Vortrag „Kunststoff, der Kampf mit dem geheimen Gift“
Frau Iris Graus vom Verbraucher-Service Bayern, hat auf Einladung des Frauenkreises Wörth in einem aufschlussreichen Vortrag über die Gefahren von Plastik und Mikroplastik informiert. Sie erläuterte uns, dass Plastik zwar viele Vorteile hat, denn es ist billig, leicht, temperaturbeständig, bruchfest, formbar und lange haltbar.
Für uns Verbraucher hat es aber auch viele Nachteile, denn es enthält bedenkliche Inhaltsstoffe, wie z. B. Weichmacher oder BPA. Außerdem enthält es Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung, die wir über Nahrung, Haut, Atmung, Mund und Medizinprodukte aufnehmen. Das bleibt nicht ohne Folgen für unsere Gesundheit. Die Devise heißt daher: Produkte verwenden, die kein oder wenig Plastik enthalten.
Von den jährlich 288 Mio. Tonnen Plastik landen 10 % im Meer. 70 % davon geht unter, 30 % schwimmt zwischen 1 und 10 m Tiefe. Im Meer sammelt sich das Plastikmaterial in mehreren unvorstellbar großen Müllstrudeln. Einer davon ist inzwischen so groß wie Europa.
Besonders schädlich für uns und unsere Umwelt ist Mikroplastik. Mikroplastik befindet sich in Reinigungs- und Kosmetikartikeln. Aber auch achtlos weggeworfene Tuben, Flaschen oder Tüten werden durch Zersetzung zu Mikroplastik. So wie es der feine Sand der Sahara schafft, bis zu uns nach Deutschland zu kommen, so verteilt sich Mikroplastik überall, denn Mikroplastik ist sehr leicht. Leichter als das besagte Sandkorn der Sahara.
Was können wir tun?
An erster Stelle steht natürlich die Vermeidung von Plastik. Plastik ist jedoch in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs (z. B. Kaffeemaschine, Waschmaschine, Fernseher usw.) enthalten und daher unvermeidbar. Wir sollten daher möglichst hochwertige Produkte kaufen und die Gebrauchsdauer der Produkte ausnutzen. Nicht mehr genutzte Plastikartikel sollten der Verwertung zugeführt werden. In vielen Kleidungsstücken befinden sich ebenfalls Plastik, wie z. B. in Synthetikfasern. Davon sollten wir so wenig wie möglich kaufen, bzw. diese ganz meiden.
Jede Minute werden ca. 10.000 Plastiktüten verwendet. 90 % davon sind leichte Tüten (Obst, Gemüse). Hier gilt es zu überlegen, ob wirklich für jeden Obst-/Gemüseeinkauf eine Plastiktüte verwendet werden muss.
Im Anschluss erläuterte Frau Graus noch die mitgebrachten Ausstellungsstücke und beantwortete unsere Fragen. Wir wurden aufgefordert Multiplikatoren zu sein und andere auf die Gefahren, die von Plastik ausgehen, hinzuweisen.
Autor:Renate Ferber aus Wörth a.Main |
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