Saxophonkonzert mit dem Sxophonorchster Schöntal
Wundervolle Klänge für einen guten Zweck: Musiker des „Sax´emble“ ließen die Zuhörer beim Benefizkonzert des Kiwanisclubs faszinierende Klangfarben erleben.

Sehr gut besucht und frequentiert war am Sonntagspätnachmittag das vom Kiwanisclub Buchen-Walldürn im Jugend- und Kulturzentrum „Alter Schlachthof“ in Walldürn unter dem Thema und Leitwort „Klangfarben der Saxofone“ veranstaltete knapp zweistündige Benefizkonzert mit dem Saxofonorchester „Kloster Schöntal“.
Wie die Präsidentin des Kiwanisclubs Buchen-Walldürn, Elke Altenberend (Osterburken) zu Beginn dieses Benefizkonzertes in ihrer Begrüßungsansprache das Saxofonorchester „Kloster Schöntal“ kurz vorstellend darüber informieren und aufzeigen konnte, sei im Januar 2023 das Projekt „sax´emble“ im Januar 2023 in seiner jetzigen Form entstanden, zusammensetzend aus fünf verschiedenen Stimmen - vom strahlendem Sopran über die warmen Töne der beiden Altsaxofon-Stimmen und der reichen Klangfarbe des Tenorregisters bis hin zum kraftvollen Bass, der durch Baritonsaxofon und Bassklarinette repräsentiert werde. Durch diese Besetzung würden wundervolle Klänge entstehen, die dieses Saxofonorchester zu etwas Besonderem machen würden.
Neben der außergewöhnlichen Zusammensetzung und der dadurch entstehenden klanglichen Vielfalt beeindrucke das Ensemble außerdem durch die Auswahl der an Musikstücken, welche von Barock, Klassik und Moderne quer durch die Musikgeschichte reiche. Zurzeit bestehe das Ensemble aus 22 Ensemblemitgliedern, deren Ziel es sei unter der Leitung von Marcel Möhler die Schönheit und Vielseitigkeit der Saxofone einem breiten Publikum näherzubringen.
Nach dieser kurzen Begrüßungsansprache der Club-Präsidentin des Kiwanisclubs Buchen-Walldürn, Elke Altenberend, war es sodann an Dirigent Marcel Möhler, als gleichzeitiger Moderator durch das Konzertprogramm führend, das Wort zu ergreifen und alle Konzertbesucher im Namen des „Sax´embles“ des Saxophonorchesters Kloster Schöntal auf das herzlichste und hoch erfreut über den überaus guten Besuch willkommen zu heißen, um zusammen mit den 18 Instrumentalisten/Innen an diesem Sonntagspätnachmittag die faszinierende Welt der „Klangfarben“ zu erleben.
„Klangfarben“ - was für ein passendes Motto für ein solches Saxophonkonzert! Das Saxophon, ein Instrument mit einer erstaunlichen Bandbreite an Tönen und Stimmungen, schaffe es wie kein anderes, eine Vielfalt an Klangnuancen zu erzeugen. Von den warmen, weichen Tönen des Tenorsaxophons über die klaren, hellen Klänge des Sopransaxophons bis hin zu den tiefen, satten Frequenzen des Baritonsaxophons- jedes Saxophon trage seine eigene Farbe zum musikalischen Gesamtbild bei. Gemeinsam würden sie ein Klanggemälde malen, das sich ständig verändere und entwickle - mal sanft und verträumt, mal kraftvoll und dynamisch.
Mit Nachdruck forderte Marcel Möhler alle Konzertbesucher nach diesen kurzen in das Konzert einführenden bzw. hinführenden Worten dazu auf, sich von den musikalischen Farben und Facetten, die das „Sax´emble“ für sie vorbereitet habe, verzaubern zu lassen und einen Abend voller beeindruckender Klangerlebnisse zu genießen.
Nach diesen beiden Begrüßungsansprachen eröffnete das „Sax´emble“ den Reigen der konzertanten Instrumentaldarbietungen sodann mit dem „Prelude“ zur Oper Carmen von Georg Bizet die musikalische Reise in die Welt der Klangfarben, und somit mit einer musikalischen Fiesta, die die Zuhörer auf eine wilde Fahrt durch die Straßen von Sevilla mitnahm - voller Leidenschaft und Intrigen und sogar ein paar gestohlenen Küssen.
Mit dem Adagio in B-Dur KV 411 von Wolfgang Amadeus Mozart folgte sodann als nächster Konzertprogrammpunkt ein wahrer Ohrenschmaus, der die Zuhörer in eine Welt edler Melodien und wohliger Klänge entführte und auf eine Reise durch die sanften Wellen der klassischen Musik mitnahm.
Die anschließend dann vom Saxophonorchester in Einem Arrangement von Albert Loritz dargebotenen „Vier Miniaturen“ von Carl Philipp Emanuel Bach wirkten auf alle Konzertbesucher im Saal sodann wie ein Quartett musikalischer Edelsteine, die mit raffinierter Eleganz und subtiler Schönheit funkelten. Diese kurzen Stücke, die oft auch wie als Charakterstücke bezeichnet werden, wirkten wie kleine Gemälde in Tönen, die verschiedene Stimmungen und Emotionen kunstvoll einfangen. In diesen Miniaturen konnte man die vielseitige Musikalität und das innovative Genie von C. P. E. Bach bewundern. Jede Miniatur war wie ein kleines Meisterwerk für sich, das mit feinen Nuancen, überraschenden Wendungen und melodischem Reiz glänzte. Die Miniaturen boten einen faszinierenden Einblick in die Musik des 18. Jahrhunderts und zeigten eindrucksvoll, wie sich der Übergang von der Barockmusik zur Klassikvollzogen hat. Mit ihren eleganten Melodien, lebendigen Harmonien und emotionalen Ausdruckskraft widerspiegelten sie die Vielfalt und Lebendigkeit der Musik jener Zeit.
