Camembert – ein französischer Ort?
Deutsch-Französischer Club trifft Gotthard-Grundschule: Viertklässler finden spielerisch Zugang zur französischen Sprache
Die an beiden Fahnenmasten vor der Schule gehisste Trikolore sowie blau-weiß-rote Luftballons kündigten am 6. Juli bereits ein besonderes Ereignis an: Mit dem Deutsch- französischen Tag in der vierten Klasse sollten die Weilbacher und Weckbacher Schüler einen außergewöhnlichen Unterrichtstag erleben. Brigitte Hartung-Bretz und Gaëlle Maillard vom Deutsch-Französischen Club in Miltenberg hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm vorbereitet, um die Großen der Schule mit ersten Wörtern für diese klangreiche Sprache zu begeistern. Zu Beginn lernte jedes Kind seinen Namen auf Französisch auszusprechen. Ein kurzer Film führte in typisch französische Eigenheiten ein. Die Gotthard-Schüler mussten sich entscheiden, ob die Aussage der Wahrheit entspricht oder falsch ist. Camembert – ein französischer Ort? Hier lag die Klasse komplett falsch, weil alle an den gleichnamigen Käse dachten. Tatsächlich existiert dieser Ort in der Normandie. Überrascht zeigte man sich auch, dass alle französischen Schulen eingezäunt sind und über einen Pförtner am Eingang verfügen. Großes Gelächter erntete ein kleiner Videoclip über das Imitieren von Tierstimmen durch deutsche und französische Kinder, wobei die unterschiedliche Aussprache deutlich wurde. Im Pausenhof fanden die Viertklässler an drei Stationen spielerisch Zugang zu französischen Wörtern, die ihnen auch teilweise bekannt vorkamen: Beispielsweise mussten sie beim Domino die richtige Wort-Bildzuordnung finden und das Wort nachsprechen. La baguette, la tomate, la radio, l‘abricot und zahlreiche andere Wörter konnten sie wegen der ähnlichen Schreibweise schnell verknüpfen. Selbstverständlich durfte auch das mitgebrachte Rezept für Crêpes, eine französische Spezialität, nicht fehlen. Zwei Mütter bereiteten Berge davon für die Schüler vor, die später alle mit Nutella oder Zucker von den Schülern verspeist wurden. Zum Ende hin lernte man die Zahlen von 1 bis 10 auf Französisch und ebenso die Namen für Farben. Zum Abschied schenkten Brigitte Hartung-Bretz und Gaëlle Maillard allen Schülern „des Bêtises de Cambrai“, wörtlich übersetzt „Dummheiten aus Cambrai“, eine der ältesten französischen Bonbonarten. Mit „merci und au revoir“ bedankte sich die Klasse mit ihrem Lehrer für einen äußerst kurzweiligen und viel zu schnell vergangenen Schultag.
Clemens Baier
Autor:Brigitte Hartung-Bretz aus Miltenberg |
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