Polizeibericht
Wörth am Main | Tötungsdelikt an Klaus Berninger - Neue Fragen an die Bevölkerung - Ermittlungen zu aufgefundenem Messer dauern an
Pressebericht des PP Unterfranken vom 15.07.2022 - SOKO Berninger - Bereich Untermain
Die intensiven Ermittlungen von Kriminalpolizei Aschaffenburg und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg sind in den vergangenen Wochen akribisch fortgeführt worden. Insbesondere aus den durchgeführten Vernehmungen haben sich neue Fragen an die Bevölkerung ergeben. Die Ermittlungen hinsichtlich des im Mai aufgefundenen Messers laufen derzeit weiter und sind noch nicht abgeschlossen.
Aktuelle Ermittlungen der SOKO Berninger
Wie bereits berichtet, haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Aschaffenburg bei ihren umfangreichen Ermittlungen rund 100 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Die „SOKO Berninger“ ist diesen Informationen gezielt nachgegangen und hat in den letzten Wochen eine Vielzahl von Zeugenvernehmungen durchgeführt, durch welche die Umstände, die zum Tod von Klaus Berninger geführt haben, weiter rekonstruiert werden sollen. Aus den Vernehmungen haben sich neue Fragestellungen ergeben, welche nun gezielt an die Bevölkerung gerichtet werden sollen.
Aufgefundener Anhänger am „Schneesberg“
Im Bereich des mutmaßlichen Tatorts am „Schneesberg“ wurde im Rahmen der Wiederaufnahme der Ermittlungen ein Anhänger, welcher mutmaßlich zu einer Halskette gehört, aufgefunden. Dieser zeigt ein „Waage“-Symbol. Der Eigentümer bzw. die Eigentümerin des Anhängers konnte bis dato noch nicht identifiziert werden.
Fragen an die Bevölkerung:
- Kann jemand Angaben zu einem möglichen letzten Besitzer des Anhängers machen?
- Gibt es Personen, die im Bereich des „Schneesberg“ einen solchen Anhänger verloren haben?
- Kann jemand Angaben zu Personen machen, denen seit geraumer Zeit ein solcher Anhänger fehlt?
Katalog der Firma Schneider aus dem Jahr 1990
Von Klaus Berninger wurden kurze Zeit vor der Tat diverse Gegenstände aus einem Katalog der Firma Schneider bestellt, deren Verbleib bis heute ungeklärt ist. Bei der Firma Schneider aus Hamburg (1990 befand sich der Firmensitz noch in Wesel) handelt es sich um einen Versandhandel-Anbieter für den gewerblichen Bedarf. Trotz intensiver Ermittlungen - auch bei der Firma Schneider selbst - konnte bislang kein damals aktueller Verkaufskatalog aus dem Jahr 1990 beschafft und somit keine nähere Angaben/Bilder zu den fehlenden Gegenständen erlangt werden. Wie bisher bekannt wurde, gab es mindestens zwei jährliche Ausgaben sowie mögliche Sonderprospekte.
Frage an die Bevölkerung:
- Ist jemand noch im Besitz eines Schneider-Katalog aus dem Jahr 1990 und kann diesen der Kriminalpolizei Aschaffenburg für die Ermittlungen zur Verfügung stellen?
Tag des Verschwindens von Klaus Berninger am 20. Dezember 1990:
Im Rahmen der Ermittlungen der SOKO Berninger soll insbesondere der Tag und die Umstände des Verschwindens von Klaus Berninger umfassend rekonstruiert werden. Im Zuge der durchgeführten Vernehmungen ist es hierbei zu widersprüchlichen Aussagen gekommen. Es gibt derzeit Hinweise darauf, dass Klaus Berninger sich nicht, wie zunächst vermutet, ab etwa 16:00 Uhr durchgehend bis 18:00 Uhr im Pub „Nachtfalter“ aufgehalten hat.
Klaus Berninger soll sich bereits gegen 17:45 Uhr, im Bereich der Odenwaldstraße/Pfarrer-Adam-Haus-Straße in Wörth mit einer männlichen Person aufgehalten haben. Widersprüchliche Aussagen liegen bezüglich der weiteren gemeinsamen Wegstrecke bzw. dem Ort vor, an welchem sich Klaus Berninger und diese Person getrennt haben sollen. Der Mann soll Klaus Berninger nur ein kurzes Stück in Richtung Marktplatz begleitet und sich dort von ihm getrennt haben.
Fragen an die Bevölkerung:
- Hat jemand KIaus Berninger am 20. Dezember 1990, gegen 17:45 Uhr, im Bereich der Odenwaldstraße/Pfarrer-Adam-Haus-Straße in Wörth alleine oder in Begleitung einer weiteren Person beobachtet?
- Hat jemand Klaus Berninger am 20. Dezember 1990, gegen 18:00 Uhr, im Bereich des Pub „Nachtfalter“, Luxburgstraße, beobachtet? War Klaus Berninger möglicherweise in Begleitung von weiteren Personen?
- Hat jemand Klaus Berninger am 20. Dezember 1990, kurz nach 18:00 Uhr, im Bereich des Marktplatzes in Wörth gesehen? War Klaus Berninger möglicherweise in Begleitung von weiteren Personen?
- Hat jemand Klaus Berninger am Abend des 20. Dezember 1990, nach 18 Uhr, im Ortsbereich von Wörth gesehen?
Ermittlungen zu aufgefundenem Messer laufen weiter
Wie bereits berichtet führte die intensive und akribische Tatortabsuche der Bayerischen Bereitschaftspolizei am 05. Mai zum Auffinden eines Messers im Bereich des Schneesberg. Dieses wurde in den letzten Wochen umfassend in den Rechtsmedizinischen Instituten in München und Ulm untersucht. Die Ermittlungen hinsichtlich der Herkunft des Messers sind jedoch noch nicht abgeschlossen und dauern weiterhin an. Aus diesem Grund können die Untersuchungsergebnisse noch nicht offengelegt werden.
Bayerisches Landeskriminalamt lobt Belohnung aus
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen hat das Bayer. Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000,00 Euro ausgesetzt. Die Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Kriminalpolizei hofft weiter auf Hinweise
Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer, Tel. 0800/1011611, an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen.
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