Der danach dann als nächster Programmpunkt zu hörende „Ungarische Tanz Nr. 6“ des berühmten deutschen Komponisten Johannes Brahms gehört zu einer Sammlung von 21 Tänzen, die ursprünglich für Klavier zu vier Händen komponiert wurden und die auf ungarischer Volksmusik basieren und für ihre lebendigen Rhythmen und leidenschaftlichen Melodien bekannt sind .Dieser Ungarische Tanz Nr. 6 zeichnete sich durch seine mitreißende Energie und sein lebhaftes Tempo aus - mit Musik voller Schwung und Leidenschaft und mit einer mitreißenden und begeisternden Melodie voller Kontraste - von lyrischen Passagen bis hin zu wilden und virtuosen Abschnitten.
Mit der „Passacaille in g-Moll“ von Georg Friedrich Händel als „Lust auf ein musikalisches Abenteuer“ ging es dann in die Pause. G. F. Händel wählte bei dieser „Passacaille g-Moll eine einfache Basslinie, die er sehr oft variierte - von melancholisch bis majestätisch - und jede Variation überraschte immer wieder aufs Neue. Eine wahre musikalische Achterbahn!
Mit dem Rockin´Rondo von Albert Loritz hießen Dirigent Marcel Möhler und die 18 Saxophonisten und Saxophonistinnen des Saxophonorchesters Kloster Schöntal die Konzertbesucher dann nach der halbstündigen Pause wieder herzlich willkommen zurück im Konzertsaal. Dieses Stück, vom ehemaligen Leiter Albert Loritz komponiert, im klassischen Stil gehalten, motivisch und harmonisch der Unterhaltungsmusik angenähert und durch seine pochenden und mit etlichen Synkopen angereicherte Rhythmik an Elemente der Rockmusik erinnernd, wirkte besonders durch den Kontrast von einhämmernden Tonrepetitionen und Phrasen mit langen Legato-Linien.
Mit der „Mazurka op. 68 Nr. 1“ des berühmten polnischen Komponisten Frédeéric Chopin, dargebotenen an diesem Samstagspätnachmittag in Form eines Arrangements von Albert Loritz, bekamen die Konzertbesucher sodann eines der bekanntesten Stücke von F. Chopin zu hören. Diese Mazurka Nr. 1 begann mit einem mit einem einprägsamen und lebhaften Thema, das von charakteristischen rhythmischen Figuren begleitet war. Im weiteren Verlauf dieser Konzertdarbietung waren dann immer wieder die Meisterschaft von Frédéric Chopin im Umgang mit Melodie und Rhythmus sowie seine Fähigkeit, Emotion und Stimmungen durch Musik auszudrücken, erkennbar.
Der im Anschluss dann vom Saxophonorchester in einem Arrangement von Albert Loritz präsentierte „Libertango“ von Astor Piazolla hatte mit seinem markanten Rhythmus, der kraftvollen Melodie und den komplexen harmonischen Strukturen eine wahrlich intensive und mitreißende Wirkung auf alle Zuhörer. Seine einzigartige Fusion von Tradition und Moderne machte den „Libertango“ zu einem wahren Meisterwerk, das die Vielseitigkeit und das künstlerische Genie von Piazolla wunderbar zeigt.
Die „Deux Marches Rag-Time“ von Erik Satie, zu hören an diesem Samstagspätnachmittag in einem Arrangement von Dirigent Marcel Möhler, als vorletzter Konzertprogrammpunkt enthielt, wie es der Name schon sagt, die beiden Rag-Times „Rag-Time du Paquebot“ sowie „Piccadilly“. Die beiden Märsche in Rag-Time-Manier fingen immer wieder den typischen rhythmischen Drive des Ragtime ein und verliehen ihm so eine raffinierte und unverwechselbare Note durch Saties harmonischen Wendungen und klangvolle Innovationen. Insgesamt brachten die „Deux Marches Rag-Time“ eine interessante Verbindung zwischen verschiedenen musikalischen Welten zusammen und zeigten Saties künstlerische Vielseitigkeit und sein offenes Ohr für neue klangliche Möglichkeiten.
Mit einem trällernden Saxophon und einem strahlenden Lächeln verabschiedeten sich sodann Dirigent und Orchesterleiter Marcel Möhler und die 18 Saxophon-Ensemblemitglieder sodann von den durchweg begeisterten Konzertbesucher - mit dem „Scherzo in c-Moll“ von Modest Mussorgsky aus dessen Suite „Bilder einer Ausstellung“ - ein lebhaftes und verspieltes Stück, das alle Zuhörer immer wieder mit seinen schnellen Läufen, virtuosen Passagen und rhythmischen Verschiebungen fesselte - beginnend mit einem markanten Thema in c-Moll, das sich durch das gesamte Scherzo erstreckte, und das stetig zwischen lyrischen Passagen und energiegeladenen Abschnitten wechselte, die dem Stück eine vielschichtige und faszinierende Struktur verliehen.
Seinen Ausklang fand dieses Benefizkonzert dann schließlich nach einem warmen und nicht enden wollenden Schlussapplaus der Konzertbesucher mit zwei vom Sax´emble nur allzu gerne gewährten, da vom Konzertpublikum zuvor lautstark geforderten „Zugaben“.

Autor:

Willi Biemer aus Buchen

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