vorgesehenen Steuerfreigrenze für das Betriebsvermögen von 25 Millionen Euro erkennbar nicht folgen.



Autor:Michael Hitzelberger aus Aglasterhausen |
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