Strahlende Gesichter beim Museums-Jubiläum: Das über die Region hinaus bekannte Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth am Main wird 25 Jahre alt
Impressionen vom Festakt am Samstag, dem 10. September 2016.
25 Jahre Schifffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth am Main
Würdevoller Festakt in der einstigen St. Wolfgangskirche – Ehrungen und Dank an Helfer
Mehr als drei Jahrhunderte lang wurden in Wörth Holzschiffe gebaut. Fast ein Drittel der Stadtbewohner lebte von der Schifffahrt und wurde durch sie entscheidend geprägt.
„Viel Idealismus und hoher Finanzaufwand waren notwendig, um der hiesigen Tradition gerecht zu werden, um vor einem Vierteljahrhundert ein überregionales Spezialmuseum für den Schiffbau und die Schifffahrt aufzubauen und einzurichten“.
Das betonte Erwin Dotzel, unterfränkischer Bezirkstagspräsident und Altbürgermeister von Wörth, beim Festakt zum 25-jährigen Museumsjubiläum.
Durch die Umnutzung zum Museum sei eines der wichtigsten Baudenkmäler der historischen Altstadt, die seit mehr als einem Jahrhundert profanierte und dem Verfall preisgegebene ehemalige St. Wolfgangskirche, wieder einer sinnvollen und würdigen Nutzung zugeführt wurden, erklärte Bürgermeister Andreas Fath bei der Begrüßung.
Unser Kulturgut lebendig zu erhalten und den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, sei eine wichtige Aufgabe der Kommunen in der heutigen Zeit, erklärte Rudi Bauer vom Verein zur Förderung des Schifffahrts- und Schiffbaumuseums Wörth am Main.
Das Wörther Museum, das 1991 mit der Verleihung des Bayerischen Architektenpreises eine besondere Würdigung erfuhr, erinnere an den historischen Schiffbau und die Entwicklung der Schifffahrt in Mainfranken.
Außerdem vermittle es - so Rudi Bauer – konkrete Einblicke in das raue Arbeitsleben und den mühsamen Schiffer-Alltag, der geprägt war von schwerer körperlicher Arbeit, großen Entbehrungen, starkem Gottvertrauen und innerer Zufriedenheit.
Ab September 2004 wurde – so Bauer - die bestehende Sammlung durch eine Dauerausstellung über das ausgestorbene Handwerk des Nagelschmieds in Wörth bereichert.
In Wörth a. Main fertigte man ab 1652 auf verschiedenen Plätzen Holzschiffe. Diese Tradition fand erst im Jahr 1918 mit dem Umzug der letzten Werft nach Erlenbach ein Ende. Noch heute sei eine Vielzahl von Binnenschiffen in Wörth beheimatet.
Stellvertretender Landrat Thomas Zöller verwies auf die überregionale Bedeutung der Wörther Exponate für die Binnenschifffahrt sowie auf den besonderen Ort als alljährliche Tagungsstätte der Kreishandwerkerschaft bei deren Neujahrsempfang. Außerdem dankte Zöller den engagierten Museumshelfern und Aufsichtspersonen für ihre bisherige ehrenamtliche Arbeit.
Besonders geehrt wurden von Bürgermeister Andreas Fath Erwin Dotzel, Rudi Bauer, Otto Berninger und Rolf Kramer.
Gekonnt und klangvoll gestaltete das Wörther Bläser-Quartett unter der Leitung von Hans Schnall den musikalischen Rahmen des eindrucksvollen Festaktes.
Der Verein zur Förderung des Schifffahrts- und Schiffbaumuseums Wörth am Main e.V. wurde am 17. Oktober 1980 gegründet. Laut Satzung hat er die Aufgabe, die Einrichtung und den Betrieb des Museums in Wörth am Main zu fördern.
Aufgabenziele sind
• die Bereitstellung von Mitteln für das Museum,
• die Beratung und Unterstützung des Museums in Fach-, Sach- und Finanzfragen,
• das Sammeln von Objekten, die für das Museum geeignet erscheinen,
• die Öffentlichkeitsarbeit für das Museum (Werbung, Veröffentlichungen, Vereinsnachrichten, Kontaktpflege zu anderen Museen und ähnlichen Einrichtungen).
Der Verein hat mit Stand vom 15.03.2016 180 Mitglieder. Zu den Mitgliedern zählen Privatpersonen, Firmen und Schiffervereine.
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag
14:00-17:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Weitere Bilder und Informationen folgen !
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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